Nein, das war keine Werbeveranstaltung von Ferrero und auch mit Nuss-Schoko-Kugeln hatte das nichts zu tun, wenngleich — goldene Kugeln hätte man im einen oder anderen Fall mit etwas Vorstellungskraft schon sehen können. Die Rede ist vom größten Pétanqueturnier auf deutschem Boden beim 20. Holstentor-Turnier in Lübeck-Travemünde. Um die 2.000 Boulespielerinnen und Boulespieler aus zwölf Nationen waren an die Ostsee gekommen, um an zwei Tagen ihre Besten auszuspielen. Die Besten hörten an beiden Tagen auf den schönen französischen Familiennamen Rocher – gemeint ist Vater Bruno Rocher mit seinen drei Söhnen Dylan, Gueven und Mendy. Mit dabei auch das französiche Dream-Team Philippe Quintais, Philippe Sauchaud und Simon Cortes. Aber auch das war noch nicht genug: Bruno Le Boursicaud, der amtierende Weltmeister, hatte sich zu einer Bleu-Rot-Gold-Formation mit Sascha Koch und Sönke Backens zusammengefunden. Die gesamte Deutsche Spitzenklasse war am Start und dazu Spitzenspieler aus Madagaskar, den Niederlanden, Israel, Dänemark und ein riesiges Team aus Schweden. Und was gab es zu sehen? Nun, goldene Kugelwürfe vom Feinsten und dazu einige spannende Spiele mit taktischen Leckerbissen. Da machte dann auch der Regen während der Finalrunden nicht mehr viel aus – jedenfalls dann, wenn man auf der Tribünde im Trockenen saß.
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Anja hat Glück gehabt
Das Wort „Glück“ hat beim Boulespiel vielerlei Bedeutung. Das Glück des erstmals mit dem Kugelspiel in Berührung Kommenden – aufgenommen, mit Leihkugeln ausgestattet und gleich ins Spiel eingebunden zu werden, ist etwas, was in vielen Bouletreffs zu erleben ist. Da ist das schon sprichwörtliche Glück des Anfängers, beim unbeschwerten Wurf der Kugel den einen oder anderen traumhaften Spielzug zustande zu bringen. Da ziehen dann sogar die hartgesottenen Kugelwerfer symbolisch den Hut. Und nach einiger Zeit beim Spiel stellt sich die Form von Glück ein, deretwegen viele dieses Spiel betreiben: Das Glück, die Welt um sich herum zu vergessen und einfach nur zu spielen. Anja Baumgart-Pietsch hatte nun eine weitere Form des Glücks: Sie berichtete vom Versuch eines kleinen Bouleturniers anlässlich des Schlangenfestes in Schlangenbad am vergangenen Wochenende. Was wegen des nicht so tollen Wetters und mäßiger Beteiligung normalerweise nicht einmal Gehalt für eine kurze Erwähnung gehabt hätte und in jeder Redaktion bestenfalls unter „Ferner liefen“ abgelegt worden wäre, erreichte hier die den Status eines „Vierspalters“, der nur mit Text eine Viertelseite im „Wiesbadener Tagblatt“ auf der Frontpage des Lokalteils füllen durfte. Es ist ein wunderschöner Bericht und die Redaktion hatte Recht, ihm diesen hervorragenden Platz einzuräumen. Und an Anja geht unser Lob: Einen so schönen Bericht über das Boulespiel, der noch dazu alle klassischen Vorurteile (Käse und Rotwein, dazu die Baskenmütze) vermeidet und dabei einen wesentlichen Inhalt dieses Spiels rüber bringt, habe ich bisher noch nicht gelesen. Über die Infizierung Anjas mit dem Boulevirus mache ich mir übrigens keine Sorgen – wir haben da wirkungsvolle Medizin.
Pétanque vom Feinsten:
Masters de Pétanque in Wissembourg
Das sollte doch einen Tagesauflug wert sein: Wann hat man schon mal die Chance, Weltmeister und Vizeweltmeister im Dutzend bei einem Turnier zu sehen? „Masters de Pétanque“ eine Turnierserie in Frankreich, gastiert am 21. Juli (Donnerstag) in Wissembourg im Elsass – das sind aus dem Rheingau gerade mal 160 km, also alles in allem knapp zwei Stunden Autofahrt. Dafür wird Überragendes geboten: Neben den Nationalteams von Madagaskar (Vizeweltmeister 2010) und Thailand (Vizeweltmeister 2008) spielt die Equipe de France mit Michel Loy, Jean-Michel Puccinelli, Dylan Rocher (19 Jahre jung!) und Kévin Malbec. Als ob das nicht schon genug wäre, sammeln sich in weiteren vier französichen Teams Spieler mit Namen, die den Kenner in Verzückung geraten lassen: Henri Lacroix, Philippe Quintais, Philippe Suchaud und Simon Cortes – allein dieses Team kann auf 27 Weltmeistertitel und sage und schreibe 30 französische Meisterschaften (was nach Aussage eines Experten noch schwerer ist, als Weltmeister zu werden)verweisen.
DFK-Bouleturnier 2011 in Walluf
Am letzten Sonntag im Mai fand in Walluf auf dem Karl-Hans-Schmidt-Platz das traditionelle Bouleturnier des Deutsch-Französischen-Komitees statt. Bei strahlendem Sommerwetter hatten sich 45 Spielerinnen und Spieler eingefunden. Das ist eine Rekordbeteiligung und es erforderte auch spontane Veränderungen. So wurde nicht wie in den Vorjahren Doublette melée sondern Triplette melée gespielt. Die durch das Los zusammengestellten 15 Teams machten sich umgehend „an die Arbeit“. So ließen erste überraschende Ergebnisse nicht lange auf sich warten.
Dringend gesucht: Ligaspieler/innen
Fatal! Wegen gesundheitsbedingter Probleme und beruflicher Verpflichtungen fallen am 2. Spieltag der Hessenliga am 4. Juni in der 1. und 2. Mannschaft des Boule Club RHEINGAU gleich drei Spielerinnen und Spieler aus. Bei der sowieso schon sehr engen Personaldecke wird das zum echten Problem und uns fehlen mindestens zwei Spielerinnen oder Spieler.