Teilnehmerrekord im Oranienpark

Das Team vom PC Bad Kreuznach - immer ein Lächeln für die Gäste Der Pétanque Club Bad Kreuznach hatte eingeladen und 76 Teams kamen am Fronleichnamstag 2008 zum Bouleturnier in den Oranienpark nach Bad Kreuznach. Nach 58 teilnehmenden Teams im Vorjahr ein großer Schritt und natürlich ein neuer Teilnehmerrekord. Es ist gute Übung, den Ausrichter eines Turniers zum Ende eines Turnierberichts für seine gute Gastgeberrolle zu loben. Das wollen wir diesmal an den Anfang stellen: Schon beim Eintreffen im Oranienpark zeigte sich, dass sich die Ausrichter auf einen größeren Ansturm eingerichtet hatten. Bahnen waren nicht nur unter den zentralen Platanen abgesteckt sondern auch auf den Wegen im Rosengarten. Es fiel sofort auf, dass alle Spielbahnen numeriert waren. Später zeigte sich, dass man damit viel Zeit und Umherirren bei der Suche des gegnerischen Teams einsparen konnte. Das sollte Schule machen, auch bei kleineren Turnieren. Das Team um Reinhold Hassel und Pitt Elben mit vielen nicht namentlich bekannten Helfern organisierte das Turnier völlig unaufgeregt und hatten oft ein Lächeln für die Teilnehmer. Das macht die besondere Atmosphäre dieses Turniers in dem wunderschönen Park. So war es auch für uns selbstverständlich, für dieses Turnier die Trommel zu rühren. Herzlichen Dank an die Ausrichter und wir werden sicher im nächsten Jahr alles daran setzen, als Rheingauer Boulespieler wieder die teilnehmerstärkste Gruppe zu stellen. Dass bereits einen Tag nach dem Turnier ein Bericht und eine Bildergalerie auf der Internetseite der Kreuznacher erschien, setzt eigentlich nur ein Ausrufezeichen hinter dieses Ausrichterlob.

Bekannte Gesichter gab es zu sehen. Einerseits bekannte Top-Spieler, so z.B. drei der vier Vorjahresfinalisten sowie aktuelle und ehemalige Deutsche Meister. Andererseits aber auch viele Hobbyspieler aus der Region und auch mit weiterer Anreise. Und natürlich eine Reihe guter Freunde, mit denen man sich gemeinsam über ein Wiedersehen freuen konnte.So waren die Hoffnungen auf interessante Begegnungen bereits beim Turnierbeginn mehr als berechtigt.

Es fehlte an diesem Tag zwar die für das Oranienparkturnier schon sprichwörtliche Sonne mit entsprechend hohen Temperaturen. Aber so hatte man bei teilweise bedecktem Himmel optimale Bedingungen für die Boulespieler. Die unterschiedlichen Bedingungen der verschiedenen Spielbahnen wurden durch die Trockenheit der letzen Tage verschärft, die für teilweise sehr harten Untergrund gesorgt hatte. So waren an die technischen Fähigkeiten der Spieler hohe Ansprüche gestellt. Waren es nun die Geländebedingungen oder waren es andere Gründe, dass die Favoriten nach und nach mindestens eine Partie abgaben. So war das Finale zwischen Heide Loebers / Christian Gross (Heidelberg) und Angelika Schacht / Walter Pfannhuber (DFG Lugwigshafen), die als einzige ohne Verlustpartie das Finale erreichten, eher eine kleine Überraschung. Die Heidelberger Formation behielt dabei mit 13:1 klar die Oberhand.

Ein Bild für das Selbstbewusstsein und Ansporn für die Zukunft.

Aus dem Rheingau waren insgesamt sieben Teams am Start. Nach drei Runden ergab sich ein historisches Bild: Die Juniors Steffen Kitzmann aus Winkel und Marcel Böhm aus Münster-Sarmsheim (startend für den PC Bacharach) standen bis dahin ungeschlagen auf dem 1. Platz – vor all den bekannten Namen im Starterfeld. Das Turniersystem bringt es mit sich, dass im Turnierverlauf für die führenden Teams die Gegner immer stärker werden. So war es auch bei Marcel und Steffen – doch darüber an anderer Stelle mehr.

Aristide, es gibt keinen Grund so traurig zu schauen - Du hast toll gespielt und Ihr habt eine gute Platzierung erreicht. BRAVO! Ihren Turniereinstand gaben bei diesem Turnier Marcel Schmidt und sein Sohn Aristide Sparks. Marcel, bereits seit frühester Jugend mit dem Boulespiel vertraut, kam erst in diesem Jahr wieder dazu, häufiger mit den Rheingauer Boulern eine Partie zu spielen und dabei zu zeigen, dass er nichts verlernt hat. Aristide, erst 12 Jahre alt und damit jüngster Spieler des Turniers zeigte als Leger eine prima Leistung. So war mit zwei gewonnenen Spielen ein Platz im Mittelfeld (41.) verdienter Lohn für eine tolle Leistung. Dabei ließ man sogar langjährige Spieler in der internen Rheingauer Wertung hinter sich.

Benno Seifert und Walter Weishaupt setzten bei diesem Turnier ein Vorhaben aus dem Vorjahr um. Nach dem gemeinsamen Sieg beim DFK-Boule in Walluf verabredeten beide, ihr gutes Zusammenspiel bei einem größeren Turnier auf Tauglichkeit zu testen. Kurz gesagt: Es klappte hervorragend. Hoch konzentriert, mit großer mentaler Stärke, eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Boulespiel, und einer sehr guten Abstimmung landeten die Beiden vier Siege in fünf Begegnungen. Besonders bemerkenswert ist die Art, wie man sich auch in schwierigen Situationen bewährte. So wurde in der 2. Runde eine Partie nach einem fast hoffnungslosen 1:10 Rückstand noch mit 13:10 gewonnen. Dabei wurden zweimal, nachdem der Gegener alle Kugeln gespielt hatte, jeweils vier Punkte durch gezieltes Ausspielen des Schweinchens gewonnen. Eine nicht für möglich gehaltene Steigerung erfuhr das Team in der 4. Runde gegen das einheimische Team Reiner Malburg und Lakshmi Petermann. Anfangs fand man überhaupt nicht ins Spiel. Nach 0:9 und 3:12 war der Käse eigentlich gegessen – die Gegner waren einfach deutlich präsenter in dieser Partie und ließen eigentlich keinen Zweifel am Gewinner dieser Partie aufkommen. Ab diesem Zeitpunkt spielten dann Benno und Walter aber ihre Nervenstärke und ein gesundes Risikobewusstsein aus. Taktisch geschickt holten Sie Punkt um Punkt auf und machten so den Gegner zunehmend nervös. Beim Stand von 10:12 schoss Walter ein traumhaftes carreau sur place zum Punkt, Benno legte mit seiner letzten Kugel den zweiten Punkt. Zwischenstand 12:12 und Walter hatte noch zwei Kugeln. Fast gemeinsam legten beide mit der nächsten Kugel den 13. Punkt. Unglaublich! Die Freude der Beiden war für ihre Verhältnisse fast ausgelassen.

Ein schöner Abschluss -Ein Spiel unter Freunden. Benno, Jürgen, Christoph und Walter. Die letzte Partie führte beide dann gegen Jürgen Schwarz und Christoph Kissel von den Freien Mainzern. Sozusagen ein Spiel unter Freunden. Schade, dass einer Verlieren und damit seine gute Position im Turnier aufgeben musste. Benno und Walter waren nach dem vorangegangenen Krimi offensichtlich noch mit einer Dosis Adrenalin unterwegs und zogen völlig entgegen der heutigen Spielweise schnell auf 9:0 davon. Nach einem Endstand von 13 : 5 freute man sich gemeinsam über den Abschluss eines wiederum sehr schönen Turniers in Bad Kreuznach. Ein toller 13. Platz mit vier Siegen ist ein großer Erfolg für Benno und Walter, die damit auch die interne Rheingauer Wertung vor Steffen Kitzmann / Marcel Böhm (17.) und Reiner Kitzmann / Michael Freimuth (20.) mit jeweils drei Siegen gewannen.

Gerne wäre man an diesem Abend noch etwas länger geblieben – aber die Heimfahrt musste auch wegen der noch zu erreichenden Rheinfähre alsbald nach der Siegerehrung angetreten werden. Liebe Kreuznacher, es war wiederum ein tolles Turnier und wir kommen gerne wieder. Eine abschließende Bemerkung aber trotzdem noch: Dass die Mitarbeiter des Ornungsamtes pünktlich eine halbe Stunde nach Turnierbeginn die unzulässig geparkten Autos einiger Teilnehmer mit Knöllchen „verzierten“ zeigt, dass man dort zumindest intensiv den Kreuznacher Terminkalender studiert. Besser für Bad Kreuznach, wenn auch vielleicht schlechter für die Stadtkasse, wäre es allerdings, wenn ein Mitarbeiter eine halbe Stunde vor Turnierbeginn am Oranienpark wäre und die Autofahrer freundlich auf das naheliegende Parkhaus verwiese und dabei vielleicht noch einen Prospekt des „schönsten Bäderhauses Deutschlands“ überreichte – das wäre sicher ein Gewinn für Bad Kreuznach.

Eberhard, Walter und Jochen aus Mainz sei gedankt für diese Bildersammlung vom Turnier.