Rheingauer Premiere in Petterweil

Viele interessierte Zuschauer bei einer 'Rudelbildung' nach Art des Pétanque Die Wetterprognosen für das Wochenende sind hervorragend – Jahreswärmerekord für Sonntag. Kaum zu glauben nach dem Osterwetter. Und der Rheingau wird am ersten wirklich schönen Wochenende in diesem Jahr wieder total überlaufen sein.
Am Samstagnachmittag spielen wir völlig außer der Reihe auf der nach der Winterpause wieder hergerichteten Boulebahn an der Fähre in Mittelheim. Übrigens: lässt sich jetzt wirklich toll spielen! Und was machen wir morgen? Vielleicht Boule spielen? Zwei Turniere stehen an: Otterbach bei Kaiserslautern (ca. 120 km) oder Petterweil (ca. 75 km). Petterweil? Wo liegt denn das?

Petterweil ist ein Ortsteil von Karben und liegt östlich der A5 auf der Höhe von Friedrichsdorf / Bad Homburg (liebe Petterweiler, Ihr verzeiht uns, dass wir das nicht auf Anhieb wussten – aber der Taunus versperrt uns ein wenig den Blick nach Nordosten, während wir Rheingauer über den Rhein fast freien Blick bis zu den Alpen haben 😉 ). Unser Navi – genannt Susi – bringt uns zielgenau zur Pfarrer-Flick-Straße (eine gute Sache, einen solchen Hinweis auf der Webseite zu haben!). Mitten im Ort tut sich hinter einer Mauer ein Boulegelände und eine ältere Scheune auf – aber was für eine! Während rund um die Spielflächen im Freien bereits Stühle für Zuschauer gestellt sind, gilt unserer erstes Interesse natürlich der Scheune, von der wir auch schon auf der Webseite des PC Petterweil gelesen hatten. Eine SUPER-Boulescheune - wobei es auf der Zwischenetage ein besonderes Erlebnis gibt:'Boule hinter Gittern' Als man uns das Tor öffnet, sind wir sprachlos: zwei Bahnen gibt es ebenerdig und drei Bahnen auf halber Höhe versetzt. Der Boden besteht aus Bessunger Kies / Erde und ist wie im richtigen Leben: etwas wellig, mit einigen Dellen sowie härteren und weicheren Stellen. Einfach ein tolles und auch anspruchsvolles Terrain. Und das in einer Halle, die außerdem noch Platz für einen Aufenthaltsraum, eine Küche und natürlich (ganz menschlich) für Toiletten bietet. Das kommt uns, die wir uns im Winter nicht nur kalte Hände holen, fast vor, wie das Bouleparadies. Wäre wirklich toll, wenn wir auch im Rheingau eine solche Scheune oder Halle auftreiben könnten.

Für 54 Mannschaften – da hatte offensichtlich kaum jemand aus der Region Lust, in der Halle in Hungen zu spielen – war der zur Verfügung stehende Platz nicht ausreichend (6 Bahnen im Freien und 5 Bahnen in der Halle). Also hieß es Ausweichen: Spielplatz links mit 3 Bahnen und Spielplatz rechts mit ebenfalls 3 Bahnen, beides ca. 100 m entfernt und gut zu Fuß zu erreichen. Der Rest muss dann leider auf den Sportplatz, der sich als Park- und Wendeplatz vor dem Sportplatz entpuppt. Ein PKW-Transferdienst klappt letztlich hervorragend. Da sage noch einer, Boulespieler hätten an Allem was auszusetzen – oder war hier an diesem Sonntag die andere Hälfte der Boulegemeinde?

Das Wetter hielt diesmal wirklich das, was die Meteorologen versprochen hatten. Die nach den letzten Erfahrungen eingepackten zwei Pullover konnten getrost im Korb bleiben, die wärmende Windjacke ebenfalls. Lediglich in der Scheune war es noch etwas kühl, während draußen schon die Sonne kräftig bruzzelte. So nahm mancher sein erstes Sonnenbad in diesem Jahr. Spannenden und hochklassigen Spielen tat das aber keinen Abbruch. Die Verpflegung war ausgesprochen gut und preisgünstig – so ließ es sich bei diesem Wetter sehr gut aushalten. Wenn, ja wenn man nicht ab und zu noch hätte spielen müssen. Aber dafür waren wir (Ellen und Eberhard, Reiner und Walter sowie Steffen und Marcel) ja schließlich hergekommen. Die beiden erstgenannten Teams schafften es ins C-Turnier (Niederlage in der ersten Runde und Sieg in der zweiten) während Steffen mit seinem neuen Teamkameraden im D-Turnier landete. In der Cadrage des C-Turniers trafen dann leider die beiden Rheingauer Teams aufeinander – diesmal zogen Reiner und Walter mit 12:13 leider den Kürzeren.  Ellen und Eberhard durften in der nächsten Runde gegen Angelika Figuli und Herrmann Trenschel in der Scheune spielen. Das hatten sie bisher noch nicht geübt und demensprechend war nach einer etwas überraschenden 5:0 Führung mit 6 : 13 doch recht unsanft Schluss. So kamen wir dann doch noch zu einer vernünftigen Zeit zurück in den Rheingau und konnten die riesige Schlange der rückreisenden Wochenendgäste auf der Gegenfahrbahn bewundern – gut daß wir heute Auswärts waren.

Das  Ergebnis und eine Fotoshow gibt es auf der Website des 1. PC Petterweil.