Ein schöner runder Abschluss

Unsere starken Jungs schenkten uns zusammen mit Ihren einheimischen Gegnern einen tollen Abschluss - das Halbfinale beim Turnier in Bédoin begeisterte nicht nur uns sondern auch die einheimischen Fachleute. Der Freitag war zur freien Verfügung. Geplant nach dem bis dahin durchaus anstrengenden Progamm war eigentlich ein leichtes Ausbaumeln. Zwei Mitreisende hatten sich bereit erklärt, für das abendliche Grillen beim Algerier in Carpentras Lammfleisch zu holen. Andere wollten auch den Freitagsmarkt in Carpentras besuchen und wieder Andere wollten einfach mal die Beine hochlegen. Für den Nachmittag teilte sich die Gruppe dann in zwei Teile – die Einen haben an dem Platz an der Quelle oberhalb von Malaucène einfach nur ganz locker ein kleines Spielchen gemacht – die Anderen fuhren noch einmal nach Beaumes de Venise, um dort noch einmal beim Freitagsturnier anzutreten.

Die Turnierbesucher hatten zwei Dinge zu berichten:
1. Beim zweiten Besuch des Turniers war die Aufnahme noch herzlicher als beim ersten Turnierbesuch, sicher auch dem Umstand zuzuschreiben, dass auch die französischen Mitspieler am vergangenen Dienstag mitbekommen hatten, dass die deutschen Boulespieler auch die eine oder andere gute Kugel spielen können und eigentlich ganz nette Leute sind.
2. Klaus hatte mit seinem französischen Partner diesmal richtig zugeschlagen und das A-Turnier gewonnen. Das Preisgeld war nicht so wichtig – Klaus war an diesem Abend einfach der Größte.

So wurde der Grillabend von manch schönem Erlebnis unterstützt – dem Besuch von Charlotte und Herbert aus Varel bei uns am Grill – dem Gesang von Agnes mit der Hymne auf Herrman Löns und die brennende Heide sowie manch anderer Ausgelassenheit. Gut dass wir in der günstigen Vorsaison unterwegs waren und so in der Ferienanlage von Arts & Vie nicht allzu viele Leute gestört wurden.

Der Samstag war dann schon geprägt von der nahenden Abreise. So wurde in der einen oder anderen Ferienwohnung schon ordentlich geputzt oder auch gepackt. Für den Nachmittag stand aber noch ein kleines aber feines Turnier in Bédoin an, auf das uns Sebastien aufmerksam gemacht hatte. Die Besonderheit bei diesem Turnier: erstmals in dieser Woche wurde Doublette formée gespielt. Noch am Abend hatten sich unsere Formationen gefunden und so war für den Samstagnachmittag alles klar.

Mit sieben Formationen waren wir an diesem Nachmittag zumindest mengenmäßig absolut dominierend. Spielerisch lief es nicht ganz so gut und es ließ sich auch nicht vermeiden, dass Rheingauer Formationen gegeneinander spielen mussten. So wurden Moni und Christel von unseren beiden Jungs Steffen und Marcel aus dem Turnier gekickt. Die Formation Jean-Claude Jäger-Marsch schaffte es immerhin ins Preisgeld und konnte 10 Euro abgreifen. Agnes und Walter kamen im A-Turnier bis ins Viertelfinale und mussten erst nach hartem Kampf gegen die späteren Finalteilnehmer die Waffen strecken – aber immerhin 12 Euro, die sofort in Trinkbares umgesetzt wurden.

Der absolute Höhepunkt dieses Turniertages und vielleicht sogar der gesamten Woche war das Halbfinale unserer beiden Jungs, Steffen und Marcel, gegen eine ganz starke Formation mit, wie man sagte, einem Regionalmeister der Region Vaucluse. Diese Formation hatte zuvor bereits Sebastien und Christophe in einem hochklassigen Spiel aus dem Turnier geworfen.

Unsere Jungs gingen das Spiel recht locker an und holten auch den ersten Punkt. In der zweiten Aufnahme kam es allerdings ganz dick. Nach zwei Löchern beim Schuss wurden alle folgenden Kugeln von dem französischen Team gnadenlos entsorgt und zwar immer so, dass die Kugel der Jungs ins AUS geschossen wurden, während die eigene Kugel, wenngleich weit entfernt, im Feld blieb. Das Ende vom Lied: Ein katastophaler Six-Pack! Das war harte Kost. Aber unsere beiden Jungs zeigten Stärke. Plötzlich lief es – Steffen legte einige wunderbare Kugeln und Marcel schoß zunehmend sicher. Aber auch die Franzosen ließen nicht locker. Ein Eisenschuß auf ca. 16 m war schon ein wirkliches Leckerli.

Wir waren natürlich alle um diese Partie versammelt und beklatschten jede gelungene Aktion unserer Jungs. Aber auch gute Aktionen des gegnerischen Teams wurden mit wohlwollenden Rufen und Beifall bedacht. Das hatte offensichtlich Signalcharakter. So sammelten sich zunehmend einheimische Zuschauer um das Spiel und inzwischen wurde auch von den französichen Zuschauern jede gute Aktion unserer Jungs mit einem anerkennenden „Guuud, Guuud“ bedacht.

Beim Stand von 12 : 11 für das französische Team sah man auch dort die Anspannung wachsen. Leider waren unsere Jungs diesem Druck dann doch nicht mehr so ganz gewachsen und es gelang dem französischen Team letztlich überzeugend den 13. Punkt zu legen. Umfassender, ehrlicher bis begeisterter Beifall belohnte alle Akteure für ein tolles Spiel. Anerkennung für unsere Jungs kam auch vom Gegner und das war vielleicht viel mehr wert als das selbstverständlich gerne entgegen genommene Preisgeld für den 3. Platz. Nach diesem Spiel konnte es nicht mehr wirklich zu einer Steigerung kommen und so verkündete der President des örtlichen Pétaqueclubs die Teilung des 1. Platzes und damit das Ende des Turniers, nicht ohne die deutschen Gäste dieses Nachmittags herzlich zu verabschieden.

Bravo Jungs, das habt Ihr wirklich gut gemacht und Ihr habt Euch der Reise nach Frankreich als absolut würdig erwiesen. Ihr solltet weiter machen und beim nächsten mal den heimischen Teams in der Provence zeigen, dass auch im fernen Deutschland manch gute Kugel gespielt wird. Es war ein toller Abschluss, den Ihr uns beschert habt – dafür herzlichen Dank und großes Lob.