Mannheim ist Deutscher Meister 2007

Zur Begrüßung das Banner des Deutschen Pétanque VerbandsDer Park von Schloss Wilhelmthal in Calden bei Kassel ist Spielstätte des letzten Spieltages der Bundesligasaison 2007Spannung bei Mitspielern und Zuschauern am Rande der Begegnung Mannheim gegen Hannover
Zentraler Doppelspieltag der neu gegründeten Pétanque-Bundesliga in Kassel. Genauer gesagt im Park von Schloss Wilhelmsthal bei Kassel. Schon der Zugang zur Spielstätte bescherte einen überragenden Eindruck. Die Spielfelder im Schloßhof waren für Spieler und Zuschauer eine imposante Kulisse. Hier Sport treiben zu können, verschafft schon ein fürstliches Gefühl. Gratulation an die Rumkugler Kassel, die als Ausrichter diese Spielstätte ausgesucht und perfekt bereitet hatten. Mit einem hervorragenden Speisenangebot wurde das leibliche Wohl gesichert – für Spannung und Begeisterung sorgten die Spieler.

Spannende Spiele gab es in Hülle und Fülle. So stand der Samstagnachmittag im Zeichen der Begegnungen der Spitzenteams. Hannover konnte Mannheim mit 3:2 schlagen und sorgte für einen Gleichstand von drei Mannschaften an der Tabellenspitze. Mannheim, Hamburg und Hannover führten mit jeweils 6:1 Siegen und 23:12 Punkten nach der 7. Spielrunde – der ersten dieses Samstags. Mit Mannheim und Hamburg trafen dann zwei weitere Titelaspiranten aufeinander. In einer überaus spannenden Partie gewann schließlich Mannheim mit 3:2 und Hamburg musste seine Titelträume begraben, denn ein Blick auf den weiteren Spielplan zeigte, dass man aus eigener Kraft den Titel nicht mehr holen konnte. Zur gleichen Zeit holte Hannover ein 4:1 gegen das bereits als Absteiger feststehende Team aus Rockenhausen (Pfalz) und damit einen Punkt Vorsprung gegenüber Mannheim bei gleicher Anzahl Siege. Damit war klar, dass es am letzten Spieltag in den ausstehenden drei Partien auf jedes einzelne Spiel ankam.

Der neue Deutsche Meister: Michel Lauer, Detlev Krieger, Ellen Krieger, Holger Madsen (hinten v.l.) und Jannik Schaake, Philipp Geis und Wilfried Klein (vorne)Das deutete sich bereits früh am Sonntagmorgen an, als in der Partie Hannover gegen Heidelberg viel Hektik aufkam. Ging es für Hannover um den Titel, so ging es für Heidelberg um den Verbleib in der Bundesliga. Jede der beiden Mannschaften gewann jeweils ein Triplette und ein Dublette. Das Mixed-Dublette der Hannoveraner setzte seine Siegesserie vom Vortag fort. Laura Makowski (trotz Zahnschmerzen) und Sascha von Pless entschieden das Spiel mit 13:2 für sich und damit die Gesamtpartie mit 3:2 für Hannover. Gleichzeitig gewann Mannheim gegen Berlin-Kreuzberg mit 5:0. So hatte Hannover bereits in der ersten Runde am Sonntagmorgen den Platz an der Sonne wieder an Mannheim abgeben müssen – nun lag Mannheim mit einem Spielpunkt vorne. Runde 10 brachte dann schon eine Vorentscheidung. Während Mannheim gegen Nürnberg mit 5:0 gewann, ließ Hannover beim 3:2 gegen Saarwellingen zwei wertvolle Punkte. So brauchte Mannheim in der 11. und letzten Runde nur noch einen Sieg gegen Leipzig, egal in welcher Höhe, um Deutscher Meister zu werden.

Der entscheidende dritte Punkt gelang ausgerechnet dem Jüngsten, Jannik Schaake( Jahrg.89) im Team mit dem Routinier Detlev Krieger. Für eine erste Gratulation fanden sich die Mannschaftskollegen von den Nebenbahnen ein. Die mussten noch eine Weile gegen den Widerstand der Leipziger ankämpfen, bis ein zwar deutliches 5:0 aber in den einzelnen Spielen teilweise hart umkämpfter Sieg für Mannheim feststand. Damit war die erste Bundesliga-Meisterschaft für Mannheim unter Dach und Fach. Hannover sicherte mit einem knappen 3:2 gegen Nürnberg, das damit leider dritter Absteiger wurde, die Vizemeisterschaft. Bronze ging an Hamburg. Der hessische Vertreter Viernheim, im Vorjahr noch Deutscher Meister, konnte mit einer konzentrierten Leistung dem Abstieg entrinnen und sicherte sich den 5. Platz hinter Bad Godesberg und vor Düsseldorf.

Das jüngste Triplette der Bundesliga: Maike Geib, Jan Wilding und Marco Geib aus Rockenhausen, eingerahmt von zwei Spielern aus BerlinFazit: Ein spannendes Wochenende mit tollen Mannschaftsleistungen und hervorragenden Einzelspielern. Inzwischen kennt man als fleißiger Turnierteilnehmer auch schon viele Spieler. Besonders auffallend: Die vielen jungen Spielerinnen und Spieler in den Mannschaften. Herauszuheben vielleicht die Mannschaft aus Rockenhausen, die im Mixed-Triplette die wohl jüngste Mannschaft mit 16, 17 und 18 Jahren stellte. Aber auch in anderen Mannschaften waren junge und auch sehr junge Spieler im Einsatz. Das lässt für die Zukunft noch viel erwarten.

Der Deutsche Pétanqueverband hatte mit Kassel als Austragungsort eine gute Wahl getroffen und die Rumkugler taten alles, um den Gästen den Aufenthalt und die Spiele in diesem traumhaften Ambiente so angenehm wie möglich zu machen. Dass sich die Spieler mit einer auch vom Zuschauer so empfundenen Herzlichkeit untereinander begegneten, passte in diesen Rahmen. Es war überaus lohnend nach Kassel zu fahren, um Pétanque der Spitzenklasse zu erleben – und das Eine oder Andere ist auch für das eigene Spiel dabei abgefallen. So werden viele Bilder und ein Videofilm viel Gelegenheit zum Studium bieten – verbunden mit angenehmen Erinnerungen. Auf ein Neues im nächsten Jahr!

Und dann gab es noch ein sehr schönes Banner des Deutschen Pétanqueverbands: Pétanque – leicht zu spielen, schwer zu gewinnen – wie wahr!

Außerdem gibt es einen Brief mit Bericht und Bildern von Georg Hose, Vorstand der Rumkugler Kassel, als PDF-Datei (2,6 MB!).