Gibt es Zufälle, die unser Leben bestimmen oder sind es vielleicht doch selbsterfüllende Prophe-zeihungen? Wir saßen nach dem zweiten Spiel – ein Sieg und eine Niederlage hinter uns – und beobachten die vor uns laufenden Begegnungen. Natürlich fesselt die Begegnung mit Manuel, der erst im vergangenen Wochenende zu Gast im Rheingau war, unsere Aufmerksamkeit. Wir, das sind Annemie vom PC Carreau Mayence, Susanne Ravaro und Walter Weishaupt aus dem Rheingau. Manuel und sein Team liegen 8:11 zurück. Vier Punkte in einer Aufnahme und es heißt 12 : 11. Die nächste Aufnahme kann die Entscheidung bringen. Und Susanne stellt fest: „Wenn die jetzt verlieren, können wir gegen die kommen“
Ja, wir hatten nach einem Auftaktsieg in der zweiten Runde gegen ein starkes hessisches Team mit Le van Khoi von der Tromm, Michael Groth aus Heuchelheim und M.Brügmann aus Bensheim klar verloren. Viermal die Sau ins Aus geschossen – zweimal von uns und zweimal vom Gegner, aber mit dem besseren Ende für den Gegner. Verloren, und damit im B-Turnier.
Bei Manuel, Waldemar, seinem Vater und Marcello sah es im Moment etwas besser aus – aber wie das im Boule so ist: Alles kann sich schnell ändern. Zwei erfolgeiche Schüsse des Gegners und schon war mit 12 : 13 die Niederlage besiegelt. Soweit – so schlecht. Es dauerte nicht lange, da kam Manuel zu uns und verkündete: „Wir spielen auf Bahn 18“. Nicht zu fassen, Susanne hatte mit Ihrer Unkerei Recht behalten.
Schnell war klar, wir hatten gegen drei Schießer anzutreten. Ob das gut gehen konnte? Wir haben uns sehr bemüht. Immer einen Blick darauf, wer noch Kugeln hatte. Zwei Kugeln bei Marcello hieß: Du kannst legen was du willst, er schießt es weg. So passiert Folgendes: Sechsmal gut gelegt, sechsmal erfolgreich geschossen und letztlich ein Punkt für die Schießer. Es hat Spaß gemacht, aber eine wirkliche Chance hatten wir nicht. Es bleibt bei dem, was wir schon anlässlich unseres Berichtes zur Jugendveranstaltung im Rheingau gesagt haben: Gegen Manuel und seine Partner haben wir nicht wirklich eine Chance. Mit 5 : 13 haben wir uns zwar gewehrt – aber letztlich ohne finalen Erfolg.
So war für uns nach der Cadrage im B-Turnier Schluß. Aber lieber gegen Manuel, seinen Vater und Marcello, als gegen irgend ein anderes überlegenes Team – so hat es wenigstens Spaß gemacht. Groß-Gerau – für die Rheingauer zum ersten Mal auf unserem Terminkalender – hat viel Spaß gemacht. Nicht nur das tolle Wetter, für das Willi Gunst nach eigener Aussage mit dem Wettergott telefoniert hat, war ein starkes Erlebnis, sondern auch ein Teilnehmerfeld von 115 Teams mit Topspielern aus dem hessischen und südwestdeutschen Raum. Es war toll in Groß-Gerau und im nächsten Jahr haben wir den Termin sicher wieder fest in unserem Kalender.