Mit dem Auto in Richtung Süden – südliche Weinstraße, vorbei an Landau und Bad Bergzabern – über die deutsch-französische Grenze, die sichtbar kaum noch eine ist. Aber schon ca. 700 m hinter der Grenze, in Wissembourg beginnt für Freunde des Kugelspiels eine andere Welt. Sehr günstig, direkt an der Einfahrt der Stadt aus östlicher Richtung liegt der Place de la Foire. Dies ist, wie wir später feststellen, ein sehr großer Parkplatz, auf dem wohl ab und an auch Markt ist. Dieser Platz ist Austragungsort einer Veranstaltung der Turnierserie „Masters de Pétanque“, deretwegen wir hierher gekommen sind. Obwohl dieser große Parkplatz wegen der Veranstaltung gesperrt ist, sind genügend Parkplätze in unmittelbarer Nähe – auch das ist anders als bei uns.
Anja hat Glück gehabt
Das Wort „Glück“ hat beim Boulespiel vielerlei Bedeutung. Das Glück des erstmals mit dem Kugelspiel in Berührung Kommenden – aufgenommen, mit Leihkugeln ausgestattet und gleich ins Spiel eingebunden zu werden, ist etwas, was in vielen Bouletreffs zu erleben ist. Da ist das schon sprichwörtliche Glück des Anfängers, beim unbeschwerten Wurf der Kugel den einen oder anderen traumhaften Spielzug zustande zu bringen. Da ziehen dann sogar die hartgesottenen Kugelwerfer symbolisch den Hut. Und nach einiger Zeit beim Spiel stellt sich die Form von Glück ein, deretwegen viele dieses Spiel betreiben: Das Glück, die Welt um sich herum zu vergessen und einfach nur zu spielen. Anja Baumgart-Pietsch hatte nun eine weitere Form des Glücks: Sie berichtete vom Versuch eines kleinen Bouleturniers anlässlich des Schlangenfestes in Schlangenbad am vergangenen Wochenende. Was wegen des nicht so tollen Wetters und mäßiger Beteiligung normalerweise nicht einmal Gehalt für eine kurze Erwähnung gehabt hätte und in jeder Redaktion bestenfalls unter „Ferner liefen“ abgelegt worden wäre, erreichte hier die den Status eines „Vierspalters“, der nur mit Text eine Viertelseite im „Wiesbadener Tagblatt“ auf der Frontpage des Lokalteils füllen durfte. Es ist ein wunderschöner Bericht und die Redaktion hatte Recht, ihm diesen hervorragenden Platz einzuräumen. Und an Anja geht unser Lob: Einen so schönen Bericht über das Boulespiel, der noch dazu alle klassischen Vorurteile (Käse und Rotwein, dazu die Baskenmütze) vermeidet und dabei einen wesentlichen Inhalt dieses Spiels rüber bringt, habe ich bisher noch nicht gelesen. Über die Infizierung Anjas mit dem Boulevirus mache ich mir übrigens keine Sorgen – wir haben da wirkungsvolle Medizin.
Boule beim Schlangenfest
Mit Sommerfesten ist das so eine Sache – lacht die Sonne vom Himmel ist alles bestens, die Leute kommen in Scharen und alle freuen sich. Aber wenn es regnet, noch dazu etwas kühl ist und die Prognose keine Besserung verspricht, gibt es lange Gesichter – bei Gästen und Veranstaltern. Letzteres erwischte beim Schlangenfest in Schlangenbad an diesem Sonntag Veranstalter und Organisatoren. Betroffen war auch der Boule Club RHEINGAU, der bereits im Frühjahr in Abstimmung mit den Organisatoren in Schlangenbad für den Sonntagnachmittag ein Jedermann-Bouleturnier geplant hatte.
Alles war perfekt vorbereitet: Die interessierten Spielerinnen und Spieler sollten, egal ob mit Vorkenntnissen oder völlige Neulinge im Spiel mit den Stahlkugeln, zusammen mit einem erfahrenen Mitglied des Boule Club RHEINGAU ein Team bilden. Damit sollten lange Einweisungen überflüssig sein – einfach mitspielen und dabei erfahren, worum es bei dem Spiel geht und wie man am besten dem Ziel näher kommt.
Johann ganz trocken:Klassenerhalt geschafft!
Dass vieles im Leben eine Frage der Sichtweise ist, kann als allgmein bekannt unterstellt werden. Johann Marsch, Teamkapitän der 1. Mannschaft des Boule Club RHEINGAU lieferte am Samstag beim 3. Ligaspieltag der Saison ein prägnantes Beispiel für die Richtigkeit dieser Erkenntnis. Bereits nach dem Sieg in der ersten Begegnung des Spieltags und erst recht nach dem zweiten Sieg des Tages vermeldete er stolz, dass nun der Klassenerhalt in der 3. Liga endgültig geschafft sei. Nun, gelinde gesagt, ist das eine schamlose Untertreibung: Schließlich führt die 1. Mannschaft des Boule Club RHEINGAU auch nach dem 3. Spieltag die Tabelle als Spitzenreiter an und das mit einem klaren Sieg gegen einen der heißen Mitbewerber. Die Freude der Rheingauer wird komplettiert, durch den souveränen 2. Platz des Teams der TG Winkel, die sich punktgleich hinter dem BCR-Team ebenfalls an der Spitze der Ligagruppe hält.
Alle Jahre wieder …
nein, nicht Weihnachten sondern die stimmungsvolle Jubiläumsfeier der Montagsbouler. Aus einem der Boulekurse des Boule Club RHEINGAU entstanden, blieben einige Teilnehmer zusammen und machten den Montagnachmittag, ursprünglich ein Kurstermin, zu ihrem regelmäßigen Bouletreff. Über drei Jahre trifft man sich nun an jedem Montag, um beim Spiel mit den Eisenkugeln Spaß zu haben. Ab und an gibt es einen kleinen kulinarischen Abschluss am Weinstand, zu dem jeder mitbringt, was gerade angesagt erscheint.