Ein wunderschöner Tag
am und auf dem Rhein

Eine beachtlich große Gruppe war beim Ausflug des Boule Club RHEINGAU nach Bacharach dabei. Susannes Idee fand ausgesprochen wohlwollende Unterstützer:
26 boulebegeisterte Ausflügler, Mitglieder und Freunde des Boule Club RHEINGAU, nahmen das Angebot begeistert auf und nutzten die Möglichkeit, auf dem berühmten Bouleturniergelände in Bacharach die Kugeln zu werfen. Und selbst das Wetter war von diesem Vorhaben so begeistert, dass es die schlechten Wetterprognosen vom Wochenanfang Lügen strafte und mit herrlichstem Sonnenschein diesen Tag zu einem wunderbaren Erlebnis für Alle machte. Unter diesen Bedingungen musste die Rückfahrt mit der „Robert Stolz“ von der Charterreederei van de Lücht das Sahnehäubchen eines tollen Tages werden: Schiff, Mannschaft, der Rhein und die Fahrgäste übertrafen sich gegenseitig in einer Präsentation der Feiertagslaune. Einfach schön und das „Ehrenkäppi“ für Susanne van de Lücht war mehr als verdient. DANKE!

Frühmorgens um 8:30 Uhr, so hatte es Walter ausgekundschaftet, traf man sich in Winkel vor der Brentanoscheune an der Bushaltestelle „Am Lindenplatz“. Bemerkens- und lobenswert: Alle, bis auf jene, die in Rüdesheim dazustoßen wollten, waren superpünktlich da – so konnte der Tag nach ausgiebiger gegenseitiger Begrüßung ganz entspannt beginnen. Der Bus machte noch eine kleine Rundfahrt durch Rüdesheim, bevor wir die Endstation an der Rheinhalle erreichten. Der Weg führte auf dem Leinpfad zwischen Bahn und Bus zur „Personenschiffchenfähre“ nach Bingen. Die Zeit war so bemessen, dass man schlendernden Schrittes bequem vor der Abfahrtszeit des Schiffchens ankam. Nun stand in herrlicher Morgensonne die erste Rheinfahrt dieses Tages an: Über den Rhein zum Anleger mitten im Gelände der vorjährigen Landesgartenschau. Bingens Rheinufer hat durch die Umbauten zur Gartenschau sehr gewonnen – hier kann man es schon mehr als einen Moment aushalten. Weil die Abfahrt des Zuges nach Bacharach zeitlich sehr knapp gewesen wäre, haben wir einfach auf den nächsten Zug gewartet. So konnten wir in Ruhe den Automaten zum Fahrkartenkauf bedienen – ist manchmal doch etwas umständlich, für so viele Leute Gruppenkarten aus einem Automaten zu lösen, da war der gute alte Schalter mit einem Fahrkartenverkäufer doch wesentlich schneller. Nun ja.

Auf dem Weg vom Fähranleger zum Bahnhof: Der Rosengarten auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände am Rheinufer in Bingen. So hatten wir Gelegenheit, die neu am Rheinufer platzierte Gastronomie bereits am frühen Morgen zu unterstützen: Kaffee, Cappuchino, Eis – das waren die Renner am Morgen. Kaum war der Kaffee getrunken und die Preisliste für die Kunstwerke rund um die Vinothek studiert, war schon die Abfahrtszeit des Zuges nahe. Auf Bahnsteig 2 fuhr der neue Triebwagenzug der Mittelrheinbahn ein, die auf der linksrheinischen Strecke zwischen Mainz und Koblenz bereits die Deutsche Bahn abgelöst hat. Im kommenden Jahr wird ähnliches auch auf unserer Rheinseite der Fall sein. Etwas in diesem weitgehend automatisierten und straff durchorganisierten Zukunftsbetrieb stimmt menschlich: Gegen Verspätungen „durch Fehlverhalten von Fahrgästen“, wie die Lautsprecherdurchsage in sächselnder Sprachfärbung mitteilte, ist auch die moderne neue Bahn nicht gefeit.

Die Landschaft auf der Mittelrheinstrecke ist schön wie eh‘ und je – da verging die Fahrt nach Bacharach wie im Fluge, wozu im wahrsten Sinne auch die Sitzreihen beitrugen: sie sind so eng wie in einem Touristenflieger. Vom Bahnhof in Bacharach nur wenige Meter in Richtung Rhein – unfallfrei die Bundesstraße überqueren und schon war die Gruppe auf dem Turnierplatz des Bacharacher Turniers um den Mittelrheinpokal, das alljährlich Ende Juli stattfindet. Erstaunte Gesichter überall: Zuerst, weil der ganze Platz voller Wohnmobile stand, hier war an Spielen heute nicht zu denken. Der gestrige Himmelfahrtstag hatte viele auf diesen Platz direkt am Rhein gelockt. Erstaunen aber auch bei denen, die noch nie in Bacharach waren (zumindest in Sachen Boule): Hier sollte man Boule spielen können? Ein einfacher Schotterparkplatz, obendrauf ein wenig glatt gewalzt und zwischendrin Schlaglöcher – Das sieht doch völlig anders aus als unsere Boulebahnen und -plätze im Rheingau. Erstaunen aber auch bei jenen, die Bacharach schon von einigen Turnieren kannten: Wo waren die großen Schotterfelder mit losen Schottersteinen? Wo waren die Fahrrinnen? Kurz: Wo war der Schrecken von Bacharach? Oder hatte man in der Vergangenheit den Platz nur für das Turnier entsprechend präpariert? Zugegeben, das Gelände ist mit Sicherheit immer noch schwer zu spielen, aber einige der Horrorbahnen scheinen inzwischen deutlich entschärft.

Boulespielen auf dem Platz vor dem Vereinsheim des PC Bacharach im Zeichen der Burg Stahleck hoch über Bacharach. So führte unser Weg direkt zum Clubhaus des Pétanque Club Bacharach und den dortigen Boulebahnen. Hier finden alljährlich die Endspiele des Turniers um den Mittelrheinpokal statt und heute durften wir auf diesem Platz spielen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Stefan Deuer und den PC Bacharach, die uns die Nutzung ihres Geländes gestattet haben. Schon nach den ersten Kugeln hatten sich einige mit diesem Boden angefreundet. Die Größe des Platzes wurde durchaus neidvoll registriert: Hier konnten wir sechs Doublettepartien nebeneinander spielen und es wäre noch Platz für weitere gewesen. Einfach toll.

Weil sich bei Einigen schon der Magen mit einem leichten Hungergefühl meldete – man war ja schließlich schon lange unterwegs – organisierte Walter in Absprache mit der Wirtin Eva die Bestellung des Mittagessens. So konnte gegen halb eins zur üblichen Mittagszeit die Gruppe halbwegs zügig mit Essen und Getränken versorgt werden. Der Platz im Biergarten im Schatten der Bäume war wunderbar. Auch die Frage der Toilettennutzung, für Boulespieler immer ein wichtiger Aspekt, weil man sich doch recht lange bei den Spielen aufhält, war hier im Ruderhaus bestens gelöst. Manche nutzten im Verlauf des Nachmittags Evas Angebot an Kaffee und Kuchen noch für eine kleine Pause.

Der Nachmittag stand aber bei den meisten im Zeichen mehrerer Boulespiele auf diesem herrlichen Platz direkt am Rhein. Zwischenzeitlich fanden sich auch immer wieder ein paar Zuschauer ein, die das Treiben der Boulespieler beobachteten. Während einigen Rheingauern die Umstellung auf den ungewohnten Boden sehr schnell gelang, hatten andere doch erhebliche Probleme mit lang ausrollenden Kugeln. Aber, man war ja her gekommen, um auch etwas zu lernen. Und wem die ganze Kugelwerferei dann doch zu viel wurde, machte einen kurzen Spaziergang in die nahe gelegene Stadt.

„Das Schiff kommt“ war kurz vor 18:00 Uhr das Signal zum Aufbruch. Ein netter niederländischer Zuschauer mit Kameraerfahrung war sofort bereit, von unserer Gruppe ein Abschiedsfoto zu schießen. „Hartelijk bedankt!“ Auf den 300 m Weg zum Schiffsanleger sah man eine fröhlich entspannte Gruppe, die einen ausgesprochen schönen Tag am Rhein genossen hatte, und die noch nicht wusste, dass sie noch ein Höhepunkt erwarten sollte.

Abschied von Bacharach - ein Bouletag in einem reizvollen Umfeld liegt hinter uns. Die Schiffscrew der „Robert Stolz“ vom Charterliner van de Lücht begrüßte die Fahrgäste des Boule Club RHEINGAU formvollendet im schmucken Crewoutfit beim Einstieg vom Anlegesteg. Bei diesem herrlichen Wetter führte der Weg direkt auf das Oberdeck. Hans-Otto von der Schiffscrew sorgte sich sofort um unsere durstigen Kehlen. Jetzt hinsetzen und beim Ablegen noch einmal Winken: Abschied von Bacharach, von Ellen und Eberhard und von einem wunderschönen Boulenachmittag. Nun hieß es ENTSPANNEN und warten, auf den von Susanne angekündigten Eintopf.

Walter nutzte die Gelegenheit, sich im Namen aller Teilnehmer noch einmal bei Susanne zu bedanken und ihr als kleines Zeichen des Dankes eine „Ehrenmütze“ des Boule Club RHEINGAU zu überreichen. Herzlichen Dank an Susanne und die Familie van de Lücht, die uns diesen schönen Abschluss spendete. Als ob das Alles nicht schon genug wäre, entpuppte sich der einfache Eintopf als ein kalt-warmes Buffet mit Dessert und Käsehappen als Nachschlag. Da streikte dann schon mancher Nachmittagskaffeetrinker – nicht wegen des Kaffees, sondern wegen des viel zu spät gegessenen Zupfkuchens.

Die Abendsonne tut ihr Bestes um den Abschluss des Tages in das richtige Licht zu tauchen. Das war nun wirklich das Sahnehäubchen auf diesem schönen Tag. Jetzt sorgte das warme Licht der Abendsonne für einen ganz klaren und kontrastreichen Blick auf die Uferlandschaft. Selbst das Zittern des Espenlaubs war vom Schiff aus sehr gut zu erkennen. Es ist schon eine traumhafte Landschaft am Mittelrhein und im Licht der Abendsonne wird das Ganze noch ein Stück schöner.

Aber Alles hat einmal ein Ende. Als das Schloss Johannisberg und die Villa Gutenberg am Ufer auftauchten war klar: Gleich würden wir unseren Anleger in der Winkeler Bucht erreichen. Jeder Einzelne bedankte sich jetzt bei der Crew, bei Susanne, bei Walter für die Organisation und heimlich auch beim Wetter für einen wunderschönen Tag. Dank aber auch an jede Mitfahrerin und jeden Mitfahrer für einen überaus harmonischen und interessanten Tag. So hat jeder seinen Anteil zum Gelingen beigetragen.

Hier noch ein paar Fotoimpressionen von unserem Ausflug nach Bacharach

Die 'Robert Stolz' unter 'Volldampf' auf dem Heimweg von Bacharach nach Winkel.