Mit Rock? Kleidungsstück oder Musik?
Weder noch? Heute ging es um ein Boulespiel mit den Leuten aus Rockenhausen oder auch kurz „ROCK“. Daniel, Teamchef der 3. Mannschaft von Rockenhausen hatte vor Wochen ein Freundschaftsspiel angeregt. Waren die Rheingauer im Februar zum Start des Ligatrainings in Rockenhausen, so sollte dieser freundschaftliche Vergleich beider Teams im Rheingau stattfinden. Und die Rheingauer hatten sich einiges überlegt, um einen schönen Tag zu gestalten und sich so für die in Rockenhausen genossene Gastfreundschaft zu bedanken.
Die Ligaspieler des Boule Club RHEINGAU sind seit einiger Zeit auf dem Sportplatz und im Vereinsheim des FC Oestrich zu Gast. Dort werden die wöchentlichen Trainingsstunden abgehalten und dort, so die Verabredung mit den Verantwortlichen vom FC, wollten wir auch das Freundschaftsspiel mit dem Team aus Rockenhausen durchführen. Am Samstagmorgen erfuhren wir dann, dass auf dem Sportplatz selbst am Nachmittag noch ein nicht geplantes Spiel der C-Jugend stattfinden sollte. Deshalb wich man auf die Aschenbahn hinter dem Tor aus. Das sollte sich als glücklich erweisen, weil die dort stehenden Bäume während der Spiele doch einigen Schatten lieferten. Zusätzlich stellte Eberhard noch einen Zeltpavillion auf, der zusätzliche Sitzplätze im Schatten bereit stellte.
Alles war vorbereitet, also konnte man die Gäste aus Rockenhausen abholen. Man hatte sich für 10:15 Uhr an der Fähre in Mittelheim verabredet. Aber schon auf dem Weg zur Fähre sah Walter einen Teil der Spielerinnen und Spieler auf einem Parkplatz; sie hatten eine Fähre früher als vorgesehen erwischt und waren bereits im Rheingau angekommen. Nun musste nur noch Daniel von der nächsten Fähre abgeholt werden und dann fuhr man gemeinsam zum Sportplatz in Oestrich. Bei der Begrüßung übergaben die Pfälzer zwei sehr schöne Gastgeschenke: Eine Ergebnistafel aus Metall mit zwei Anzeigemagneten – dafür werden wir einen geeigneten Platz finden – und eine auf Glas montierte Erinnerungsplakette der Boule-Freunde „Le Cochonnet“ Rockenhausen 1986 e.V. – dies ist das erste Ausstattungsstück für das noch zu suchende Vereinsheim des BC RHEINGAU. Herzlichen Dank, liebe Rockenhausener.
Nach einer gemeinsamen Tasse Kaffee, einem Erinnerungsfoto für das Vereinsalbum und der Bekanntgabe der Aufstellungen für die beiden ersten Tripletten konnte dann endlich das Spiel beginnen. Im Mixte-Triplette spielten heute Ellen und Reiner mit Peter anstelle von Walter. Einerseits wollte man für den Ausfall von Walter im September schon mal üben, andererseits war Werner heute nicht verfügbar, so dass Peter zu einem Schnuppereinsatz im Ligateam kam. Dafür herzlichen Dank an Peter, der sich hierfür spontan zur Verfügung stellte und so half, einen personellen Engpass zu beheben. Auf Rockenhausener Seite wurde das Mixte-Triplette durch Esther, Rolf und Daniel gebildet. Für das zweite Triplette benannte Rockenhausen Heinrich, Hans und Xavier. Ihnen stand mit Bart, Eberhard und Steffen das zweite Triplette der Rheingauer in Standardbesetzung gegenüber.
In beiden Begegnungen gingen die Rheingauer schnell in Führung. Aber die hatte leider keinen Bestand. Nach und nach kamen Esther und ihre Mitspieler heran und gewannen schließlich mit 13 : 9 im Mixte und 13 : 11 im zweiten Triplette. Ein 0 : 2 Rückstand war nicht gerade das Wunschergebnis der Rheingauer.
Inzwischen hatte Hartmann Winkler, der zusammen mit seiner Frau das Vereinsheim des FC Oestrich betreut, den Grill angeworfen. Der Tisch auf der Terrasse des Vereinsheims war auch schon gedeckt. Dort saß man sehr schön im Schatten, was angesichts der inzwischen heftig brennenden Sonne durchaus von Vorteil war. Gegrillte Steaks, Brat- und Rindswürste, dazu Pommes, Kartoffel-, Kraut- und Bohnensalate – der Tisch war reichlich und gut gedeckt. Jetzt bestätigten sich die im Vorfeld geknüpften Kontakte zu den Vertretern des FC Oestrich überaus positiv.
Uns als Boule Club RHEINGAU mit einer relativ geringen Mitgliederzahl und einer nicht vorhandenen Infrastruktur wäre es kaum möglich gewesen, die Bewirtung aus eigener Kraft zu organisieren. Heute zeigte sich, dass ein kooperatives Miteinander der beiden Vereine auf diese Weise zu einem Vorteil für beide Seiten wurde. Die Oestricher Fußballer, die zeitgleich die Meisterschaft ihrer E-Jugend auf dem Sportplatz feierten, konnten von dem Aufbau des Grillbuffets ebenso profitieren, wie die Boulespieler. Das hat gut gepasst und wir bedanken uns sehr herzlich für die allenthalben sehr gelobte Verpflegung. DANKE.
Nach der guten Verpflegung hätte sich bei den Boulespielern leicht eine gewisse Behäbigkeit einstellen können. Dem wurde allerdings durch die Mannschaftsführer vorgebeugt, indem an die noch ausstehenden drei Doublettespiele erinnert wurde. Also, Kugeln in die Hand nehmen, kurz wieder einspielen und dann ging es los: Im Mixte spielten Esther und Rolf gegen die inzwischen eingetroffene Inge mit ihrem Doublettepartner Steffen. Auch hier hatten die Pfälzer das bessere Ende für sich: 13 : 3 – das klingt deutlich. Johann, der statt Bart im zweiten Doublette mit Eberhard spielte, kam nun zu einem vorbereitenden Einsatz für den nächsten Ligaspieltag. Das 6 : 13 gegen Hans und Daniel signalisiert, dass man sich noch besser aufeinander einstimmen muss.
Die positive Überraschung lieferte Peter bei seiner Premiere im Zusammenspiel mit Reiner. Nach einem deutlichen 4 : 10 Rückstand holten beide noch auf und gewannen gegen Heinrich und Xavier mit 13 : 11. Damit zeigten die beiden Nervenstärke – ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Boulespiel. So war es dieser Formation vorbehalten, den „Ehrenpunkt“ zum 1 : 4 Endstand zu holen. Walter, der inzwischen Christine, Daniels Frau und seine drei Töchter von der Fähre abgeholt hatte, erlebte den Schluss der Doublette-Runde nicht mehr mit. Dabei war allerdings als Zuschauer Roberto, der damit das Rheingauer Team durch seine Anwesenheit unterstützte. Ansonsten werden wir wohl damit leben müssen, dass Boule nur in Ausnahmefällen größere Zuschauerzahlen anzieht. Das war aber heute auch nicht so entscheidend – wichtig war, dass die Spiele mit der Ernsthaftigkeit des Gewinnenwollens geführt wurden, dabei aber immer der Charakter einer freundschaftlichen Begegnung gewahrt wurde.
So fand man sich auch schnell nach Ende der Begegnung auf der Terrasse vor dem Vereinsheim ein, um bei den von Ellen und Inge beigesteuerten Kuchen den „offiziellen“ Teil des Freundschaftsspiels ausklingen zu lassen. Dann wurde abgebaut und nach einem dicken DANKE an das Ehepaar Winkler verlagerte der Tros der Boulespieler nach Mittelheim auf die Boulebahn an der Fähre. Dort hatten sich inzwischen auch einige andere Boulespieler eingefunden und so ergaben sich schnell gemischte Formationen, die nun noch einige Partien Just for Fun spielten. Der Boden der Boulebahn am Rhein erwies sich dabei für alle als deutlich anspruchsvoller als der Boden auf dem Sportplatz in Oestrich. Gerade diese wechselnden Böden sind einer der Reizfaktoren beim Boulespiel – man muss einfach mit allen Böden zurecht kommen.
Zum Abschluss der Spiele schlugen die Rockenhausener ein Sextett vor – oder heißt es Sechstett? Egal, jedenfalls spielten die sechs Kugelwerfer aus der Pfalz gegen sechs Kugelwerfer aus dem Rheingau. Jeder spielte mit zwei Kugeln – macht also 24 Kugeln im Spiel. Geht alles, und man behält, wenn man sich ein wenig konzentriert, sogar den Überblick. Das allerdings wurde nun etwas schwierig, weil die Stimmung auf dem Bouleplatz jetzt doch etwas ausgelassen war. So wurde den Zuschauern am Weinstand und vorüber gehenden Passanten deutlich vor Augen geführt: Boule macht Spass und das sind ganz lustige Leute. Auch diese letzte Begegnung, das sei noch angemerkt, ging an das Team aus der Pfalz – 13 : 7.
Das war dann das Signal, die Kugeln einzupacken und sich um drei Tische am Weinstand zu versammeln. Inzwischen waren einige Häppchen aufgetischt – Dank an Agnes und Inge – und zu den Kleinigkeiten lieferte die Crew vom Weinstand das eine oder andere Gläschen Wein. So hätte man noch lange sitzen können, wenn die Kinder nicht ins Bett gemusst hätten und der Heimweg über den Rhein nicht doch so lang gewesen wäre. Als kleine Wegzehrung gab Walter allen Rockenhausener Gästen eine Pikkoloflasche der Sonderedition „Boule Club RHEINGAU“ mit auf den Weg. Bei der Verabschiedung wurde fest vereinbart, dass man zukünftig diese Einrichtung einer freundschaftlichen Begegnung weiterführen will – im nächsten Jahr dann im Boulodrom Hintersteinerhof in Rockenhausen. Wir im Rheingau freuen uns schon drauf und damit uns die Zeit nicht zu lang wird, werden wir schon mal beim Sommerturnier in Rockenhausen auflaufen.
Liebe Ester, lieber Daniel, Hans, Heinrich, Rolf und Xavier – Ihr ward ganz liebe Gäste und es hat uns viel Freude bereitet, Euch gute Gastgeber zu sein. Vielen Dank für das uns zugedachte Lob – aber denkt daran: Was wäre das schönste Fest ohne nette Gäste. Und Ihr ward ganz nette Gäste.
Fotoimpressionen vom Freundschaftsspiel Rheingau : Rockenhausen.