Start in die Freiluft-Turniersaison 2009

Die Spielerinnen und Spieler des Boule Club RHEINGAU, verstärkt durch Moni von der TG Winkel und Traudl vom BC Mechenhard. Man ist offensichtlich bester Stimmung - ob das am Fotografen liegt? Herzlichen Dank an Kader, der dem Fotoapparat dieses schöne Foto entlockte. Traditionell ist das Turnier zur Saisoneröffnung in Wächtersbach eines der Ersten oder gar das erste Freiluftturnier der Boulesaison eines Jahres in Hessen. In diesem Jahr hatten sich 39 Mannschaften eingefunden und so konnte Frank Schneider, der Vorsitzende des 1.PC Wächtersbach bei der Begrüßung der nahezu 120 Spielerinnen und Spieler einen neuen Teilnehmerrekord vermelden. Gleich zu Beginn lobte Frank die vielen fleißigen Helfer im Hintergrund, die sich im Laufe des Tages dieser Vorschußlorbeeren mehr als würdig erweisen sollten. Selbst der Nachschub in Anbetracht der unerwartet hohen Teilnehmerzahl klappte reibungslos. So war alles gerichtet für ein entspanntes Spiel zur Saisoneröffnung.

Für die Boulespieler aus dem Rheingau ist Wächtersbach seit Jahren ein Fixtermin. So war es für den Boule Club RHEINGAU selbstverständlich, zu diesem Turnier in den Main-Kinzig-Kreis zu fahren. Auch das Wetter hatte ein Einsehen: zwar nicht sofort der erhoffte Sonnenschein, aber doch im Laufe des Tages blauer Himmel und Sonne. Und es war trocken, nachdem es Tage zuvor noch heftig geregnet hatte, wie man an den großen Wasserflächen auf Wiesen und Feldern neben den Bachläufen sehen konnte.

Reichlich war dieser Tisch am Rande des Turnierplatzes gedeckt - leider nicht für die Geburtstagsgäste. Der Tag begann mit einer Gratulationsrunde: Reiner feierte an diesem Tag zum x-ten Mal seinen 30. Geburtstag. Küsschen hier und Gratulation da und beste Wünsche für den Turnierverlauf. In Wächtersbach traf man viele Bekannte, u.a. auch Annette aus Rüsselsheim, die ebenfalls ihren 30. Geburtstag feierte. So konnte man gleich weiter gratulieren. Aber man war ja nicht zur Geburtstagsfeier her gekommen, sondern zum Boulespiel. Für den Besuch des Turniers in Wächtersbach hatten die erfahreneren Spieler des BC RHEINGAU angeboten, mit Turnierneulingen im Team die ersten Schritte auf dem „Turnierparkett“ gemeinsam zu gehen. Christel und Johann nahmen diese Möglichkeit auf und staunten über das „Parkett“ in Wächtersbach: entlang der Straße zwölf Bahnen, teilweise mit tiefem Splitt aber auch oft mit Basaltschotter – und hier soll man spielen können? Die beiden waren schon etwas geschockt – alle anderen kannten das schon.

Bereits im Vorfeld hatten die sieben Spielerinnen und Spieler des Boule Club RHEINGAU drei Teams gebildet:
Team 1:  Christel Stoll, Inge Weishaupt und Reiner Kitzmann
Team 2:  Johann Marsch, Eberhard Hucke und Steffen Kitzmann
Team 3:  Walter Weishaupt mit Moni Kitzmann von der TG Winkel und vor Ort verstärkt durch Traudl Mari vom BC Mechenhard (bei Aschaffenburg).

Christel, Inge und Reiner trafen in der 1. Runde auf Uwe, Norbert und Patrik von der DFG Wettenberg (Krofdorf-Gleiberg) – in diesem Fall mehr zum Lernen als zum Siegen. Dem schloss sich auch in der 2. Runde eine weitere Niederlage an und schließlich war gegen das Juniorenteam Christina Bär, Florian Panitz und Alex Bär (Langen/Dieburg) Schluss in der ersten KO-Runde des D-Turniers.

Das härteste Los der 1. Runde erwischte Team 2. Johann, Eberhard und Steffen bekamen es sofort mit zwei Bundesligaspielern zu tun. Norbert Bernhardt aus Rockenhausen mit Harry Khadouma und Marcella Avaria-Espinoza aus dem Saarland sind nicht nur alte Bekannte aus den verschiedenen Turnierbesuchen sondern auch eindeutig zu stark für das Rheingauer Team. Funny zum Auftakt – das muss man einfach mit der notwendigen Gelassenheit nehmen. In der zweiten Runde traf man dann auf ein Team des Gastgebers. Das Spiel gegen Klaus und Elfi Kessler sowie Bernd Richter vom 1. PCW konnten die Rheingauer gewinnen und waren damit im C-Turnier. Als einziges der drei Teams mussten sie in die Cadrage, die sie aber siegreich überstanden.  In der KO-Runde war dann gegen das Team aus Dreieichenhain mit Jürgen, Christian und André Endstation. André beeindruckte in dieser Partie als ausgesprochen sicherer Schießer und trug so ein wesentliches Stück zum 13:9 Erfolg gegen die Rheingauer bei. Trotzdem: Zwei Siege und zwei Niederlagen – das ist eine ordentliche Bilanz zum Saisonauftakt.

Walter und Moni signalisierten bei der Einschreibung, dass man noch einen Mitspieler, vorzugsweise Tireur, suchte. Kurze Zeit später meldete sich Traudl Mari vom BC Mechenhard. Erste Frage war natürlich „Mechenhard, wo liegt denn das?“. „Bei Aschaffenburg“ und schon war auch dieser Punkt geklärt. Im ersten Spiel ging es dann gegen Norbert Bär (Langen), der diesmal mit Siggi Stein und Kevin Aster spielte. Als Spielfeld war eines der Schotterfelder zugewiesen, auf denen man sich gerade vorher eingespielt hatte. Das wurde belohnt: Walter legte sicher, Traudel schoß weg, was weg musste und Moni gab den perfekten Melieu – erfolgreich schießen wo notwendig oder Punkte legen, wenn die Chance dazu gegeben. Ein klarer Sieg zum Auftakt war der Lohn. In der zweiten Runde kam es dann ganz dick: Gegen die aktuelle Nummer 2 der hessischen Rangliste, Abdelkader Amrane, der an diesem Tag mit Ben Khemais aus Frankfurt und Stefan Marienfeld vom 1.PCW spielte. Man hatte gegen diese Drei nicht wirklich eine Chance und so rutschte man ins B-Turnier – immerhin. In der Cadrage hatten Walter, Moni und Traudl Pause. Danach traf man auf das Team der DFG Wettenberg, mit dem das Team 1 bereits Bekanntschaft gemacht hatte. War es die längere Pause oder die vergessene, nach dem zweiten Spiel getroffene Vereinbarung „Wenn einer sich in einer Aufnahme ‚abmeldet‘, müssen es die beiden anderen rausreißen“? Es hat jedenfalls nicht geklappt. Eine Aufnahme, in der wirklich alle sechs Kugeln mit dem Ausgang fast nichts zu tun hatten, bescherte den Dreien einen Fünfer-Pack, der bei ansonsten ausgeglichener Spielstärke nicht mehr aufzuholen war. Schade, heute hätte mehr drin sein können. Ein kleiner Trost (oder auch nicht): Das Team aus Wettenberg kam bis ins Finale des B-Turniers, wenn auch nach hartem Fight im Halbfinale.

Marcel, Wolfgang und Gerhard beobachten während des Halbfinals-C aufmerksam, was die gegnerische Mannschaft tut. Zu berichten ist aus Rheingauer Sicht noch vom Team der TG Winkel. Marcel, Wolfgang und Gerhard waren diesmal sogar vor der anderen Rheingauer Truppe vor Ort und saßen schon ganz entspannt, als diese in Wächtersbach eintrafen. Nach einer Auftaktniederlage setzte sich das Team der TG durch einen Sieg in der C-Gruppe fest. Mit einem Sieg in der ersten KO-Runde stand man im Halbfinale-C.  In einer spannenden und offen geführten Partie hatten dann allerdings Markus Sigusch, Marliese Milautzki (Mechenhard/Tromm) und Mustafa Cetin aus Bornheim das bessere Ende für sich. Immerhin: 3. Platz im C-Turnier, herzliche Gratulation.

Resümée des ersten Freiluft-Turniers in 2009: Obwohl die Rheingau-Bouler über den ganzen Winter regelmäßig bei ihren Bouletreffs und einige auch bei Hallenturnieren gespielt haben, ist es doch fast eine Befreiung, unter vielen netten Leuten wieder ein Turnier bei akzeptablem Wetter draußen zu spielen. Auch wenn es bei Hallenturieren oft enger zugeht, ist das Gewusel bei einem Turnier auf einem Club- oder Sportgelände einfach anders (und schöner). Ein Turnier in überschaubarer Größenordnung, wie in Wächtersbach, hat zudem den richtigen Charakter für einen etwas geruhsameren Start in die Boulesaison und ist gleichzeitig geeignet, wie in unserem Fall, für Turnierneulige einen guten Einstieg zu bieten. Dies wurde auch in vielen Gesprächen am Rande bestätigt. Außerdem wurde die eine odere andere Verabredung getroffen; man wird sich noch öfter begegnen in diesem Jahr.

Unsere Neulinge waren vom Turnier in Wächtersbach sehr angetan. Dass man auf solch schwierigen Plätzen Boule spielt, ist noch ungewohnt, aber auch ein Anreiz, weiter fleißig zu trainieren und dabei zunehmend auch schwierigere Terrains zu suchen. Dazu wird es aber auch notwendig, die Technik weiter zu entwickeln. Als kleine „Belohnung“ zum Saisonstart gab es für die Bouler des BC RHEINGAU für jeden eine Club-Mütze – ein erster kleiner Schritt zu einer auch nach außen deutlich erkennbaren Gemeinschaft.  Denn wie sagte Eberhard: „für mich war es heute mal wieder ein richtig schönes Boule-Turnier. Viele nette Leute und auch unter uns allen ist es harmonisch gewesen!“ – So soll es sein.

Team 1: Christel, Reiner und Inge (Mitte) – Team 2: Johann, Steffen und Eberhard
Team 3: Moni, Traudl und Walter (rechts)