Erfolgreicher Start des ersten Boulekurses in 2009

Die Eltviller Boulespieler nach ihrer Übungseinheit im Zwinger der Eltviller Burg. Von links nach rechts: Bob, Heinrich, Heijo, Lothar, Walter und Heinz. Der Freitag hatte mit grausigem Wetter auch den hartgesottenen Rheingauer Boulespielern jegliche Lust am Spiel im Freien genommen. Umso mehr Begeisterung am frühen Samstagmorgen: Strahlender Sonnenschein nicht nur über dem „Zwinger“ der Burg in Eltville. So traf sich die Gruppe der Eltviller Samstagsbouler als Kursteilnehmer zum ersten Boulekurs des Boule Club RHEINGAU in diesem Jahr. Pünktlich um 9:30 wurde begonnen. Es herrschte gespannte Erwartung.

Alle Kursteilnehmer spielen seit Jahren regelmäßig Boule und sind somit auch recht erfahrene Spieler. Man trifft sich am Samstagvormittag und hat viel Spaß miteinander. Ab und an kommen Gäste aus anderen Gemeinden des Rheingau dazu, was willkommene Abwechslung mit sich bringt. Dabei merkte man aber auch Unterschiede. Trotz ihrer fortgeschrittenen Jugend erwachte nun bei den Spielern der Eltviller Gruppe ein Stück Ehrgeiz, vielleicht doch etwas häufiger auf der Gewinnerseite stehen zu wollen. Eberhard und Ellen aus Walluf berichteten von den Boulekursen, die der Boule Club RHEINGAU im vergangenen Jahr durchgeführt hat und aus denen eine Reihe inzwischen recht gut spielender Absolventen die Rheingauer Boulegemeinschaft bereichert. Der Entschluss war schnell gefasst: Können wir nicht im März eine Art Kompaktkurs unserem wöchentlichen Samstags-Bouletreff voranstellen? Müsste man halt eine Stunde früher aufstehen und sich aufmachen in Richtung Burg.

Walter, der Kursleiter, beobachtete die Teilnehmer in einem ersten Durchgang genau bei der gewohnten Art, die Kugeln zu spielen. So konnte schnell die jeweilige individuelle, oft über Jahre eingeübte Eigenart festgestellt werden. Umso schwieriger ist es, nun die „altbewährte“ Technik zu ändern.

Präzises Legen der Eisenkugeln ist das A und O des Boulespiels. Das bedeutet in erster Linie Abschied zu nehmen von langen Rollstrecken oder salopp gesagt vom „Kegeln“. „Solange die Kugel durch die Luft fliegt, wird sie von nichts abgelenkt“ war die für alle einleuchtende Erklärung des Kursleiters. Nun ging es noch darum, die Richtung zu halten und die restliche Rollstrecke der Kugel nach dem Auftreffen auf dem Boden so zu bemessen, dass die Kugel möglichst nahe am Ziel liegen bleibt.

Hier führen viele „Kleinigkeiten“ zum Ziel: Richtig zu stehen, um einer Zentrifugalbewegung des Körpers entgegen zu wirken, die Kugel so zu halten, dass sie sauber aus der Hand rollen kann – also nicht „grabschen“ und schließlich sauber, sprich gerade mit dem Wurfarm zu schwingen. Außerdem kein Krafteinsatz, sondern eine klare und saubere Schwungbewegung. Die ersten Aha-Erlebnisse machten sich breit. Drei Zielkreise in 6, 8 und 10 m Entfernung waren anzuspielen. Bald meldeten die ersten Spieler „Drei Kugeln im Ziel“ – BRAVO!

Die Teilnehmer waren mit einer Begeisterung und Konzentration bei der Sache, bei der man das jeweilige Lebensalter schnell vergessen konnte. Bei soviel neu zu beachtenden Dingen ging schon mal das Eine oder Andere verloren. Dann unterstützten sich die Teilnehmer untereinander: „Achte auf Deine Fußstellung!“ war der wohlgemeinte Hinweis, der dem Kursleiter an diesem Morgen das Amt leicht machte.

In einem solchen Kompaktkurs für bereits lange spielende Teilnehmer sind die Anforderungen natürlich etwas höher. So schloß sich der Legeübung sofort eine Schießübung an. „Manchmal nützt auch das beste Legen einer Kugel nichts mehr, da muss man sich einfach wehren“ leitete Walter den zweiten Kursteil ein. „Was nützt es uns, dass der ‚Eisenschuss‘ die Königstechnik ist, wenn wir nicht mehr genug Gelegenheiten haben, den jahrelang zu üben“ – diese realistische Einschätzung vor Augen konzentrierte man sich auf die Technik des „Raclette“ – zu Unrecht etwas verpönt, aber die gestandenen Eltviller Spieler werden selbstbewusst genug sein, mit dem Motto „Recht hat, wer trifft“ auf dem Platz bestehen zu können.

Auch diese Technik will geübt sein. Aber erste Erfolge machten Mut und zeigten, dass es sich lohnt, die bisherige defensive Spielweise durch eine offensive Variante zu ergänzen. So verflog die erste Übungsstunde wie im Flug. Noch eine kurze Zusammenfassung des Gelernten, ein Hinweis, die neuen Ansätze sofort mutig in den nachfolgenden Partien anzuwenden und von den Teilnehmern ein herzlicher Dank an Walter, der mit Geduld und Einfühlungsvermögen eine interessante Übungseinheit gestaltet hatte und nun viel Spaß beim anschließenden Spiel wünschte. Einhellige Meinung: Wir freuen uns auf die nächste Übungsstunde.