5. Wintermastersturnier:
Stürmischer Abschluss der ersten Hälfte der Turnierserie

Die Wetterberichte für dieses Wochenende überschlugen sich in Warnmeldungen vor Sturm derart, dass man ernsthaft Bedenken haben musste, ob denn die Zufahrt zur Boulescheune überhaupt gefahrlos zu absolvieren sei. Aber bei genauerer Betrachtung der Situation fällt auf, dass die Klosteranlage Nothgottes, das Hofgut und damit auch die Boulescheune in einer Senke liegen und damit durch die umliegenden Höhen des Rheingaugebirges (Taunusausläufer) recht gut gegen Sturm aus jeder Richtung gesichert sind. Was dort noch an Wind ankam, wurde durch die massiven Mauern und durch die im Jahre 2013 unternommenen Abdichtarbeiten an den Scheunentoren und am Dach sicher abgehalten. Bei Sonnenschein und Temperaturen um + 15 Grad wurde das große Scheunentor geöffnet, was wie eine Heizung in der Scheune wirkte, so dass an diesem Turniertag nicht unbedingt die ganz schwere Wärmekluft angesagt war.

Die Spiele an diesem Nachmittag waren dann allerdings eher stürmisch als das Wetter draußen. Überraschende Ergebnisse in der Vorrunde wie z. B. 13:0 oder 13:1 in Spielen in denen das absolut nicht zu erwarten war. Dazu ungewöhnlich viele Spiele, besonders in der 2. Spielrunde der Vorrunde, die über die Zeitregel beendet wurden, weil sie einfach sehr, sehr eng waren. Dabei war mehrfach ein munteres Sautreiben zu beobachten. So endeten in einer Begegnung drei Aufnahmen mit einer Neuaufnahme, weil das Schweinchen ausgeschossen wurde. Die letzte laufendende Partie der Vorrunde zwischen Gerd Schnöckel/Michael Tröster und Eva Willkop/Annette Riederer erfuhr besondere Aufmerksamkeit, weil vor dieser Partie drei Mannschaften sieg- und punktgleich um den Einzug in die KO-Runde bangen mussten; nur zwei Teams konnten weiter kommen. Sylvia und Lothar warteten, welches der vorgenannten Teams sie vom 9. Platz noch unter die ersten Acht befördern würde. Eva und Annette gewannen mit 13 : 8 und damit mussten Gerd und Michael leider ausscheiden.

Die Finalisten des 5. Spieltages der Rheingau-Wintermasters 2014/2015: Reiner Kitzmann mit Marcel Böhm (1. Platz) und Christel Stoll mit Jens Dengler (2. Platz). Wie wenig allerdings ein solch knappes Überstehen der Vorrunde aussagt, zeigte sich dann in der KO-Runde. Mit einem sicheren  13:7 schalteten Eva und Annette im Viertelfinale Peter Pähler und Frank Kamm aus, um sich dann im Halbfinale gegen Marcel Böhm und Reiner Kitzmann als ganz harter Brocken zu erweisen, was in dem 6 : 13 Ergebnis so überhaupt nicht zum Ausdruck kommt. Stark gespielt ihr Beiden! Im zweiten Halbfinale ließen dann Christel Stoll und Jens Dengler den favorisierten Roland Wawrzyniak und Hans-Jürgen Hildebrandt mit 13 : 7 keine Chance. Mit einem 13 : 1 hatten beide schon im Viertelfinale ihre Ambitionen für den heutigen Turniertag gezeigt. Dies setzte sich im Finale fort. War schon die Paarung Jens und Christel gegen Marcel und Reiner so nicht unbedingt zu erwarten,stand nach der ersten Aufnahme mit 6 : 0 für Jens und Christel die kleine Boulewelt der Wintermasters fast auf dem Kopf. Weiter ging es mit 6 : 3 und 9 : 3, was bei Marcel und Reiner die Frage aufkommen ließ: „Sind wir hier im falschen Film?“ Dass Boulespiel zu 80% im Kopf und zu 20% auf dem Platz stattfindet, war an diesem Turniertag mehrfach aus unterschiedlichen Gründen zu beobachten und setzte sich nun im Finale fort; Euphorie ist kein guter Unterstützer und und ein virtueller Resetknopf kann neue Kräfte freisetzen. So konnten Marcel und Reiner Stück für Stück aufholen, um dann mit einer fulminanten und im Ablauf sensationellen letzten Aufnahme den Schlusspunkt zum 13 : 10 und damit zum Tagessieg zu setzen. Bei solchen Finalspielen dürfen wir dann unser selbstgesetztes Zeitlimit von 21:00 Uhr für den Turnierabschluss auch gerne mal um 15 Minuten überziehen.

Herzlichen Glückwunsch den Tagessiegern Marcel Böhm und Reiner Kitzmann zum ersten Tagesssieg der diesjährigen Wintermasterssaison. In der Gesamtwertung führt dieser Turniertag zu einiger Bewegung, wie hier zu sehen ist. Für die fünf Turniere der zweiten Hälfte dieser Turnierserie lässt dieser Turniertag noch viele spannende Momente erwarten. Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle den Dank an Helga und Edi, die sich engagiert um das leibliche Wohl der Spielerinnen und Spieler und besonders unserer Gäste kümmerten.