Reiseerlebnisse: Rheingauer Wehmut

Die Boulehalle in Schüttorf - für uns fast unvorstellbar. Inge und Walter waren Ende Juli zu ihrer jährlichen Radfahrwoche mit Boulespiel unterwegs. Die „Pedaloboules“ sind eine Gruppe von vier Ehepaaren (ergibt zwei Doubletteformationen), die tägliche Radtouren mit Boulespielen verbinden. Diesmal ging es ins südliche Emsland. Das Standquartier in Salzbergen war nur wenige Kilometer von Schüttorf entfernt. Vom Vorsitzenden der dortigen Bouleabteilung des FC Schüttorf, Manfred Sundag wurden die Pedaloboules herzlich begrüßt und sehr schnell war ein erstes gemeinsames Spiel verabredet. Schüttorf ist den Rheingauern noch bekannt von der Ausrichtung der Deutschen Jugendmeisterschaft, an der damals auch Steffen Kitzmann teilnahm. 24 fest eingerichtete Bahnen (davon 8 mit Flutlicht) plus weitere 48 Bahnen, die für große Turniere auf dem Hauptparkplatz eingerichtet werden können, ließen insbesondere die beiden Rheingauer mit Wehmut an ihre eigene Situation im Rheingau denken, wo selbst die Angebote zur Herrichtung eines etwas größeren Bouleplatzes eher auf Widerstände als auf wohlwollende Förderung treffen.

Aber mit der fast paradiesischen Anzahl vorhandener bzw. einzurichtender Spielfelder war es nicht getan: Neben diesen Spielfeldern im Freien gibt es eine moderne Halle mit 12 Bahnen. Neben den Spielbahnen gibt es einen kleinen Pausen- und Bewirtungsbereich. Eine leistungsfähige Heizungsanlage und eine ordentliche separate Toilettenanlage direkt neben der Halle treiben dem nicht gerade verwöhnten Besucher schon die Tränen in die Augen. In der Halle wird zu Recht „Mannis Traum“ gewürdigt. Die Umsetzung der Vorstellungen und Wünsche der Boulespieler ist aber auch der breiten Unterstüzung im Gesamtverein, der Stadt Schüttorf und einigen großzügigen Sponsoren zu danken. Von den letztgenannten Unterstützern können insbesondere die Rheingauer Bouler nur wehmütig träumen.

So ist es kein Wunder, dass sich die Schüttorfer inzwischen auch um attraktive Großveranstaltungen wie Deutsche Meisterschaften bewerben und damit dem Boulespiel und -sport eine Plattform bereiten, die sich in einem zunehmenden Interesse an aktiver Teilnahme beim Boulespiel vor Ort äußert.

Den Boulespielern des FC Schüttorf danken wir, für die Möglichkeit, in einem solch vorbildlichen Umfeld einige Spiele spielen zu können und für die Erkenntnis, dass Unterstützung und Förderung auch ganz anders aussehen kann, als wir es im Rheingau erfahren.