8:30 Uhr am Samstagmorgen – Abfahrt aus dem Rheingau. Steffen hat großes Vertrauen in die Prognose der Wetterfrösche und hat mit kurzer Hose und T-Shirt Sommer gemeldet. Alle anderen sind nicht ganz so optimistisch, rechnen aber trotzdem mit trockenem Wetter bei mäßigen Temperaturen. Doch mit jedem Kilometer näher zum Ligaspielort im Odenwald verfinsterte sich nicht nur der Himmel – es begann fein, aber stetig zu regnen. Kurz vor der Autobahnabfahrt in Heppenheim hingen die Wolken schon tiefer als die Höhen des Odenwalds. Auf der Fahrt nach Grasellenbach wurde es Stück für Stück kühler. Auf dem Turnierplatz in Wahlen angekommen hatte sich inzwischen ein richtiger Landregen eingestellt und viele Mitankömmlinge fragten zu Recht, ob das denn nun wirklich sein müsse. Aber ein Ligaspieltag der Pétanque-Hessenliga kennt da keine Gnade – Kurz nach 11:00 Uhr begannen die Spiele.
Kurz vorher noch das Zelt aufgebaut, in der Hoffnung dort wenigstens in den Spielpausen im Trockenen sitzen zu können. Für die 1. Mannschaft des Boule Club RHEINGAU ging es in der ersten Runde gegen die Freunde von DISBU Rüsselsheim auf den Plätzen direkt vor dem Vereinsheim auf dem Sportgelände in Wahlen. Die 2. Mannschaft musste auf den mit Granitsplitt belegten Plätzen am linken Waldrand spielen. Der erste Gegner für das frisch aufgestiegene Team war die 2. Mannschaft der Bornheim Boules aus Frankfurt. Im stärker werdenden Regen zogen sich die beiden ersten Triplettespiele sehr lange hin. Insbesondere für Gerhild, Edgar und Heribert wurde die erste Partie regelrecht zu einer nicht enden wollenden Geschichte. Während in dieser Partie noch immer um den Sieg gerungen wurde, liefen auf den anderen Plätzen schon die Spiele der Doubletterunde. Die Spieler des anderen Rheingauer Teams, der TG Winkel hatten es heute anscheinend besonders eilig und meldeten bereits einen 4:1 Gesamtsieg gegen SG Dietzenbach 2, während unsere nachhängende Triplettepartie sich nur langsam dem Ende näherte. Die 1. Mannschaft hatte inzwischen ihre beiden Tripletten gewonnen und ging mit einer 2:0 Führung in die Doubletterunde. Endlich war auch die nachhängende Triplettepartie zu Ende – leider konnten Gerhild, Edgar und Heribert trotz harter Gegenwehr auch nur eine 9:13 Niederlage vermelden. So ging dies Team mit einem 0:2 Rückstand in die nächste Runde. Der inzwischen an vielen Stellen durch den Dauerregen sehr aufgeweichte Boden legte wie schon im Vorjahr unter ähnlichen Bedingungen in Schierstein die technischen Defizite der Spieler dieses Teams deutlich offen. Einigen gut platzierten Kugeln folgten immer wieder andere, die im weichen Untergrund in ihrer Vorwärtsbewegung drastisch gebremst wurden. Hier zeigt sich Trainingsbedarf, z.B. auf sandigen Böden – es muss ja nicht immer Regen sein.
Die nachfolgende Doubetterunde brachte durch Gerhild und Agnes einen 13:10 Sieg, während die beiden anderen Spiele leider verloren gingen. 1 : 4 in der ersten Begegnung in der 3. Liga gegen ein erfahrenes Team – nun ja, es hätte schlimmer kommen können. Erfolg vermelden konnte aber die 1. Mannschaft, die zwischenzeitlich eines der Doublettespiele gewonnen und damit den 3:2 Sieg in der ersten Begegnung der 2. Liga unter Dach und Fach gebracht hatten.
Wer nun auf Ruhe unter dem trockenen Zelt gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Das Zeltdach schaffte es lediglich, den Dauerregen in einen feinen Sprühnebel unter dem Zeltdach zu verwandeln. Trocken und einigermaßen warm war es nur in der Halle im Vereinsheim, wo man sich auch mit warmen Getränken und Speisen aufwärmen konnte. Während alle anderen Teams schon ihre zweite Begegnung spielten, warteten zusammen mit den Spielerinnen und Spielern der 2. Mannschaft des BCR nun auch die Spieler der 2. Mannschaft der SSG Bensheim auf den zeitverzögerten Abschluss der Spiele mit den Bornheim Boules.
Endlich war es soweit und die zweite Begegnung des 1. Spieltags konnte beginnen. Gerhild, Edgar und Heribert hatten es diesmal eilig und meldeten für ihr Triplette schnell einen 13 : 3 Sieg. Etwas später mussten Volker, Dietrich und Walter allerdings mit einem 12 : 13 die Waffen strecken. Die Spieler der TG Winkel hatten ihren Eileinsatz zum 1. Spieltag inzwischen mit einem 5:0 Spieg gegen Raunheim 2 fortgesetzt und konnten schon die Heimfahrt antreten. Bei diesem nicht so tollen Wetter eine echte Belohnung. Die 1. Mannschaft des BCR meldete zwischenzeitlich ebenfalls nach den Tripletten einen 1:1 Zwischenstand gegen die 1. Mannschaft der SSG Bensheim. Die 2. Mannschaft des BCR nahm sich jetzt ein Beispiel an den Spielen der TG Winkel, ähnlich schnell, aber leider nicht ganz so erfolgreich – von den drei anstehenden Doublettespielen konnte leider nur eins gewonnen werden – immerhin „nur“ 2:3 ( hoffentlich ist das der Beginn einer aufsteigenden Tendenz ;-)…).
Inzwischen hatte es auch aufgehört zu regnen und so konnten Spielerinnen und Spieler der 2. Mannschaften sowohl des BCR als auch der Bensheimer bei ihren „großen Brüdern“ zuschauen, wie es dort lief. Nach dem 1:1 in den Tripletten mussten Bart und Uli leider eine 9 : 13 Niederlage quittieren. 1 :2 in der Gesamtwertung. Steffen und Johann, der im Spiel Inge ersetzt hatte, lieferten in ihrem Spiel ein Herzschlagfinale ab. Kurz vor Schluss gelang es keinem der beiden Teams den 13. Punkt zu machen, so war das 12 : 12 zwangsläufig und Ausgangspunkt für den Showdown. Jetzt gelang Steffen eine Kugel unmittelbar hinter dem Schwein zu platzieren. Weder durch Schussversuche noch durch gezieltes Legen war diese Kugel dort weg zu bewegen – damit war die Partie mit 13 : 12 gewonnen und der Gesamtstand wieder ausgeglichen – 2 : 2. Die noch laufende Partie von Klaus und Reiner gegen Matthias Kerner und Robert Schell musste also die Entscheidung bringen. Nach weitgehend ausgeglichenem Verlauf hatten die beiden Rheingauer das bessere Ende für sich – mit 13 : 9 lieferten Sie den wichtigen und entscheidenden 3. Punkt zum zweiten 3 : 2 Sieg an diesem ersten Spieltag der Saison.
Inzwischen hatte es sogar die Sonne geschafft, die Regenwolken zu durchdringen und so endete für die Rheingauer dieser erste Spieltag der Saison 2013 mit viel Sonne im wahrsten Sinne – Sonne vom Himmel, zwei wichtige Punkte für den Klassenerhalt der 1. Mannschaft und gesammelte Erfahrung für die 2. Mannschaft in der Realität der 3. Liga. So schlecht ist das nicht und so war die Stimmung auf der Heimfahrt durchaus positiv und hoffnungsvoll für die weiteren Spieltage.