Der Wahnsinn an diesem Wochenende geht weiter!
Gerade ist auf der Webseite des HPV zu lesen:
André Wagner aus Dreieichenhain und Steffen Kitzmann vom Boule Club RHEINGAU haben sich an diesem Sonntag für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft Doublette am 21./22.5.2011 in Homberg/NRW ) qualifiziert. Nein, nicht bei den Junioren — bei den Senioren, also bei der „richtigen“ DM: Tolle Leistung und sobald näheres bekannt ist, wird das hier natürlich veröffentlicht.
Aber jetzt schon mal einen ganz lauten und vielstimmigen „HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!“
Beim Austragungsort handelt es sich übrigens um Duisburg Homberg, das ist nicht so sehr weit (260 km) und vielleicht doch mal einen Ausflug wert.
Und hier nun ein ausführlicher Bericht aus erster Quelle – von Steffen persönlich:
André und ich bei der Quali Doublette
Gespielt wurde, wie bei Qualiturnieren üblich, in Poules zu normalerweise je vier Mannschaften. Insgesamt waren 85 Mannschaften am Start. Deshalb waren sechs Runden zu spielen, um die hessischen Teilnehmer an der Deutschen Meisterschaft zu ermitteln.
André und ich waren als Zweiter im Poule gesetzt. Wer noch bei uns mit im Poule war, weiß ich nicht mehr genau. Ich weiß nur, dass noch zwei Leute aus Unterflockenbach dabei waren, gegen die wir als erstes gespielt haben. Dies erste Spiel haben wir nach etwa 10 Minuten in 4 Aufnahmen mit 13:0 für uns entschieden. Nach einer kleinen Pause ging es gegen den Gewinner aus der anderen Poulebegegnung. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten konnten wir uns mit einem 13:9 behaupten und beendeten den Poule als Poule-Sieger. Nun wussten wir bereits, dass wir unser Ziel ( 1 Ranglistenpunkt) erreicht hatten. Als Poule-Sieger mussten wir keine Cadrage spielen und hatten viel Zeit uns auszuruhen.
Wir wussten, dass es jetzt sehr schwer werden würde, was sich mit der nächsten Begegnung auch bestätigte. Wir trafen auf Fahreddin Hass von der Tromm und Patric Fritsch. Keine Unbekannten in Hessen. Wir taten uns am Anfang doch sehr schwer. So lagen wir schnell mit 0:3 hinten. Doch als unsere „Fans“ (meine Mutter und der TV Dreieichenhain) kamen, lief alles wie von selbst. In 3 Aufnahmen und 7 Carreau´s waren wir dann der Triumphator dieser Begegnung und nun in der 5. Runde. Nach etwa 15 Minuten ging es auch schon weiter. Als ob es nicht noch schlimmer kommen könnte, trafen wir auf zwei weitere Erst-Ligisten aus Wächtersbach und vom BC Malsch (LV BaWü) – Stefan Marienfeld (Wächtersbach) und Thierry Silberreis (BC Malsch). Dieses Spiel dauerte gefühlte 4 Stunden (in echt 2 ½ Stunden). Das war dann doch eines der schwersten Spiele in meiner bisherigen Boule-Karriere. Stefan Marienfeld legte fast jede Kugel in einem Umkreis von 20-30 cm an die Sau. Nach recht kurzer Zeit stand es 3:9 gegen uns. Ich sagte dann zu André : „Wenn wir jetzt nichts ändern an unserer Spielweise , sehe ich schwarz“. Dies nahmen sich André und ich zu Herzen und ackerten bis es dann endlich 10:9 für uns stand. Wer bei diesem Spielstand nur eine Kugel verschoss oder verlegte hatte praktisch schon verloren. Endlich war es soweit. Thierry verschoss gleich 3 mal. Dies nutzten wir aus und besiegten die beiden mit 13:11. Alleine dieser Erfolg war schon genug für diesen Tag.
Naja,was soll man machen. Wir waren nun nur noch ein Spiel vor der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Im finalen Spiel begegneten wir zwei Spielern aus André’s Verein. Daniel Schäfer und Andreas Capewell (beide Dreieichenhain). Ich machte einen Riesenfehler. Ich dachte, dass diese zwei doch ganz leicht zu besiegen seien, doch was dann passierte war ein großer Albtraum. In 3 Aufnahmen stand es schon 1:8 gegen uns. (Es musste ja einen Grund haben, weshalb die beiden so weit gekommen sind). Daniel schoss alles weg und Andreas brachte jede Kugel. Ich tat etwas, was ich als Schießer nicht gerne tue und eigentlich vermeiden wollte. Ich wechselte mit André, da ich wusste, dass er mir in nichts nachsteht. Ab dann lief es wie geschmiert. Erst 3:8 dann, nach 3 Carreau´s von André und 3 gelegten Kugeln von mir stand es auf einmal 9:8. Die Aufnahme danach war auch sehr interessant. Wir hatten noch 3 Kugeln auf der Hand (André 2 und ich 1). 1 Kugel als Punkt und 2 Kugeln auf Position 5 und 6. André spielte offensiv und knallte 2 Carreau´s hin, die als Punkt 2 und 3 liegen blieben. Nun lag es an mir . Ich hätte schießen können für die 4. Kugel an Position 5 oder eine Kugel hinlegen , was aber sehr schwer erschien, da nur noch ein Hauch Platz war. Wer mich kennt, würde sagen, dass ich schieße. Aber irgend etwas fiel mir schwer dabei. Ich atmete tief durch und legte Punkt 13 für den Sieg.
Ich sag euch, das ist ein Megagefühl so etwas geschafft zu haben. Vor allem als frischer Espoir zu den 16 besten Doublette Spielern in Hessen zu gehören, das ist schon etwas sehr Besonderes. Und mit André zu spielen, hat super viel Spaß gemacht. Danke und nun auf zur DM!