3 Begegnungen – 3 Siege! So lautet die Bilanz des Boule Club RHEINGAU nach dem 1. Spieltag der Péantque-Hessenliga 2011. Zwei Teams des Boule Clubs waren unterwegs: Die 1. Mannschaft in der 3. Liga Süd Gruppe A im Ostpark in Rüsselsheim; die neu formierte 2. Mannschaft in der Gruppe B der 4. Liga Süd auf dem Sportplatz in Groß-Rohrheim. Bei strahlendem Sonnenschein waren die Plätze im Rüsselsheimer Wald sicher deutlich angenehmer als der voll in der Sonne liegende Hartplatz in Groß-Rohrheim. Aber die 2. Mannschaft hatte Glück: in der 1. Spielrunde wegen einer ungeraden Anzahl Mannschaften in der Ligagruppe spielfrei, musste man erst gegen 13:00 Uhr vor Ort sein und die Mannschaftsleitung von BC Tromm 3 schlug einen etwas früheren Start der Begegnung vor, so dass man nicht mehr so voll in die Nachmittagshitze kam. So konnten alle Spiele unter guten Bedingungen gespielt werden.
Die 1. Mannschaft musste in der 1. Spielrunde gegen das Team BC Tromm 2 antreten, immerhin die 2. Mannschaft des erfolgreichen hessischen Bundesligisten. Neben dem uns aus vielen Turnieren und auch aus der Begegnung des Vorjahres bekannten Le van Khoi waren nun noch Norbert Bernhardt und Norbert Bär hinzugekommen. Tromm konnte außerdem aus dem vollen Potential von zehn Spielerinnen und Spielern schöpfen, während das Team des BC RHEINGAU nur mit sieben Spielerinnen und Spielern antrat.
Im Triplette 1 spielten Klaus Jäger, Johann Marsch und Reiner Kitzmann, eine bereits während des Frankreichaufenthalts bewährte Formation, gegen Leo Bundai, Norbert Bernhardt und Norbert Bär, der während der Begegnung wegen Zweifeln an seiner Spielberechtigung von der Ligaleitung ausgetauscht wurde. Für ihn kam Daniela Müller ins Team. Das alles hatte aber keinen Einfluss auf das Ergebnis der Partie, die von den Rheingauern mit 13 : 8 gewonnen wurde. Im 2. Triplette spielte die bereits im Vorjahr erfolgreiche Formation mit Bart King, Eberhard Hucke und Steffen Kitzmann gegen Alina Sittner, Jerôme Vallet und Le van Khoi. Auch in diesem Spiel behielt die Rheingauer Formation mit 13:10 die Oberhand. 2 : 0 nach den beiden Tripletten der 1. Spielrunde – das war bereits ein sehr schöner Start.
Inge Weishaupt und Steffen Kitzmann, das erfolgreichste Team des Boule Clubs in der vergangenen Saison, startete leider auch in diesem Jahr, genau wie im Vorjahr am gleichen Ort, mit einer Niederlage in die Saison. Ist das ein gutes Omen? Trotz Nutzung der ab dieser Saison erstmals möglichen Auswechsel-regelung (Reiner ersetzte Inge) ging die Partie mit 2 : 13 verloren. Das war aber kein Beinbruch. Bart und Eberhard, eine ebenfalls sehr bewährte Formation aus dem Vorjahr, konnte mit 13 : 11 gegen Le van Khoi und Jerôme Vallet bereits „den Sack zu machen“. Mit einem 13 : 5 Sieg gegen Bruno Munz und Dustin Graetz konnte unser neues Traumduo „JägerMarsch“ (Klaus und Johann) den 4 : 1 Endstand überzeugend komplettieren.
Es gibt Leute, die sagen, die erste Begegnung einer Saison sei immer die schwierigste, weil man noch nicht wirklich weiß, wo man steht. Aber das Rheingauer Team, immerhin mit fünf Frankreichfahrern bestückt, zeigte eine wirkliche Teamleistung und verbreitete so in jedem Moment ein großes Selbstbewusstsein im Vertrauen auf die eigene Leistungsfähigkeit. So konnte man mit großer Gelassenheit die 2. Spielrunde mit der Begegnung gegen BC Seeheim angehen. Die beiden Tripletten traten in der gleichen Formation wie in der 1. Spielrunde an. Klaus, Johann und Reiner verloren knapp gegen Ingrid Vinken-Thomas, Wolfgang Hoffmann und Dirk Hillmann mit 11 : 13 während Bart, Eberhard und Steffen mit einem 13 : 2 Sieg gegen Jean Louis Rames, Jens Götz und Gisela Göttmann deutlich die Oberhand behielten. Aber, das ist das Schöne am Ligaspiel, eine Niederlage besagt überhaupt noch nichts, weil man eben im Team spielt und da stand es nach der Tripletterunde 1 : 1.
Unser Mixte-Doublette mit Inge und Steffen fand nun wieder in die Erfolgsspur zurück und lieferte mit 13:9 den zweiten Siegpunkt während Bart und Eberhard mit 9 : 13 gegen Ingrid und Dirk knapp ihr Spiel abgeben mussten. Aber Klaus und Reiner (Johann pausierte in dieser Runde) machten mit einem überzeugenden 13 : 1 gegen Jean Louis und Wolfgang alles klar und trugen so den 3. Siegpunkt zum Gesamtsieg gegen den BC Seeheim bei. Zwei Begegnungen – zwei Siege (4 : 1 und 3 : 2), das war ein hervorragender Start und Lohn für eine geschlossene und harmonische Teamleistung. Bravo und herzlichen Glückwunsch.
Und unsere 2. Mannschaft? Unsere Nachwuchs-Spielwiese? Nun ja, rein altersmäßig von Nachwuchs zu sprechen, scheint doch von einer gewissen Wahrnehmungsschwäche zu sprechen. Aber wie so vieles, sehen wir auch dies etwas anders: Uns geht es um das Heranführen an das Spiel im sportlichen Wettkampf einer Ligabegegnung. Dieses Spiel ist überhaupt nicht vergleichbar dem Spiel in den lockeren Bouletreffs und nur sehr bedingt vergleichbar den Spielen in einem der üblichen Turniere. Insofern spielt hier Alter überhaupt keine Rolle. Unter Führung von Walter, immerhin mit zwei Jahren Ligaerfahrung, machten sich vier Liganeulinge und Bianca, die im vergangenen Jahr schon Ligaluft im Team von LBJ Wiesbaden schnuppern konnte, auf den Weg nach Groß-Rohrheim. Das reine Frauenteam mit Quotenmann Walter war leider aus gesundheitlichen Gründen nicht zustande gekommen – aber für Ellen sprang heute Dietrich ein, dem dafür unser herzlicher Dank gebührt. An diesem 1. Spieltag stand für das neu formierte Team nur eine Begegnung an und die führte, Zufall der Spielansetzung, ebenfalls gegen ein Nachwuchsteam des BC Tromm. Im Unterschied zu den Rheingauern gab es dort aber auch rein altersmäßig eine Reihe von Nachwuchsspielerinnen und -spielern, die unter der Leitung von Rütger Alexander vermutlich mit ähnlicher Intention unterwegs sind wie die Rheingauer.
Nur sechs Teammitglieder in der Mannschaft des BC RHEINGAU hatten zwar den Vorteil, dass niemand in einer Spielrunde aussetzen musste – bei nur einer Begegnung mit nur zwei Spielen für jeden ist das schon angenehm – aber eben auch mit einem so knappen Korsett, dass z.B. kein Austausch während eines Spiels möglich gewesen wäre. Walter hatte mit mit den Beobachtungen beim Trainung und seinen Erfahrungen Vorschläge für die Aufstellung der Formationen gemacht, die so auch umgesetzt wurden. So spielen als 1. Tripletteformation Dietrich Volk, Agnes Bornheim und Christel Stoll gegen Wolfgang Sittner, Hans Pecher und Regina Pasekel. Mit 13 : 10 spielte dieses Team den ersten Sieg für das Team ein. Gerhild Kunz, Bianca Kraus und Walter Weishaupt lagen nach den ersten Aufnahmen mit 0 : 5 zurück (übrigens genauso wie die andere Formation), glichen dann aber zum 5 : 5 aus und gaben danach die Führung bis zum 13 : 9 Sieg gegen Anja Bundai, Sarah Sittner und Mark Haifinger nicht mehr aus der Hand. So konnte man sich nach der Tripletterunde mit einem 2:0 Vorsprung in die kurze Spielpause begeben. Nur noch eins von drei Doublettespielen gewinnen und die 2. Mannschaft würde ihre Premiere mit einem Sieg beenden.
Frisch gestärkt ging es in die 2. Runde. Walter und Bianca spielten nun gegen Wolfgang und Anja. Beim 13 : 3 gaben die Beiden nur eine einzige Aufnahme ab und konnten so den höchsten Tagessieg feiern. Kurz danach meldeten auch Gerhild und Agnes einen 13 : 10 Sieg gegen Katharina Stein und Benjamin Mandel. Zusammengehörigkeit im Team zeigten die Vier nach Beendigung ihrer Spiele, indem sie sich sofort bei der noch laufenden Partie von Dietrich und Christel gegen Regina (bereits als sehr sichere Legerin in der Tripletterunde aufgefallen) und Sarah, die sehr junge und überaus engagierte Spielerin im Team von der Tromm, am Spielfeldrand einfanden. Beim Stand von 8 : 9 war noch Alles drin – aber die beiden Spielerinnen von der Tromm ließen nichts mehr anbrennen und beendeten mit zwei überzeugenden Aufnahmen das Spiel mit einem 13 : 8 Sieg und holten damit den ersten Siegpunkt für das Team BC Tromm 3 in dieser Begegnung.
Für die „Wenig-Erfahrung-Formation“ aus dem Rheingau war das eingetreten, was vermutlich niemand wirklich erwartet hatte: Mit einem 4 : 1 Sieg gelang ein sehr ermutigender Start in die erste Ligasaison. Alles lief sehr entspannt aber hoch konzentriert und die eine oder andere (sehr verständliche) kleine Nervosität war auch spürbar. Die Einschätzung der eigenen Spielstärke vor dem ersten Ligastart wurde relativiert durch die Erfahrungen im Spiel und Unzufriedenheit mit der ein oder anderen Kugel im Spiel wurde aufgefangen durch die Freude im Team über den gemeinsam erspielten Sieg. So soll es sein und so macht Ligaspiel Spaß. Mit einem fragenden Blick auf die am Spielort versammelten Radiohörer und einem neugierigen „Wie hat Frankfurt (Fußball) gespielt?“ verabschiedete sich das Rheingauer Team von den Gastgebern in Groß-Rohrheim, die auch an diesem Tag wieder alles aufgefahren hatten, was Herz und Magen begehren. Man fuhr zufrieden nach Hause und es gab an diesem Abend bestimmt hier und da noch etwas zu feiern.