Jeden Mittwoch treffen sich viele Boulespieler aus dem Rheingau auf dem Karl-Hans-Schmidt-Platz in Walluf zum inzwischen schon traditionellen Mittwochs-Bouletreff. Der Platz kommt in seiner Anlage den aus Frankreich bekannten Bouleplätzen in den Ortszentren sehr nahe – es fehlt vielleicht nur noch das kleine Bistro am Rande. Aber mit dem Spielplatz für Kleinkinder und den Boule spielenden Erwachsenen ist dieser Platz ein schönes Beispiel für Leben mitten im Ort.
Dieser Platz wird regelmäßig sauber gehalten und auch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs haben ein Auge auf den Platz. So wird ab und an die Oberfläche mit den entsprechenden Gerätschaften wieder glatt gezogen. Nun war es an der Zeit, dass sich die Boulespieler bei der Stadt für die Bereitstellung dieses schönen Platzes bedanken.
Tradition hat in Walluf der in jedem Frühjahr stattfindende Putztag in Stadt und Flur. Bereits zum 9. Mal wurden die Vereine gebeten, mit Ihren Mitgliedern einen zugewiesenen Bereich abzugehen und dabei all den Unrat einzusammeln, der im Laufe des Jahres achtlos weggeworfen wurde. Eberhard hatte den Boule Club RHEINGAU auch in diesem Jahr wieder zur Teilnahme angemeldet und bekam ein Gebiet westlich von Oberwalluf zugewiesen. Pünktlich um 10:30 Uhr starteten Agnes, Ellen, Inge, Dietrich, Eberhard und Walter beim Weingut Scherer in zwei Gruppen ihren Rundgang.
Bereits nach wenigen Minuten hat man ein geübtes Auge: Überall wo Büsche stehen, sich eine Sitzbank befindet oder ein Abfallkorb steht, „lohnt es sich“ den rundum verstreuten Müll einzusammeln. Warum glauben unsere Mitmenschen anscheinend, dass man sich mitten im Müll sitzend wohler fühlt? In Gebüschinseln kann man außerdem entsorgten Hausrat jeder Art finden – dabei sind die Wertstoffsammelhöfe in nahezu jeder Gemeinde im Rheingau regelmäßig geöffnet und kostenfrei zu nutzen.
Besonders heftig hatte es unsere Gruppe erwischt, deren Bereich an die Schnellstraße B42 grenzte. Auch wer nicht an einer solchen Müllsammelaktion teilnimmt, kann sich leicht einen Eindruck verschaffen, was so alles entlang der B42 / A66 liegt – man muss nur mal aus dem Auto auf den Straßenrand schauen. Das Herauswerfen von Müll aus den Autos scheint eine Art Volkssport zu sein. Unsere Gruppe hat jedenfalls an der Brücke viele Säcke Müll eingesammelt und dazu Dinge, die man nicht einfach mal aus dem Auto wirft, z. B. einen halben Sack Zement – oder war das der unbrauchbar gewordene Beschwerer der Heckachse im Winter?
Auf jeden Fall war diese Sammelaktion in mehrfacher Hinsicht ein Erfolg:
- Die Gemarkung der Stadt Walluf vom Rhein bis in die Weinberge wurde wieder etwas sauberer
- Die Teilnehmer hatten einen Erkundungsgang in teilweise unbekannten heimatlichen Gefilden
- Die Erfahrung bewirkt, dass man selbst sicher nicht mehr „einfach etwas wegwirft“
- Das Gefühl, gemeinsam etwas zu tun und bewirken zu können ist ein gutes Gefühl
Zum Abschluss hatte Bürgermeister Kohl und die Stadtverwaltung unterstützt von Wallufer Firmen zu einem Zusammensein am Grill in der Feuerwache Niederwalluf eingeladen. Auch das Wetter spielte mit und so konnten alle besten Gewissens diesen Tag des Dienstes für die Gemeinschaft unbeschwert genießen.