Jägermarsch in Rock

So ist das manchmal im Leben – erst geht garnichts und dann kommt ein unerwartetes Erfolgserlebnis. Klaus und Johann, bisher in Rockenhausen in der nach Johanns Meinung falschen Kombination Marsch/Jäger angetreten, hatten diesmal als Jäger/Marsch gemeldet und sich ganz fest vorgenommen, den ersten Sieg für Klaus in Rockenhausen zu landen. Na, ob das unter diesen Voraussetzungen (mögliche Verkrampfung) etwas wird?

In der ersten Poulerunde gegen ?.Müller aus Rockenhausen und Partnerin (Entschuldigung, ich habe mir die Namen nicht merken können und meinen Protokoll-Fotoapparat hatte ich aufgrund mangelnder Turnierroutine beim diesjährigen Rockenhausener Hallenturnier vergessen) kam es nach langem Hin und Her doch noch zu einen Sieg für Klaus und Johann. Große Freude und der Jägermarsch konnte geblasen werden (war aber leider kein Trompeter da).

Das zweite Spiel im Poule führte die beiden dann gegen Annemie aus Mainz und Steffen aus Bad Kreuznach. Nun ja, ein Fanny ist nicht unbedingt das, was die Beiden nach ihrem ersten Sieg erwartet hatten. Aber manche Niederlage hat auch ihr Gutes: So mussten sie jetzt nicht warten und Gefahr laufen einzurosten, sondern sie konnten direkt weiter spielen. Nun die Barrage, wieder gegen die Spielerinnen aus der ersten Partie, die zwischenzeitlich ihre zweite Partie gewonnen hatten. Hier zogen Klaus und Johann dann den Kürzeren, wenngleich es knapp wurde. Also, weiterspielen in B-Turnier. Über die anschließende Cadrage und das Achtelfinale  ist mir leider nichts bekannt, da ich selbst gespielt habe und nichts mit bekam.

Als wir bereits Cadrage (gewonnen) und Achtelfinale im A-Turnier (leider verloren gegen Ester und Ralf) hinter uns gebracht hatten, konnten wir in Ruhe Klaus und Johann bei ihrem Viertelfinalspiel gegen Natalino und Partner zusehen. Vermutlich haben wir mehr Nerven gezeigt als die Beiden. Schuss für 4 – übersehen; noch gelegt, auch wenn die gegnerische Kugel nur 15 cm entfernt lag – das hatten wir schon den ganzen Tag über beobachtet – wir verstanden die Welt nicht mehr. Aber Johann schaffte es, statt zu schießen, oft noch ein Kugel an die eigentlich unmögliche Position zum Punkt zu legen. Natalino schoß sofort, traf aber nicht immer. Das war letztlich entscheidend dafür, dass Klaus und Johann am Ende diese Partie für sich entscheiden konnten. Damit standen beide, die hier heute eigentlich nur einen ersten Spielgewinn auf dem Plan hatten, plötzlich im Halbfinale des B-Turniers. Offen gesagt: Wir fanden das hervorragend und haben auch freudig gratuliert – aber wir waren auch müde und angesichts der bevorstehenden Halbfinalbegegnung gegen die Brüder Dung und Duy haben wir uns dann doch auf den Heimweg gemacht.

Wie sehr man sich verschätzen kann, wenn man nur nach der Papierform geht, wurde hier mal wieder offensichtlich. Beim Bouletreff am Sonntagnachmittag hinter der Brentanoscheune wurde das Strahlen der Sonne noch übertroffen von Klaus‘ Strahlen (Johann war bei unserem Eintreffen noch nicht da). Ich hatte kaum Zeit alle Anwesenden zu begrüßen, da wurde mir schon eindringlich zugeflüstert, dass Klaus und Johann erst im B-Finale leider verloren haben. Sie hatten Dung und Duy zu 4 geschlagen (fast unglaublich, umso mehr herzlichen Glückwunsch) und erst im Finale, das im Gegensatz zum A-Finale selbstverständlich (!) gespielt wurde, gegen Dagmar aus Alzey und Marcel verloren. Das wiederum führte dann zu der frozzelnden Anmerkung, dass die Beiden diesen Sieg ja auch noch hätten einfahren können, zumal wir (Reiner und ich) Dagmar und Marcel in der Poule-Runde zweimal, wenn auch mit etwas Glück, geschlagen hatten. Aber was wäre das Boulespiel ohne diese kleinen, nett gemeinten Frozzeleien. Herzlichen Glückwunsch an Klaus und Johann für ihren tollen Jägermarsch in Rockenhausen.

PS: Fotos von diesem denkwürdigen Ereignis gibt es leider keine – wie schon gesagt: Fotoapparat vergessen und nicht mal ein fototaugliches Handy dabei. So verpasst man manchmal die großen Momente ;-).