Traumhaftes Wetter begleitete die 2. Stadtmeisterschaft Oestrich-Winkel, die am heutigen Sonntag von der Turngemeinde Winkel ausgerichtet wurde. Teilnehmen konnten Bürger der Stadt und die Mitglieder ortsansässiger Vereine. Letztlich traf sich dann aber doch wieder die örtliche Boulegemeinde, um aus Ihren Reihen den Stadtmeister 2010 zu ermitteln. Das Ergebnis kann man durchaus als Überraschung werten, wenngleich sich alle einig waren: Der Sieg von Vater Gerhard Kress und Sohn Vincent Schäfer ist nicht nur ein zukunftsgerichtetes Ergebnis, sondern es findet auch allgemeine Zustimmung und Sympathie. Nach einem überzeugenden Auftritt im Finale gilt unser herzlicher Glückwunsch Vincent, dem beeindruckend guten Leger und Gerhard, dem gewohnt sicheren Schießer und Nachleger. BRAVO!

13 Doublette-Teams hatten sich am Sonntagmorgen eingefunden, um bei den Stadtmeisterschaften 2010 an den Start zu gehen. Sowohl die Stadtmeister des vergangenen Jahres (Steffen und Michael) als auch die Vizemeister (Ellen und Michi) waren in der gleichen Formation wieder am Start. Sechs Teams der TG Winkel und sieben Teams des Boule-Club-RHEINGAU wollten in fünf Spielrunden plus Finale im Sport- und Freizeitpark der TG Winkel an der Vollradser Alle den Stadtmeister ermitteln. Turnierleiter Wolfgang Kober-Voss begrüßte die Teilnehmer, erklärte kurz, warum man entschieden habe, auf das angekündigte Startgeld zu verzichten und eröffnete nach Bekanntgabe der wichtigsten Regularien das Turnier. Das Handling des Turniercomputers lag wieder in den bewährten Händen von Harald Immerheiser, der umgehend die Begegnungen der 1. Spielrunde bekannt gab.

Bereits in dieser ersten Runde gab es einige Überraschungen, die sich im Turnierverlauf munter fortsetzten. Nach vier Spielrunden noch als einziges Team ungeschlagen, hatten sich Stefan Fiebiger und Marcel Schmidt als Turnierfavoriten in Position gebracht. An zweiter Stelle das heute stark aufspielende  Team mit Inge und Walter Weishaupt. In der fünften und letzten Spielrunde gab es dann zwei faustdicke Überraschungen: Stefan und Marcel verloren sehr überraschend, aber deutlich gegen Vincent Schäfer und Gerhard Kress. Diese beiden konnten allerdings das Finale nur erreichen, wenn Inge und Walter gegen ihre Clubkollegen Ellen Hucke und Michael Busch patzten. Danach sah es beim Stande von 7 : 0 aber überhaupt nicht aus. Aber wie das halt beim Boule so manchmal geht: Der große Vorsprung schmolz dahin und am Ende hatten bei Ablauf der Zeitbegrenzung Ellen und Michael mit 11 : 8 die Nase vorn. Den beiden BCR-Teams nutzte dieses Ergebnis überhaupt nichts – aber Gerhard und Vincent zogen dadurch ins Finale gegen Stefan und Marcel ein – also eine rein interne TG Winkel-Angelegenheit.

Alle Teilnehmer an den Spielen des Tages umrahmten die Boulebahn im Freizeitpark, als das Finale begann. Beeindruckend sicher legte Vincent und schnell führte er mit seinem Vater mit 5 : 0 gegen die allgemein als favorisiert eingeschätzte Formation mit Stefan und Marcel. Letztere holten aber auf und erreichten bei 5 : 5 den Ausgleich. Hatten sie sich dabei verausgabt oder fanden Vater und Sohn einfach nur in die Erfolgsspur zurück? Jedenfalls legte Vincent, von „Ahh“ und „Ohh“ und natürlich den gebührenden Beifall der Zuschauer begleitet sicher seine Kugeln und brachte so immer wieder insbesondere den Schießer Marcel unter Druck. Oft konnte dann Gerhard, der übrigens gerade tags zuvor seinen 50. Geburtstag gefeiert hatte (herzlichen Glückwunsch und Respekt vor der Kondition 😉 ), zum Schluss mit seiner Kugel den entscheidenden Punkt legen. So baut auch beim Boule Einer auf der guten Vorarbeit des Anderen auf.  Beim Stand von 9:6 für Vincent und Gerhard blieb Stefan und Marcel nur die Erkenntnis, eine wirklich miserable Aufnahme abgeliefert zu haben. Jeder, der mal mit den Boulekugeln im Wettkampf hantiert hat, weiß, wie schwer es ist, in einer solchen Situation mit den Händen voller Kugeln den Sack zu zu machen. Kein Problem war es diesmal für Vater und Sohn: Vicent behielt die Nerven und Gerhard vollendete zum „Vierer“ und damit zu 13 Punkten. Beifall brandet auf und ein stolzes Paar ist Stadtmeister 2010. Herzlichen Glückwunsch!

Es sei noch erwähnt, dass Werner Freimuth im Hintergrund die Verpflegung der Teilnehmer in gewohnt rühriger Weise übernahm und sich dabei durchaus großzügig zeigte, wenn es zum Beispiel um die Versorgung mit dem für Boulespieler offensichtlich fundamental wichtigen Kaffee ging. Vielen Dank. So fand ein harmonisches, spannendes und mit teilweise hochklassigen Spielen ausgetragenes Turnier einen tollen Ausklang im Schein der langsam über Schloss Johannisberg sinkenden Herbstabendsonne. Es war schön und wir kommen gerne wieder.