Ein heißes Wochenende …

Klaus Mohr bei einer Übung für die Spielerinnen und Spieler des Boule Club RHEINGAU auf dem Platz am Weinprobierstand in Geisenheim. … in jeder Beziehung liegt hinter uns. Zuerst natürlich das Wetter – über 35 Grad um die Mittagszeit. Da half es auch wenig, dass wir an jedem Trainingstag eine Stunde früher begannen als geplant – die Mittagshitze holte uns ein. Dann gab es Übungen, die nicht nur den Trainer sondern auch manche der Spieler ins Schwitzen brachten. Nach dem Training in Walluf gab es am Samstagnachmittag den heißen Tanz des DFB-Teams mit den Argentiniern – Tango geht anders, aber es war schön anzusehen. Zum Abschluss des ersten Trainingstages gab es das Feuerwerk beim Sommerfest des Rheingau-Musik-Festivals über Schloss Johannisberg zu bestaunen. Und Sonntagfrüh wieder auf dem Platz – zur Trainingseinheit „Schießen kann jeder – nur das Treffen müssen wir noch üben“. Kurzum: Ein Trainingswochenende mit einem Trainer, der hohe Ansprüche stellt und vermittelt, aber dabei auch jene mitnimmt, die noch nicht ganz so weit sind wie andere. Klaus Mohr zu einer Trainingseinheit für Ligaspieler und Ligainteressierte des Boule Club RHEINGAU zu Gast gehabt zu haben, war ein Erlebnis.

Bereits am Freitagabend kam es zu einem kurzen WarmUp auf der schön gelegenen Boulebahn an der Fähre in Mittelheim. Klaus reihte sich, wie jeder andere beim Auswerfen ein und spielte dann mit Emmi eine erste Partie. Emmi, die viele Jahre in der Provence ein Haus hatte, kam auf diese Weise zu einem späten Treff mit ihrem Fast-Nachbarn aus Südfrankreich. Natürlich haben beide gewonnen und Emmi wurde in dieser Partie von Klaus zu ihrem ersten Schießtreffer „genötigt“. Merke: Erfolg ist manchmal ganz einfach – man muss sich nur trauen.

Am Samstagmorgen traf man sich in Walluf auf dem Karl-Hans-Schmidt-Platz. Klaus stufte das Gelände in Walluf als eher einfaches Terrain mit Rollerboden ein – ein Urteil, das sicher nicht alle Teilnehmer des Mittwochsboule in Walluf so unterschreiben würden. Aber auch das ist nur eine Frage der Sichtweise. Ohne lange Vorrede wurde ein Übungsszenario aufgebaut und die Gruppe den beiden Stationen zugeteilt. Bei den Einzelübungen wurde deutlich, dass ernstzunehmendes Training nicht aus den bei einem Bouletreff gespielten Partieen besteht.  Klaus bestätigte noch einmal die schon im Club formulierte These: Bei den freien Spielen eines Boulenachmittags steht zu oft das Gewinnen-wollen im Vordergrund. Deshalb spielt man das, von dem man glaubt, dass man es kann und dass es zum Sieg führen wird. Geübt werden müsste allerdings jenes, das man noch nicht wirklich beherrscht, auch auf die Gefahr hin, dass es nicht gelingt. So monierte Klaus insbesondere die bereits beim Kennenlernspiel am Freitagabend beobachtete Tendenz, immer noch zu legen, wenn längst ein Schuss angesagt gewesen wäre. Aber heute stand erst einmal präzises Legen auf dem Plan, garniert mit technischen und taktischen Übungen. Abgeschlossen wurde der Tag mit sechs Stationen, an denen für jeden Teilnehmer die Ergebnisse auf entsprechenden Listen dokumentiert wurden. Nur durch diese Form des Dokumentierens ist ein Trainingsfortschritt nachzuweisen – selbstverständlich, aber wo wird es konsequent gemacht?

Die anschließende Fussballübertragung und inbesondere die Klasse des Spiels war eine gute Einstimmung für den Teamabend in Winkel. Auch das gehört zu einem funktionierenden Ligateam und so wurde es nach einem etwas Kühlung bringenden leichten Gewitter noch ein schöner Abend.

Die Teilnehmer des Trainingswochenendes mit Trainer in Geisenheim. „Schießen“ war das Thema des zweiten Trainingstages. Neben der grundsätzlichen Bedeutung des Schießens wurde insbesondere dessen Einsatz in erfolgsorientierten Ligabegegnungen angesprochen. Neben der Technik spielt insbesondere die mentale Einstellung beim Schuss eine wichtige Rolle. Rituale zu entwickeln und in vielen Übungsschüssen zu festigen, ist einer der wesentlichen Ratschläge von Klaus. Außerdem gilt es, durch Wechsel der Technik (Vielseitigkeit ist eine Grundvoraussetzung) den eigenen optimalen Schussstil zu finden. Wie sehr eine solch systematische Herangehensweise die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen befördert, konnte jeder im Laufe des Tages selbst beobachten.

Nach einem wiederum dokumentierten Abschlusszirkel war es Zeit, ein Fazit zu ziehen. Dank galt es zu sagen, so formulierte es Walter, dem Trainer Klaus Mohr, der unter den anstrengenden Bedingungen dieses heißen Wochenendes ein großes Pensum leistete und viel von seinen Erfahrungen „rüberbringen“ und durch praktisches Demonstrieren belegen konnte. Dank aber auch an die Teilnehmer, die zu jeder Zeit aufmerksam zuhörten und bei den Übungen mit Feuereifer dabei waren. Das Training mit Klaus Mohr wurde von den Teilnehmern so aufgefasst, wie es gedacht war: Als Belohnung für ein erfolgreiches Team und als Ansporn, durch Training die eigene Leistung weiter zu verbessern.

In diesem Zusammenhang formulierte Walter die an diesem Wochenende nicht an Klaus gestellte Frage: „Klaus, was ist der große Trick für ein erfolgreiches Boulespiel?“  – Klaus würde vermutlich antworten: „Intensives Training!“