Liga: BCR bleibt knapp im Soll –
TGW mischt weiter vorne mit

Voller Spielbetrieb auf den neuen Boulebahnen des Boulodrom auf der Tromm. Der zweite Spieltag der Saison 2010 in der Pétanque-Hessenliga fand für den großen Teil der Mannschaften aus Südhessen im neuen Boulodrom auf der Tromm statt. Der Bouleclub Tromm hat auf dem Sportplatz in Grasellenbach-Wahlen ein für deutsche Verhältnisse schon ungewöhnliches Boulodrom angelegt. Standardmäßig stehen 71 Bahnen mit internationalen Turnierabmessungen zur Verfügung, die bei sehr umfangreichem Platzbedarf im Rahmen des Reglements mit geringfügig verminderter Bahnbreite auf über 100 Bahnen erweitert werden können. Außerdem sind auf den Bahnen fünf verschiedene Beläge von weißem Odenwaldquarzit über Granitbruch bis Basaltsplit und Rundkornkies nahezu alle gängigen Beläge für Boulebahnen vorhanden. Optimale Voraussetzungen für einen Ligaspieltag und vermutlich demnächst auch für die eine oder andere Deutsche Meisterschaft.

Das Wetter meinte es gut mit den Spielern an diesem Spieltag – zumindest war es trocken und warm, im Laufe des Nachmittags allerdings vielleicht auch für manchen zu heiß. Sonnenschutz in Form von Creme oder Sonnenschirm und Zelt waren jedenfalls angesagt.

Um 11:00 Uhr ging es nach der Begrüßung durch den Ligaleiter Burkhard Klie los mit den Punktspielen – für unseren Geschmack etwas spät, zumal ein langer Spieltag mit drei Begegnungen anstand, was sechs Spielrunden entspricht. Da jedes bessere Bouleturnier spätestens um 10:00 Uhr beginnt, ist zu überlegen, ob das nicht auch zumindest für den langen Ligaspieltag eine angemessene Startzeit wäre. So wurde es ein sehr langer Tag für die Spielerinnen und Spieler des BCR: 8:30 Uhr Start zur Fahrt in den Odenwald und kurz nach 23:00 Uhr zurück im Rheingau.

Die erste Partie für den Boule Club RHEINGAU galt es gegen teilweise bekannte Spielerinnen und Spieler von LBJ Wiesbaden 2 zu bestreiten: Monika und Uli sind ab und an Gast auf dem Bouleplatz an der Fähre und außerdem gehören zum Team unsere „Leihspieler“ Michael und Bianca.

Die erste Partie des Tages konnte noch im Schatten der Bäume gespielt werden und war deshalb von den Temperaturen noch sehr angenehm. Leider wirkte sich das nicht auf unsere Leistung aus. So wurden beiden Tripletten verloren, zwar äußerst knapp und auch etwas unglücklich, aber eben doch verloren. Es spielten Ellen, Johann und Steffen 12:13 und Bart, Eberhard und Reiner 11:13. So ging es mit einem 0:2 Rückstand in die drei zu spielenden Doublette-Begegnungen. Es war also noch alles drin, wenn auch unter erheblichem Druck. Eberhard und Reiner gewannen das erste Doublette deutlich mit 13 : 2. Inge und Steffen folgten mit einem 13 : 9. Damit war der Gesamtstand der Begegnung ausgeglichen. Es lag bei Johann und Walter, die Begegnung doch noch zu wenden. Zwischenzeitlich sah es aus, als sollte das gelingen. Aber zum Ende wurde die Partie enger und die Nervosität größer. Letzlich musste man sich mit 11 : 13 geschlagen geben – der Jubel auf Wiesbadener Seite drückte auch aus, wie eng es war. Nützt aber nichts – die Begegnung wurde knapp mit 2 : 3 verloren, obwohl hier mehr für die Rheingauer drin war.

In der nächsten Runde trafen die Rheingauer auf das Team CdP Dieburg 2. Auch hier traf man bekannte Gesichter aus der Saison 2009 und mit Werner Brabetz einen Spieler, der in Winkel kein Unbekannter ist. Die Tripletten teilte man sich in dieser Begegnung. Bart, Eberhard und Reiner gewannen ihre Partie mit 13 : 10 während Ellen, Walter und Steffen in einem teilweise dramatischen Match leider mit 9 : 13 den Sieg abgeben mussten. Aber nun musste man „nur“ zwei Doubletten gewinnen, um die Gesamtbegegnung noch für sich zu entscheiden. Eberhard und Reiner kamen bei einem 2:13 ebensowenig ins Spiel wie Johann und Walter mit 3 : 13. Damit war diese Begegnung bereits verloren. Inge und Steffen boten auch diesmal eine überzeugende Leistung und konnten durch einen 13 : 10 – Sieg den zweiten Siegpunkt holen. Auch hier wieder 2 : 3 und auch hier wäre mehr drin gewesen.

Inzwischen war die Stimmung doch schon etwas eingetrübt und Enttäuschung war nicht zu übersehen. Nun stand die Begegnung gegen Jügesheim an, deren Team man in der Vorbereitung auf den 2. Spieltag noch als recht stark eingeschätzt hatte. Aber entschieden wird nicht in Vorbetrachtungen sondern auf dem Platz. So sollte sich auch hier herausstellen, das es manchmal anders läuft, als man erwartet hatte. Zum Auftakt konnten jetzt beide Tripletten gewonnen werden. Johann, Walter und Steffen machten es mit 13 : 2 recht deutlich; Bart, Eberhard und Reiner kamen mit einem 13 : 10 über die Ziellinie. In dieser Runde hatten die Rheingauer auf eine Mixte-Formation verzichtet, weil Ellen doch erheblich unter der inzwischen heftigen Hitze litt. Noch sind ja die Mixte-Formationen in der 3. Liga in Hessen keine Pflicht und von einer Reihe von Teams auch nicht gestellt.

Nun, mit einem 2:0 Vorsprung im Rücken sollte der für den Spieltag anvisierte Siegpunkt gelingen. Also noch einmal alle Konzentration zusammen genommen und auf den Platz. Inge und Steffen versprachen, den fehlenden dritten Punkt zu holen und heute ungeschlagen vom Platz zu gehen – eine selbstbewusste Einstellung, der bisher erfolgreichen Formation. Aber es sollte noch etwas dauern. Als erste Formation beendeten Walter und Reiner ihr Spiel – leider mit einer weiteren Niederlage: 7 : 13.  Auf dem Rückweg von der Meldung des Ergebnisses bei der Trunierleitung kam schon Bart entgegen und berichtete von einem 13 : 7 Erfolg zusammen mit Eberhard im zweiten Doublette. Damit war der Geamtsieg in dieser Begegnung sicher. Nun spielten noch Inge und Steffen und kämpften um ihren Nimbus eines an diesem Tag nicht zu schlagenden Teams. Das Spiel lief zäh und demzufolge lange, wurde aber von beiden letztlich deutlich mit 13 : 3 gewonnen. Der Beifall der Mannschaftskameraden für das an diesem Tag erfolgreichste Team des Boule Club RHEINGAU kam von Herzen und es mischte sich ein wenig Erleichterung darunter: Das Mindestziel, an jedem Spieltag mindestens einen Siegpunkt zu erreichen und so den Klassenerhalt zu sichern wurde auch am 2. Spieltag erreicht.

Deutlicher behauptete sich das zweite Team aus dem Rheingau. Die Spielerinnen und Spieler der TG Winkel gewannen die erste Begegnung des Tages gegen das Team Bornheim Boules 3 überzeugend mit 4 : 1. In der zweiten Runde wurde gegen das starke Team des TSV Raunheim mit 1:4 verloren. Wegen anderweitiger Termine musste das auf sechs Mitspieler reduzierte Team in der letzten Begegnung des Tages noch gegen CdP Dieburg 2 spielen. Nach einem 1:1 in den beiden Tripletten folgten drei klare Siege in den Doubletten und damit wieder ein 4 : 1 Sieg. In der Tabelle nach dem 2. Spieltag findet sich das Team der TG Winkel hinter dem TSV Raunheim und vor LBJ Wiesbaden 2 auf dem 2. Tabellenpatz und hat mit nunmehr vier Siegpunkten das erste Ziel des Klassenerhalts vorzeitig erreicht – ein erheblicher Fortschritt gegenüber der Vorjahressaison.

Für das Team des Boule Club RHEINGAU brachte der eine Sieg und die beiden knappen Niederlagen eine Verbesserung von Platz 8 auf Platz 7 in der Tabelle. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass nun sechs Teams von Platz 4 bis Platz 9 mit jeweils 2 : 4 Punkten gleichauf in der Tabelle stehen. Es wird also darauf ankommen, bei den noch ausstehenden Spieltagen das Ziel, aus jedem Spieltag mindestens einen Siegpunkt mitzunehmen, nicht aus den Augen zu verlieren. Insgesamt zeigte der zweite Spieltag, dass man vom Leistungsvermögen mit den anderen Mannschaften mithalten kann – allerdings ist nach wie vor eine gewisse Nervosität festzustellen, die in entscheidenden Situationen dann doch den Sieg kostet. Diese Feststellung ist aber zu relativieren vor dem Hintergrund, dass es für die Spielerinnen und Spieler des Boule Club RHEINGAU erst die zweite Saison im Ligaspielbetrieb ist. Gerade am Beispiel des Winkeler Teams, das nun in der vierten Saison Ligaspiele bestreitet, kann man erkennen, dass wachsende Routine und damit auch wachsendes Selbstvertrauen einfach auch eine Frage der Zeit sind. Unter diesem Gesichtspunkt können beide Rheingauer Teams bei Halbzeit der Saison 2010 mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus zufrieden sein. Hoffen wir auf weitere gute und auch erfolgreiche Spiele, so dass sich ein ähnliches Fazit auch am Ende der Saison im September ziehen lässt.