Boulespass in Martinsthal

So sehen Sieger aus - Benedikt und Gernot schultern ihren Teamleader Manuel. Das sehr schöne Gelände um den Weinprobierstand in Martinsthal war zum zweiten Mal Austragungsort eines Bouleturniers des CDU-Ortsverbands Martinsthal. Nach dem Erfolg der Premiere im Vorjahr hatte es Hannelore Braselmann über-nommen, auch in diesem Jahr wieder das Bouleturnier für Jedermann zu organisieren. Mit Walter Weishaupt vom Boule Club RHEINGAU stand ihr ein erfahrener Turnierleiter zur Seite. Das machte sich schon in einem Vorschlag für den Austragungsmodus bemerkbar: Die Anregung, die gemeldeten Teams der „Experten“ auseinander zu nehmen und so mehr Chancengleicheit für Alle zu schaffen, wurde gerne aufgenommen. Da das Wegschießen gut platzierter gegnerischer Kugeln ein wesentlicher Teil eines erfolgreichen Spiels ist, wurden acht erfahrene „Schießer“ als „Teamköpfe“ gesetzt. Sie zogen anschließend aus dem Topf der übrigen Teilnehmer jeweils zwei Namen ihrer Mitspieler im Team.

Diese Form der Teambildung und der Spielmodus stellten sich im Verlauf des Turniers als Glücksgriff heraus. Das hier praktizierte „Schweizer System“ ist ein weit verbreitetes und insbesondere für solche Hobbyturniere sehr geeignetes System. Nach der ersten frei gelosten Runde spielen anschließend Gewinner gegen Gewinner und Verlierer gegen Verlierer. In den weiteren Runden wird das System in der Weise fortgesetzt, dass immer Mannschaften mit gleich vielen Siegen bzw. Niederlagen untereinander zugelost werden. So bilden sich schnell Paarungen gleich starker Teams und die Chance einen Sieg zu landen bleibt für jedes Team bis zum letzten Spiel erhalten. Außerdem – und das ist ein besonderer Vorteil – scheidet bei diesem Turniermodus niemand aus – alle haben gleich viele Spiele bis zum Schluss.

Nicht ganz bis zum Schluss – am Ende spielten die beiden nach drei Spielrunden bestplatzierten Mannschaften noch ein Finale. Jetzt saßen alle Teilnehmer des Turniers um die Boulebahn in Martinsthal und bewunderten das Spiel der bis dahin erfolgreichsten Mannschaften. Manuel, Gernot und Benedikt setzten sich im Finale nach 3 :10 Rückstand noch mit 13 : 11 gegen Eric, Hejo und Gregor durch. Boule ist halt auch ein Spiel der Nervenstärke. Aber der Sieg war auch deshalb verdient, weil es Manuel, immerhin erst 14 Jahre alt, in hervorragender Weise gelang, seine wenig erfahrenen Mitspieler in seiner locker, leichten Art zu motivieren und mitzureißen. Wie sehr ihm das gelang, wird daran deutlich, dass er Gernot, der nach eigenem Bekunden zum ersten Mal im Leben Boulekugeln in der Hand hatte, zum Schießen einer gegnerischen Kugel – immerhin der schwierigste Teil des Boulespiels – aufforderte mit dem Ruf “ Allez – Komm! Hol sie Dir!“. Und Gernot warf, als hätte er nie etwas Anderes gemacht und wenn’s nicht klappte, war ja immer noch Manuel da. Ja, so spielt man Boule im Team – und ein Vierzehnjähriger hat es uns in Perfektion gezeigt. BRAVO – und ein würdiges Siegerteam!

Manuel (14) und Eric (15), beide Mitglieder im saarländischen Jugendkader, kamen zusammen mit Walter, der die beiden zu der Jugendveranstaltung am Vortag in Mittelheim in den Rheingau geholt hatte. Eigentlich wollten die Drei zum Abschluss des Wochenendes gemeinsam bei diesem Turnier spielen – aber so war es viel besser und alle Teilnehmer hatten viel mehr von diesem damit ausgeglicheneren Turnier. Wie toll Boule auch gespielt werden kann, zeigten Manuel und Eric dann noch in einem Tête-à-Tête, wie sie es am Vortag schon in Mittelheim demonstriert hatten. Ein viel bestaunter und passender Abschluss eines Turniers, dass allen Beteiligten viel Spass gemacht hat – der Meinung war auch Peter Seyffardt in seinen abschließenden Worten, mit denen er sich bei Allen für einen sehr schönen Tag bedankte. Dass Bouleturniere nicht immer bis in die hereinbrechende Dunkelheit dauern müssen und trotzdem Spaß machen, wurde ganz nebenbei auch noch bewiesen. Gerne hoffen wir auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Die Platzierung der drei besten Teams:

1.  Manuel Strokosch, Gernot Labonté, Benedikt Keßler
2.  Eric Barthel, Hejo Kox, Gregor Schwibode
3. Monika Kitzmann, Peter Seyffardt, Werner Löffler

Und hier gibt es noch Bilder von diesem Turnier.