Eltville-Ost: Neuer Spielpark mit Boulebahn

Bürgermeister Patrick Kunkel eröffnet unter reger Beteiligung der späteren Nutzer die neu gestaltete Grünanlage in Eltville-Ost. Am vergangenen Freitag (3.4.2009) wurde in Eltville Ost der neue Spielpark durch Bürgermeister Patrick Kunkel eingeweiht. Die mit den Jahren etwas heruntergekommene Grünanlage zwischen Steinheimer Straße und Sonnenbergstraße wurde unter Leitung von Ingenieurin Kerstin Rudloff (Bauamt der Stadtverwaltung) von Mitarbeitern des Bauhofs der Stadt Eltville und von rund 40 engagierten Bürgern komplett neu gestaltet. Eine großflächige Sandlandschaft mit Kletterburg dominiert den ersten Eindruck. Neben den damit angesprochenen Kindern, sollen in dieser Anlage aber auch Erwachsene Spiel- und Bewegungsräume finden, um im nahen nachbarschaftlichen Umfeld entspannen zu können. Bürgermeister Kunkel drückte den Wunsch aus, dass die Anlage dem gegenseitigen Kennenlernen  der Anwohner und einer gemeinsamen Freizeitgestaltung dienen möge.

Vorwiegend Erwachsene soll insbesondere die von Anfang an geplante Boulebahn zu einem gemeinsamen Spiel unter Nachbarn anregen. Schon während der Planungsphase hatte aufgrund einer Presseveröffentlichung der Vorstand des Boule CLub RHEINGAU Verbindung zu Frau Rudloff aufgenommen. In einer gemeinsamen Begehung mit dem Ortsbeirat brachten die „Bouleexperten“ ihre Erfahrungen ein. Während der offiziellen Eröffnung konnten Ellen und Eberhard Hucke sich davon überzeugen, was umgesetzt werden konnte und was sich heute jenseits des Idealzustands etwas anders darstellt.

Es ist erfreulich, dass in vielen Planungen für bürgernahe Freizeitstätten inzwischen immer häufiger auch der Begriff „Boulebahn“ auftaucht. Die Urlaubserfahrungen mit dem Kugelspiel und die Beobachtung begeisterter Boulespieler an verschiedenen Plätzen im Rheingau scheint doch Früchte zu tragen. Das ist eine gute Entwicklung und lässt hoffen, dass für den einen oder anderen Wunsch der Boulespieler zunehmend offene Ohren zu finden sind. Umso mehr finden wir es schade, dass sich hier im Rheingau und oft auch anderswo mit dem Begriff „Boulebahn“ eine sehr eindimensionale Vorstellung verbindet. Oft ein ordentlich ausgerichtetes Rechteck von ca. 12 x 3 m mit einer festen Umrandung aus Bordsteinen oder Holzbalken. In Eltville hat man lobenswerterweise schon etwas größer dimensioniert – 15 x 4 m schaffen doch etwas mehr Platz. Die Umrandung besteht aus Baumstämmen – optisch sicher angenehmer als Bordsteine und trotzdem eigentlich nicht notwendig.

Ein Grundproblem allerdings bleibt auch bei dieser Bahn. Es handelt sich, wie schon der Begriff nahe legt, um eine Spielbahn. Darauf kann nur eine Partie zur gleichen Zeit gespielt werden. Nun ist Boule aber in erster Linie ein geselliges Freizeitvergnügen oder auch Freizeitsport. Wenn also einmal mehr als vier oder sechs Leute zusammentreffen, um gemeinsam Boule zu spielen, dann mangelt es einfach an Gelegenheit sprich Platz. So besteht die Gefahr, dass diejenigen, die warten müssen und nicht spielen können, beim nächsten mal nicht wiederkommen. Regelmäßige, allseits bekannte, feste Spielzeiten sind aber das Geheimnis des Erfolgs intensiv genutzter Bouletreffs. Man geht hin und trifft dort Mitspieler. Diesen Hinweis hatten auch die Vorstandsmitglieder der Boule Club RHEINGAU gegeben. Insofern wäre es besser, statt des Begriffs „Boulebahn“ eher von einem (etwas größeren) Mehrzweckplatz zu sprechen, auf dem auch Boule gespielt werden kann. So zählen der Karl-Hans-Schmidt-Platz in Walluf und der Platz im Zwinger der Eltviller Burg zu den schönsten und den Bouleerfordernissen am ehesten gerecht werdenden Spielgelegenheiten. Und diese Plätze bedürfen keiner besonderen und ggf. teuren Spezialeinrichtungen. Selbst ein mitten auf dem Platz stehender Baum ist kein Problem, sondern ein gern gesehener Schattenspender und für fortgeschrittene Spieler ein willkommenes Hindernis.

Auch wenn diese neue Boulebahn in Eltville-Ost eben nur ein beschränktes Platzangebot hat, ist doch zu hoffen, dass die Bahn regelmäßig, zumindest von den Anwohnern, genutzt wird. Um die Nutzung dieses Platzes zu fördern, wird sich der Boule Club RHEINGAU engagieren. So wurden von der Clubmitgliedern Ellen und Eberhard Hucke bereits am Eröffnungstag, sozusagen als Demonstration des Nutzungszwecks, die ersten Boulekugeln geworfen. Außerdem ist beabsichtigt, auf der Bahn in Kürze eine Einführung für Anfänger und Gelegenheitsspieler anzubieten. Dabei wird es darum gehen, die wesentlichen technischen Grundfertigkeiten und ein wenig Regelkenntnis zu vermitteln. Wenn wir damit einen Beitrag zur regelmäßigen Nutzung dieser schönen Anlage leisten können, wären wir sehr zufrieden.

Für heute bleibt uns, allen Spielern auf dieser Anlage allzeit eine gute Kugel und viel Spaß beim Spiel zu wünschen.
Die großzügig dimensionierte Anlage mit der riesigen Sandlanschaft fand schon während der Einweihung viele begeisterte Nutzer.