20:02 Uhr – Das Finale ist gespielt und das Ergebnis im Spielplan eingetragen – nun noch die Siegerehrung und das Siegerfoto und schon hat ein erfolgreich absolvierter Spieltag der Rheingau-Wintermastersserie ein zeitiges Ende gefunden. Um 14:00 Uhr begonnen und kurz vor 20:30 Uhr war alles aufgeräumt und die Scheune zugeschlossen – 6 Runden einschl. Finale gespielt in 6 Stunden. Das geht sehr wohl, wenn auch von Seiten der Turnierleitung alles so zügig organisiert ist, wenn die Mitspieler nicht lange gebeten werden müssen und wenn in den Finalrundenspielen auch ohne Zeitbegrenzung zügig gespielt wird. Trotzdem bleibt Zeit für Pausen zur Verpflegung und auch noch für die Raucherpause. Ein großes Lob allen Beteiligten und die m.E. höchste Auszeichnung: Ein Turnierablauf fast so, wie wir ihn in der Provence so oft bewundert haben. Chapeau!
Großes Lob auch für die Helfer im Hintergrund: Weitgehend unbemerkt und ohne großes Aufheben hat Reiner schon vor 13:00 Uhr die Scheune geöffnet, die Spielfläche präpariert, glatt gezogen und befeuchtet, um die Staubentwicklung zu bändigen. Und am Ende noch die
Finalrunde in der Turnierleitung betreut und die Siegerehrung vorgenommen. Ein lobenswerter Einsatz, ohne den eine solche Turnierserie über die Wintersaison kaum durchzuziehen ist. Walter unterstützte wieder bei der Anmeldung und im Turniersekretariat während der Vorrunde, bis ihm zu kalt wurde und er sich mit Weihnachts- und Neujahrswünschen von den Teilnehmern verabschiedete. Inge war kurzfristig für den Thekendienst eingesprungen und hat mit ihrer Idee von frischem Schmalzenbrot (frisches Aulmanns Adventsbrot und Brohms Griebenschmalz) großen Anklang gefunden. Gerhild hatte Kartoffelsuppe mit Mettwursteinlage und Annemie einen köstlichen Butterkuchen beigetragen. Auch dafür großes Lob und herzlichen Dank.
In einem solchermaßen perfekt organisierten Umfeld lässt sich ganz entspannt Boule spielen. Einen weiteren Beitrag dazu liefert das bei den Wintermasters praktizierte und in Hessen weitgehend unbekannte Turniersystem. Das Maastrichtsystem mit einer frei gelosten Vorrunde mit drei Spielrunden verzeiht auch Anlaufschwierigkeiten: So kann man durchaus, wie gestern geschehen, in der ersten Runde mal ein Fanny einstecken, um sich dann zu finden und noch bis ins Halbfinale zu kommen. Auch die Zeitbegrenzung in der Vorrunde (50 Min. + 2 Aufnahmen) ist nicht wirklich von großer Bedeutung: Während den bisherigen drei Turnieren wurden von insgesamt 54 Vorrundenspielen nur fünf durch die Zeitregel beendet und das bei Spielständen, die deutlich waren und insofern hatte die Zeitregel keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis. In der Finalrunde wird dann immer ohne Zeitbegrenzung gespielt – dort geht es dann aber üblicherweise sowieso schneller. Lange Wartezeiten wegen einiger Barrage- oder Cadragepartien gibt es nicht – so lassen sich auch die naturgemäß kalten Temperaturen in der Boulescheune gut ertragen.
Zum Turnier selbst: Obwohl durch die Melée-Auslosung der Teamzusammensetzung immer wieder andere Kombinationen entstehen, bilden sich doch in der Gesamtwertung schon jetzt die erfahrenen und damit auch spielstärkeren Spieler heraus und belegen die Spitzenplätze der Gesamtwertung nach dem 3. Spieltag. Im Halbfinale konnten sich Wolfgang Böhm und Lothar Erb glatt mit 13 : 2 gegen Peter Latsch und Roland Wawrzyniak durchsetzen. Andy Bauer und Hans Jürgen Hildebrandt hatten hingegen hart zu kämpfen, um gegen Marcel Böhm und Peter Stodolny knapp mit 13 : 12 die Oberhand zu behalten. Dermaßen gut eingespielt holten Andy und Hans Jürgen sich den Finalsieg mit 13 : 4 gegen Wolfgang und Lothar. Herzlichen Glückwunsch allen Finalteilnehmern für zügiges und trotzdem gutklassiges Spiel.