Eröffnung der Wintersaison in der Boulescheune
ein Turnier à la Provence

Zum ersten Mal in dieser Wintersaison Turnierbetrieb in der Boulescheune beim traditionellen Eröffnungsturnier. Jeder hat sich sicher schon einmal gefragt: Müssen Bouleturniere eigentlich immer so lange dauern? Am frühen Nachmittag angefangen und dann bis nahe an Mitternacht oder sogar darüber hinaus. Das muss nicht so sein! In der Provence haben wir anfangs mit Erstaunen festgestellt, dass ein Nachmittagsturnier um drei Uhr beginnt und um halb sieben gehen die Einheimischen nach Hause, weil das Abendessen in der Familie wichtiger ist als Boulespiel. Aber alle Spiele sind gespielt. Wie geht denn das? Erstens spielt man einfach schneller und zweitens liegt es am Spielsystem. Gespielt wird dort überwiegend A-B-ko – das bedeutet, die erste Runde dient dazu, das Teilnehmerfeld in zwei Gruppen zu teilen: A-Gruppe sind die Gewinner und B-Gruppe die Verlierer der ersten Runde. Dann geht es in beiden Gruppen direkt im KO-System weiter. Ich höre schon sagen: Das ist aber ungerecht, wer im zweiten Spiel verliert ist ja schon draußen. Stimmt. Aber was ist schon gerecht beim Boulespiel und die Franzosen hatten darauf eine ganz einfache Antwort: Spiele besser und Du hast mehr Spiele.

Eingedenk dieser Erfahrung haben wir für die Eröffnung der Wintersaison 2014/15 in der Boulescheune Nothgottes dieses System gewählt. Eingeladen waren die Mitglieder des Boule Club RHEINGAU, die Boulespieler der TG Winkel und Boulefreunde aus dem Rheingau. 27 Mitspielerinnen und Mitspieler ließen sich in die Starterliste einschreiben. Daraus wurden, wie in Frankreich, per Los 12 Teams (9 mal Doublette und 3 mal Triplette) gebildet (Melée), die in dieser Formation alle Spiele des Nachmittags bestreiten sollten. So konnte auf den vorhandenen sechs Bahnen kontinuierlich und ohne Wartezeiten gespielt werden. Und es lief wie am Schnürchen. Das Beste: Gestartet wurde pünktlich um 14:00 Uhr und um 17:58 Uhr war das Finale der A-Gruppe beendet. Das Finale der B-Gruppe bereits eine Viertel Stunde früher. So kann es auch gehen. Kurz und knackig und das Familienleben am Sonntagnachmittag findet auch noch statt.

Zum Boulespiel: ein gemischtes Teilnehmerfeld vom Ligaspieler bis zum erst seit kurzer Zeit spielenden Anfänger war alles dabei. Gerade diese Mischung macht insbesondere den weniger erfahrenen Spielerinnen und Spielern Freude, an der auch die Erfahreneren wiederum ihren Spaß haben. Es gab viele knappe Ergebnisse (13:12), was zeigt, dass auch Favoritensiege nicht unbedingt die Regel waren. Nach vier Spielrunden standen die Sieger im ersten Rheingauer Turnier der Wintersaison fest: Im B-Turnier gewannen Heinrich Bernd und Reiner Kitzmann mit 13 : 5 gegen Michael Freimuth, Frank Kamm und Willi Bönnhoff das „kleine“ Finale und im A-Finale holten Erwin Ziegler, Gerhard Kress und Ernst Kilian nach einem 1 : 6 Rückstand noch mit 13 : 7 den Gesamtsieg gegen Monika Knüfer und Klaus Jäger. Herzlichen Glückwunsch den Siegern sowie Urkunden und je eine Flasche besten Fruchtglühwein von der Wein-Uni in Geisenheim. Ein schönes kleines Turnier, bei dem das trübe Wetter draußen niemanden störte.