Warum geht man zu einem Intensiv-Boulekurs, wenn man schon fast 15 Jahre die Eisenkugeln wirft? Nun, im speziellen Fall von Walter, weil es nach einer krankheitsbedingten Auszeit Anlass für einen Restart gibt, aber auch als Test wie belastungsfähig man wieder ist – fünf Tage mit jeweils sechs Stunden Boulespiel, intensiven Trainingeinheiten und dazugehöriger Theorie als Grundlage bilden nicht nur eine Belastungsprobe, sondern auch die Chance, die Spieltechnik und dazu gehörige Automatismen neu und nun möglicherweise in etwas veränderter und somit optimierter Form neu einzuüben. So ähnlich, nur sehr viel kürzer und prägnanter fiel die Antwort auf Regines Frage „Warum besuchst Du noch einen Boulekurs?“ nach dem dritten krachenden Eisentreffer in Folge in einer Übungspartie aus: „Man lernt nie aus!“.
Getreu dem Motto: „Fange nie an aufzuhören – höre nie auf anzufangen“ hatte Bob, nach Aussage von Sönke 80 Jahre jung, vor wenigen Monaten mit dem Boulespiel begonnen und besuchte in dieser Woche seinen zweiten Boulekurs bei Sönke Backens in Freiburg – diesmal kein Tageskurs, sondern gleich eine ganze Woche und das intensiv. Der Fortschritt war an jedem Tag und mit jeder Übungspartie zu verfolgen, wobei Bob den großen Vorteil hat, noch keine lange eingeübten falschen Abläufe umstellen zu müssen.
Aber auch für die anderen Teilnehmer dieses Boulekurses gilt der für die Überschrift abgewandelte Satz aus Goethes Faust, wobei es sicher kein Irrtum ist, nach Verbesserung seiner Fähigkeiten und sei es im Boulespiel zu streben. Jahrelange Erfahrung, auch mit Fehlern, führt dazu, Korrekturen und dazu gelieferte Begründungen und Erklärungen viel besser zu verstehen und deren Notwendigkeit einzusehen und zu übernehmen. Vieles von dem, was man bisher eher zufällig und intuitiv gemacht hat, bekommt auf einmal ein Fundament und fördert so die Motivation, sich auf den langen Weg einer Technikumstellung zu machen, auch wenn dieser Weg, wie offen gesagt wird, zuerst einmal durch ein „Tal der Tränen“ führen wird, bevor man den Lohn der Mühen ernten kann.
Die in dieser Woche kennen gelernten Übungen für ein gezieltes Leger- und Schießertraining werden in den kommenden Wochen Basis für eigenständige Trainingseinheiten sein, werden aber auch als Anregung dienen, das Training z.B. des Ligateams zu bereichern und zu systematisieren. Eindrucksvoll bestätigt wurde das, was Walter bei den von ihm selbst schon veranstalteten Einführungen in das Boulespiel mit Grund- und Kompaktkursen immer betont hat: Boule ist eine technische Sportart mit hohem Anspruch an Präzision und ähnlich wie beim Tennis oder Skilaufen lohnt es sich, gleich zu Anfang die Grundlagen einer Technik ordentlich zu erlernen. Das funktioniert nicht aus Büchern sondern bedarf der Unterstützung durch Hinweise und Korrekturen durch einen Trainer oder Kursleiter. Bücher sind, wenn sie gut sind, eine nützliche Ergänzung, können aber insbesondere für Anfänger nicht Basis für das Erlernen des Boulespiels sein.
Auf der Basis der erhaltenen Anregungen wird Walter nicht nur durch gezieltes Training versuchen, seine persönlichen Fähigkeiten zu verbessern, sondern es wird Angebote geben für Mitglieder des Boule Club RHEINGAU die bereit sind, sich in einem intensiven Training ebenfalls Fortschritte zu erarbeiten. Spaß soll es machen, so wie der Boulekurs in Freiburg den Teilnehmern Spaß gemacht hat, aber es wird anstrengend sein, so wie Freiburg anstrengend war.
Informationen aus erster Hand zum Thema gibt es auf Sönkes Webseite www.boulekurse.de