BCR-Team gewinnt DFK-Turnier in Walluf

Das Siegerteam des DFK-Turniers 2013 in Walluf: Wolfgang Ludwig, Walter Weishaupt, Volker Jansen sowie die Turnierleiterin Benedikta Kohl und die Vorsitzende des DFK Walluf, Christine Portz bei der Siegerehrung. Es war inzwischen, wie man sieht, schon dunkel geworden. 39 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich eingeschrieben für das DFK-Bouleturnier in Walluf am Sonntag, dem 1. September 2013. Das ist nach unseren Beobachtungen ein Teilnehmerrekord für dieses kleine Hobbyturnier des Deutsch-Französiches Komitee Walluf e.V. in der inzwischen langjährigen Tradition dieses Turniers. Viele von den Veranstaltern so bezeichnete „Profis“, im wesentlichen aus den Rheingauer Vereinen TG Winkel und Boule Club RHEINGAU sowie von der TSG Wörsdorf, aber auch aus Mainz und Dauborn sowie einige Hobbyspieler aus den Reihen des Vereins oder der Umgebung. Es ist und bleibt Anspruch dieses Turniers sowohl Hobbyspieler als auch „Könner“ zusammen zu bringen, um auf diese Weise den Spaß am Boulespiel zu verbreiten. Hobbyspieler alleine spielen zu lassen, macht wenig Sinn, da aufgrund fehlenden technischen Könnens wesentliche Elemente, die den Reiz eines Boulespiels ausmachen, nicht zum Tragen kommen. Ein Turnier nur für die Könner soll und kann nicht im Interesse des deutsch-französichen Freundschaftsvereins sein. So machte auch in diesem Jahr die Mischung der Teilnehmer, die durch eine Auslosung der Teamformationen (Melée) unterstützt wurde, den besonderen Charme dieses Turniers aus und ließ am Ende des Tages alle auf eine schöne und gelungene Veranstaltung zurück blicken.

Schon bei der Auslosung ging mehrfach ein vernehmbares Raunen durch die Teilnahmerschar, als einige vermeintliche „Hammerformationen“ zusammen gelost wurden. Aber, wie so oft, nicht die eingeschätzte Papierform zählt, sondern das Bestehen während eines langen Turniertages. So gab es gleich zu Beginn einige faustdicke Überraschungen, die über den ganzen Turniertag für Gesprächsstoff und kleine Frozzeleien sorgten. Ein besonderes Highlight war das einzige reine Damenteam mit Inge Hestermann-Maier von der TSG Wörsdorf, Beate Münch vom PCCM Mainz und Inge Weishaupt vom Boule Club RHEINGAU. Sie brachten nicht nur mit excellenten Legeleistungen ihre Gegner zur Verzweiflung sondern sie schienen auch mit allen verfügbaren Boulegöttinnen und -göttern im Bunde. Neben dem guten Spiel hatten die Drei auch miteinander sichtbar viel Spaß – ein Gewinnerteam dieses Turniers!

Aber neben Spaß geht es bei einem Bouleturnier eben auch um Punkte und Siege – und da war heute ein anderes Team am Zuge. Fast als ein Gegenentwurf zu dem Spaßteam spielte die Formation Volker Jansen, Wolfgang Ludwig und Walter Weishaupt ganz still, hoch konzentriert und absolut auf das jeweilige Spiel fokussiert an diesem Tag ein Turnier mit mindestens einem Sternchen. Auf der Gewinnerseite des KO-Baumes marschierten die drei ungeschlagen durch das Turnier direkt ins Finale. Dann allerdings begann eine überlange Wartezeit von mehr als 3 1/2 Stunden, bis auf der Verliererseite des doppelten KO-Systems endlich der Finalgegner ermittelt war.  Dieser Umstand des Turniermodus wurde intensiv am Rande diskutiert und sollte auch zur Steigerung der Attraktivität für die Zuschauer durch ein attraktiveres und gegenüber allen Teilnehmern faires Turniersystem ersetzt werden.

Die Finalgegner des Rheingauer Teams: Gisela ??, Uwe Weiershäuser und Moni Kitzmann erreichten den 2. Platz beim DFK-Turnier in Walluf. Wie dem auch sei, nach langer Wartezeit hatten sich Moni Kitzmann und Uwe Weiershäuser von der TSG Wörsdorf sowie Gisela ?? auf dem langen Weg der Trostrunde durchgesetzt und das Finale konnte beginnen. Übereinstimmend wurde festgelegt, dass es in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit auf jeden Fall nur ein endgültiges Finalspiel geben sollte. Den noch verbliebenen Zuschauern wurde ein spektakuläres Finalspiel geboten, das für das lange Ausharren entschädigte. Weniger sachkundige Zuschauer hatten teilweise Schwierigkeiten den taktischen Finessen insbesondere des Rheingauer Teams zu folgen, aber mit großer Geduld wurden von den „Profis“ immer wieder Erläuterungen gegeben, durch die es möglich war, auch spektakuläre Aktionen zu durchschauen und zu verstehen. Sehr gute Legeleistungen auf schwierigem Terrain von beiden Teams prägten den Anfang der Partie. Wie wichtig es gerade im „freien Gelände“ ist, das Anwurfrecht für das Schweinchen zu erobern, zeigte sich auch in diesem Finalspiel. Während die ersten Aufnahmen mit Anwurf durch das Wörsdorfer Team in einer steinigen Rinne über 4:0 und 4 : 4 ein 7:4 mit 7:7 Ausgleich jeweils eine Wörsdorfer Führung erbrachten, wechselte Volker dann auf den zentralen Hauptplatz mit Unkrautbewuchs und leichten Wellen und Gefälle. Jetzt waren die Rheingauer am Zuge. Mit einem genial-glücklichen Konterschuss wurde ein wichtiger Punkt geholt und Walter war sich nicht zu schade, nachdem er in einer unglaublich engen Situation mit seiner ersten Kugel den 2. Punkt grandios gelegt hatte, kein weiteres Risiko einzugehen und mit einem „absolut missglückten Wurf“ neben das Spiel keinen weiteren Versuch zu unternehmen, noch einen Punkt zu gewinnen. In der folgenden Aufnahme entwickelte sich das absolute Highlight dieser Finalpartie: Eine Kugel der Rheingauer lag ca. 15 cm hinter dem Schweinchen und hatte den Punkt. Direkt hinter dieser Kugel lag eine Kugel von Moni als zweitbeste Kugel. An Position 3, 4 und 5 lagen dann wieder Kugeln der Rheingauer. Nach einigem Messen, um diesen Eindruck der Punktverteilung sicher zu bestätigen, schlug Walter vor, auf die eigene Punktkugel zu schießen und auf diese Weise auch die an zweiter Position liegende Kugel des Gegners zu entsorgen um so drei Punkte statt einem Punkt aufs eigene Konto zu buchen. Ein verwegener Plan, riskant, aber auch mit einer erheblichen Chance – konnte man doch mit einer gelungenen Aktion auf 12 Punkte davon ziehen. Das alles verlief, so wurde es auch von Zuschauern später bestätigt, in einer absoluten Ruhe und Harmonie im Team, was diese Formation bereits über den ganzen Tag ausgezeichnet hatte. Nun war es an Walter, mit der letzten Kugel der guten Idee auch die praktische Ausführung folgen zu lassen. Im Selbstbewusstsein gestärkt durch einige gelungene Aktionen im Verlaufe dieser Partie schoss Walter – und traf. Beide Kugeln, die eigene Punktkugel und die schräg dahinter liegende gegnerische Kugel machten sich nach einem perfekten Eisenschuss auf eine lange Reise, weg aus der Nähe der Punkteränge. Drei Punkte für das Rheingauer Team und die Chance mit der nächsten Aufnahme den 13. Punkt und damit den Sieg perfekt zu machen. Es blieb Wolfgang vorbehalten, der von den beiden erfahrenen Ligaspielern in die Mitte genommen war, den entscheidenden Siegpunkt zu legen. Sein erster Turniersieg war genau wie für die beiden Mitstreiter Lohn für einen langen Turniertag. Ungeschlagen und mit Siegen über die drei auf Platz 2 bis 4 platzierten Teams stand dieses Team am Ende des Tages zu Recht ganz oben.