3. Rheingau Wintermasters zum Jahresabschluss

Die Spieler nach dem Finale des 3. Turniers der RHEINGAU Wintermasters 2012/2013: Heribert Elsemann, Reiner Kitzmann, Peter Pähler und Martin Windisch (v.l.n.r.). 16 TeilnehmerInnen – acht BCR’ler und acht Gäste – fanden sich bei vorweihnachtlich milden Temperaturen in der Boulescheune Nothgottes ein, um das letzte Turnier dieses Jahres in der Rheingauer Winterrunde zu spielen. Als die Teilnehmer des Turniers in der Boulescheune eintrafen, hingen die Listen mit der Auslosung der Teams und der ersten drei Spielrunden der Vorrunde bereits aus. So konnte, wie immer,  direkt um 14:00 Uhr mit den Spielen begonnen werden: Der Lohn für den frühen Anmeldeschluss am Freitagabend. Auch im weiteren Verlauf des Turniers gab es keine unnötigen und oft lästigen Wartezeiten. Der Turniermodus kennt keine Barrage und keine Cadrage und Freilose werden möglichst komplett vermieden. Die aus den 16 Teilnehmern gebildeten acht Teams erlaubten in diesem Sinne einen perfekten Turnierablauf. Jedem Teilnehmer waren vier Spiele ohne längere Wartezeiten garantiert. Das unvermeidliche Warten auf das nächste, gerade noch spielende Team konnte perfekt überbrückt werden mit einer pikant gewürzten und von vielen Seiten gelobten Gulaschsuppe. So wünscht man sich um diese doch eher kalte Jahreszeit ein kleines Turnier: Spielen und nicht sinnlos in der Kälte herumsitzen und warten.

Das hier praktizierte Maastrichtsystem mit einer Vorrunde zur Ermittlung einer Setzrangliste für die KO-Finalrunde ist für eine beliebige Anzahl von Teams perfekt geeignet und garantiert mit festgelegten sechs Spielrunden (drei Runden als Vorrunde und drei Runden einschl. Finale in der KO-Runde) einen klar kalkulierbaren Zeitrahmen. Das wird gefördert durch ein Zeitlimit (50 Min + 2 Aufnahmen) in der Vorrunde. So kann die Finalrunde pünktlich beginnen und ohne Zeitlimit gespielt werden. Es ist eigentlich schade, dass dieses System, das wir vor Jahren im Saarland kennengelernt haben, bei uns nicht häufiger gespielt wird. Stattdessen immer wieder Schweizer System, bei dem die einzelnen Spielrunden ohne Zeitlimit oft extrem lange dauern und gegen Ende für die nicht so erfolgreichen Mannschaften die wenig spannenden Spiele um die Goldene Ananas die Regel sind. Hier gibt es nach unserer Meinung und den hier gewonnenen Erfahrungen eine wirklich interessante Alternative.

Aber lösen wir uns von Turniersystemfragen und wenden uns dem aktuellen Turnier zu. Das Zusammenfügen der Teams per Los führte auch diesmal wieder zu interessanten Formationen. So entstand mit Klaus Jäger und Pitt Elben eine „KK = Koblenz Konnektion“ (beide in oder um Koblenz geboren und aufgewachsen). Wir haben schon mehrfach festgestellt, dass Melée-Formationen durchaus schöne Zusammensetzungen bringen, zu denen man ohne diesen in der Provence absolut üblichen Modus vermutlich kaum käme. Die Formation mit Roland Rübel und Peter Latsch fand sofort sehr gut zusammen und überstand die Vorrunde ohne Niederlage und landete auf Platz 1. Aber der besondere Reiz des Boulespiels wäre verloren, wenn alles nach Plan weiter liefe. So war es auch in diesem Fall. Roland und Peter mussten in der ersten KO-Runde gegen das auf Platz 8 in die Finalrunde gerutschte Team Reiner Kitzmann und Heribert Elsemann die Segel streichen. Letztere hatten in der Vorrunde wahrlich nichts gerissen, hatten sich dabei aber für die Finalrunde offensichtlich richtig warm gespielt. So wurde auch das Halbfinale gegen Moni Kitzmann und Alex Bresse gewonnen und man traf im Finale auf Peter Pähler und Martin Windisch, die ihrerseits auf dem Weg ins Finale überzeugende Ergebnisse erzielt hatten. Es entwickelte sich ein spannendes Finale, das den diesmal zahlreicheren Zuschauern einen hohen Unterhaltungswert bot. Nach einem schnellen 4 : 1 Vorsprung für Peter und Martin entwickelte sich eine Phase mit wechselseitigem Ein-Punkt-Vorsprung. Beim Stand von 8 : 7 für Peter und Martin setzten Reiner und Heribert zum Schlussspurt an. Beim Stand von 11 : 8 entwickelte sich eine Aufnahme, in der Peter und Martin nahezu verzweifelt versuchten, das Unheil abzuwenden. Nachem auch der versuchte Sauschuss zweimal nur knapp scheiterte, war das Tor zum Sieg für Reiner und Heribert weit offen und wurde auch genutzt. So fand das letzte Turnier dieser Serie im Jahr 2012 ein durchaus überraschendes und spektakuläres Ende. Dieser Finalsieg hatte für Heribert noch einen besonderen Effekt: mit den 10 Punkten aus dem Tuniersieg für die Gesamtwertung der Turnierserie setzte er sich auf den 1. Platz und darf Weihnachten und Neujahr als bisher erfolgreichster Teilnehmer der RHEINGAU Wintermasters begehen. Herzlichen Glückwunsch! Die aktuelle Übersicht der Gesamtwertung gibt es hier.

Nach diesem dritten Turnier der Winterserie im Rheingau ist es Zeit und Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die Boulescheune selbst, der Turnierablauf und die unter den beschränkten Verhältnissen angebotene Verpflegung wurden von vielen Teilnehmern gelobt. Viele Gäste, insbesondere aus Dauborn haben sich bei dieser Turnierserie als freudige Wiederholungstäter gezeigt (an der Stelle: herzliche Dank für das Weihnachtspräsent von Phatchanee und Peter Latsch – der Tee findet fachkundige und gewogene Abnehmer und der Rest wird mit Sicherheit nicht zu Glühwein verarbeitet). Über einige Dinge müssen wir allerdings intern im Boule Club reden.

Hier und heute bedanke ich mich bei allen Beteiligten, Teilnehmern und Helfern für gelungene und harmonisch verlaufene Turniernachmittage. So macht das Boulespiel Spaß und dies kleine familiäre Turnier würzt den Spaß auch noch mit Spannung und Freude über erfolgreiches Spiel. Ich wünsche allen Teilnehmern der Rheingau Wintermasters und allen Boulefreunden in nah und fern ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für den Jahreswechsel sowie Gesundheit, Glück und Erfolg für das Jahr 2013.