BCR-Jahresausflug:
Zwischen Wald und Reben

Die Wandergruppe hoch über dem Rhein im Rittersaal. Warum in die Ferne schweifen, das Glück liegt doch so nah. Getreu diesem Motto blieb man beim diesjährigen Vereinsausflug des Boule Club RHEINGAU dort , wo man zuhause ist: im Rheingau. Die Idee einer Rundtour über den Rhein und den Niederwald wurde im Festausschuss von Edi geboren. Inge kümmerte sich um die Details und die konkreten Maßnahmen zur Umsetzung. Die ursprüngliche Idee, den Ausflug am 3. Oktober (Nationalfeiertag) durchzuführen, scheiterte schon bei den ersten Versuchen eine Reservierung vorzunehmen, am mitleidigen Lächeln der Angesprochenen. Dann eben den nachfolgenden Samstag. Aber auch da war der anvisierte Gutsausschank in Rüdesheim mit einer anderen Gesellschaft belegt. Dann eben ein anderer Gutsausschank – es gibt ja schließlich genug. Aber viele können keine größere Gruppe aufnehmen und/oder reservieren grundsätzlich nicht. Und Restauants in Rüdesheim? Möglich, aber vermutlich außerhalb des finanziellen Rahmens mancher Mitglieder. So blieb dann nur die Lösung, auf einen normalen Werktag auszuweichen. Freitag der 6. Oktober wurde ausgeguckt.

Treffpunkt: Rüdesheim, Bleichstraße/Ecke Grabenstraße um 10:15.  Zu Fuß wenige Schritte zum Anleger 8 der Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft. Dort wurde der Abrechnungsbeleg der Tourismusinformation Rüdesheim in Einzel-Ring-Tickets getauscht, damit jeder einzelne Teilnehmer der Rundtour seine Teilnahmeberechtigung nachweisen konnte. Dann ging es auf’s Schiff und mit einem kleinen Zwischenstop in Bingen rheinabwärts nach Assmannshausen. Wenig los in Assmannshausen an diesem Morgen, während auf dem Schiff noch viel Betrieb war – aber die anderen Fahrgäste wollten wohl überwiegend zur Loreley. Durch die Lokalmeile in Assmannshausen ging es direkt zur Talstation der Sesselbahn. Ticket vorzeigen – Platz im Sessellift nehmen – Blick nach links zur Rotwein-Traubenernte im Höllenberg – Blick nach rechts zu einem im Baum ansitzenden Bussard – Konzentration auf das Aussteigen und Austieg an der Bergstation neben dem Wildpark am Jagdschloss Niederwald. Inge empfing die aus dem Tal bequem herauffahrende Gruppe. Am Grillplatz des Hotels wartete Inges Auto, beladen mit allen Zutaten für eine deftige Mittagsrast mit „Weck, Worscht un Woi“. Tomaten, rote und gelbe, die am Morgen noch im heimischen Garten geerntet wurden, ergänzten die Standardzutaten der Rast nach Rheingauer Art und bewiesen zudem, dass Tomaten nicht unbedingt wie schnittfestes Wasser schmecken müssen.

Frisch gestärkt ging es dann durch den Wald in Richtung Niederwald-Denkmal, vorbei an der Zauberhöhle hin zum Rittersaal, dem ersten beeindruckenden Blick in das Rheintal. Der inzwischen aufgekommene Starkwind hatte alle Nebel- und Dunstreste weggeweht und so ging der Blick über das Schweizer Haus hinüber bis zu den Gerhardshöfen. An der nächsten Station, der Rossel bot sich ein toller Blick auf den Rhein und die Nahemündung. Inzwischen klare Sicht erlaubt einen Blick bis zum Donnersberg in der Pfalz. Das Wetter hatte sich nach morgentlichem Nieselregen inzwischen in perfektes Wanderwetter gewandelt. Angenehme Temperaturen zum Laufen und zwischendurch blitzte sogar die Sonne durch die Wolkendecke. Der Starkwind war im Wald kaum zu spüren.

Wie kräftig der Wind blies, spürte man dann auf der Terrasse des Niederwalddenkmals zu Füßen der Germania. Aber inzwischen gab es strahlenden Sonnenschein und einen tollen Blick auf Rüdesheim,     den Rochusberg sowie dessen Hinterland und natürlich auch auf den mittleren Rheingau. So saß die Gruppe dort eine Weile, genoss die Wahnsinnsaussicht und auch ein kleines Belohnungsgetränk, das Inge inzwischen besorgt hatte.

Dann Aufbruch zur letzten Etappe, zur Bergstation der Rüdesheimer Seilbahn, um in den Gondeln über die sonnenüberfluteten Reben hinunter nach Rüdesheim zu schweben. Albrecht freute sich schon auf die erste Seilbahnfahrt nach 50 Jahren, wo er doch als 13-jähriger Bub zum letzen Mal mit seiner Mutter mit der Seilbahn gefahren war. Doch aus dem Jubiläum wurde leider nichts. Wegen des Starkwindes hatte die Seilbahn aus Sicherheitsgründen den Fahrbetrieb eingestellt. So galt es, den Weg hinunter zum Gutsausschank Domus Torculorum, in dem man die Tour beschließen wollte, zu Fuß zurück zu legen. Der Weg bergab machte manchen Kniegelenken doch beträchtliche Schmerzen (Walter: „Ist halt alles nicht mehr ganz neu“) und so erwies es sich als gute Fügung, dass die Endstation der Tour auf halber Strecke hinunter nach Rüdesheim lag.

Wurde Walter während der Mittagsrast noch ausgelacht, als er die telefonische Übermittlung der aktuellen Teilnehmerzahl für die Herrichtung der Tischgruppe im Gutsausschank mit der Bemerkung ergänzte, dass für den Nachmittag die Sonnenschirme auf der Terrasse aufgestellt würden, so zeigte sich jetzt die Sonne in Hochform und ohne den kräftigen Wind hätte man in der Tat auf der Terrasse in der Sonne sitzen können. Aber auch so war es eine schöne Runde: der erste Federweiße oder Wein des Jahrgangs 2011, dazu Leckereien aus der Küche – ein schöner Abschluss eines schönen Tages.

Beim Abschied gab es viel Lob und herzlichen Dank an Inge, die sich in vorbildlicher Art und Weise um Vorbereitung und Durchführung dieses Ausflugs gekümmert hatte. Am Rande bemerkt: Es ist immer wieder schön zu erleben, wie bei einem solchen Ausflug in der eigenen Region für manche Teilnehmer Premieren oder intensive Erinnerungen an lange zurück liegende Erlebnisse zu verzeichnen sind. In diesem Sinne werden auch die Bilder von dieser Tour erinnern an diesen gelungenen Ausflug.