Steffen Kitzmann, inzwischen 19 Jahre jung, war angesprochen, zusammen mit Patrick „Patty“ Woll (Rockenhausen) und Steffen Eich (Bad Kreuznach) als Triplette-Team bei den offenen Landesmeisterschaft Rheinland-Pfalz am Sonntag, 5. August in Waldfischbach (nahe Pirmasens) zu spielen. Natürlich nimmt man solch ein Angebot sofort an und so machte sich Steffen mit Bahn und Fähre auf den Weg über den Rhein nach Bad Kreuznach zu Steffen Eich. Von dort fuhr man am Sonntagmorgen über Rockenhausen nach Waldfischbach. Steffen hatte nicht versäumt, vorher über Facebook zu verbreiten, wo er denn am Sonntag seine Kugeln werfen würde. Auf diesem Wege erreichte die Information dann auch einige Mitglieder des Boule Club RHEINGAU, u. a. auch Johann und Walter, die zeitgleich in Rodgau-Jügesheim bei den 1. Offenen Hessischen Meisterschaften Triplette 55+ antraten.
Während man in Jügesheim noch spielte, kam über Handy bereits die Nachricht „Steffen ist mit Patrick „Patty“ Woll und Steffen Eich Landesmeister Triplette Rheinland-Pfalz geworden. Ein Foto der Finalteams hatte Steffen auf seine Facebook-Seite gestellt, was wir nun auch an dieser Stelle veröffentlichen. In diesem Team konnte Steffen nicht seine übliche Position als Schießer besetzen und so spielte man in der Formation Steffen K., Steffen E. und Patty als Schießer. Offensichtlich sehr erfolgreich. Die vier Runden im Schweizer System wurden siegreich beendet, am Ende sogar mit einem 13 : 1 Erfolg gegen das Team von Rolando Jecle. Nach den vier Spielrunden folgte das Finale der beiden bestplatzierten Mannschaften. Die Rockenhausen/Bad Kreuznach/Rheingau-Formation war als bisher ungeschlagenes Team klarer Finalteilnehmer. Durch die Wertung der Buchholzpunkte kam es dann im Finale zu einer Neuauflage der letzten Begegnung der Rundenspiele. Rolando Jecle, Deutscher Meister 55+ in 2011, dessen Neffe und Georg Riedel aus Viernheim wollten diesmal Revanche. Aber die beiden Steffen und Patty ließen nichts mehr anbrennen und holten sich gemeinsam die Landesmeisterschaft Rheinland-Pfalz im Triplette. Herzliche Gratulation für Steffen und seine beiden Mitspieler zu dem tollen Erfolg. Beim nächsten Treffen in Rockenhausen werden wir auch noch persönlich gratulieren.
Mehr Information haben wir, weil direkt beteiligt, zu der Hessischen Meisterschaft 55+ in Jügesheim. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Bart, Johann und Walter verabredet, in diesem Jahr gemeinsam die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft Triplette 55+ zu spielen. Über den Winter schien diese Verabredung zu platzen, weil Johann und Walter sich sich im Januar als Rekonvaleszenten gegenseitig in den REHA-Kliniken in der Wiesbadener Aukamm besuchen konnten. An Boulespiel war zu dieser Zeit für beide nicht zu denken, aber das Ziel blieb im Hinterkopf. Mit Hilfe von Ergo- und Physiotherapeuten und durch eigenes Training wurden beide wieder soweit hergerichtet, dass sie die Eisenkugeln wieder in die Hand nehmen konnten – Johann etwas früher, Walter etwas später. Während Johann über das Spiel bei den Bouletreffs recht bald wieder Ligaform erreichte, prüfte Walter seine Turniertauglichkeit bei zwei kleinen Turnieren deutsch-französischer Gesellschaften (Budenheim und Walluf). Inzwischen war zusätzlich zur Quali 55+ auf dem hessischen Turnierterminkalender die 1. Offene Hessische Meisterschaft Triplette 55+, ausgerichtet von der TGM Jügesheim, erschienen. Das passte den Dreien noch besser und so wurde dieser Termin ins Auge gefasst. Doch wie es so geht: Ist ein Problem überwunden, tut sich manchmal ein neues auf. Bart musste wegen eines krankheitsbedingten Ausfalls einer Kollegin an diesem Sonntag arbeiten. Deshalb fragten Walter und Johann bei Stefan Walter von der TG Winkel, der häufig bei den Bouletreffs am Rhein mitspielt, an, ob er denn mit beiden bei dieser Hessischen Meisterschaft spielen würde.
Es bedurfte keiner aufwendigen Überredungskünste, um Stefan für diesen Plan zu gewinnen. So konnte sich dann am Sonntagmorgen ein komplettes Rheingauer Team auf den Weg nach Rodgau machen. Schon in der ersten Runde gegen ein Team der SG Rosenhöhe Offenbach zeigte sich das Team von Stefan mit seinen zwei gehandikapten Mitspielern als eine harmonische und konzentrierte Formation. Ein deutlicher 13:6 Sieg war ein motivierender Auftakt für weitere Taten. Insbesondere Walter war inzwischen von vielen Teilnehmern mit Freude begrüßt worden – war es doch sein erstes ernst zu nehmendes Turnier nach fast 10 Monaten. So wurden ihm und seinen Mitspielern vielleicht ein paar Daumen mehr als üblich gedrückt. In der zweiten Spielrunde ging es gegen ein Team aus Crumstadt, dessen Spiel man zuvor noch in der Endphase beobachtet hatte. War es nun die Umsetzung des Beobachteten oder waren es die zusätzlich gedrückten Daumen? Egal, auch dieses Spiel wurde gewonnen. Das Ergebnis ist nicht mehr erinnerlich, aber die Rheingauer hatten 13 Punkte, das ist sicher.
Zu einem guten Lauf in einem Turnier gehört auch Losglück. So konnte das Rheingauer Team zusammen mit dem späteren Finalteam um Jörg Born während der Cadrage, die von einem heftigen Regenguss begleitet wurde, bei Kaffee und Kuchen im Trockenen sitzen. Dann hieß es wieder raus zum Spielen. Gegen Gilbert Pederzolli aus Dietzenbach und seine Mitspieler entwickelte sich ein spannendes und sehr enges Spiel. Inzwischen war Johann auf die Schießerposition gerückt, während Walter zunehmend sicher die erste Kugel legte. Dieser ständige Druck durch gute, zu schießende Kugeln, führte dazu, dass die Rheingauer gegen nominell überlegene Gegner die Partie offen halten konnten. Am Ende hieß es 13 : 12, was den Verlauf der Partie als knappes Match durchaus korrekt widergibt. Mit diesem Sieg standen die drei Rheingauer im Finale gegen Jörg Born (Tromm), Lothar Erb (Kirtorf) und Yves Chabord (Dietzenbach), die ihr Halbfinale gegen Annette Riederer, Jens Dengler (beide DISBU Rüsselsheim) und Ottmar Bertram (Groß-Gerau) ebenfalls knapp gewonnen hatten.
Finale um die Hessische Meisterschaft 55+, das hätten die drei Rheingauer sich am Morgen sicher nicht träumen lassen. Nun hieß es, egal wie müde, möglichst gut auszusehen und gegen ein starkes Team (in der Rangliste 55+: Platz 3, Platz 5 und Platz 13) mindestens 6 Punkte zu holen, so hatten die Drei zuvor verabredet – an Sieg war sowieso nicht zu denken. Dieser letzte Gedanke hatte sich in den Köpfen wohl doch etwas zu fest verankert. Der Respekt vor dem starken Gegner war nicht zu übersehen und so spielten die Rheingauer viel zu defensiv. Die Quittung: ein 0 : 10 Rückstand. Nein, so konnte das nicht laufen und man spielte fortan sehr viel offensiver. Gute erste Kugeln des Gegners wurden nun sofort geschossen und gar nicht erst vesucht, auf dem schwierigen Boden besser zu legen. Der Lohn für diese Änderung: ein Spielstand von 7 : 10 und nun zeigte auch der Gegner ein wenig Nerven. Schade, dass nun die nächste Aufnahme nicht mehr gewonnen werden konnte. Wer weiß wie die Partie gelaufen wäre, wenn das man das geschafft hätte. So gewann der Favorit mit 13 : 7 und alle waren damit zufrieden. Jörg, Lothar und Yves holten sich den Hessischen Meistertitel und den damit verbundenen Setzplatz für die Deutsche Meisterschaft. Die Meinung der Rheingauer: Das ist auch besser so, geht es doch darum, in einem starken Teilnehmerfeld möglichst weit zu kommen, um für den HPV weitere Startplätze bei der DM zu erobern. Und da hat dies Team unbestritten die besseren Chancen und dafür drücken die Rheingauer nun ihrerseits die Daumen. Herzlichen Glückwunsch für Jörg, Lothar und Yves und viel Erfolg bei der DM. Walter, Johann und Stefan waren mit dem 2. Platz und dem Vize-Titel mehr als zufrieden und es gab kaum jemanden an diesem Tag, der Ihnen das nicht gegönnt hätte.