Sommerfest im St. Vincenzstift

Nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick aussah - die Geschicklichkeitsspiele beim Sommerfest im St. Vincenzstift beim Sommerfest. Sommerfest bei strahlendem Sonnenschein im St.Vincenzstift in Aulhausen und der Boule Club RHEINGAU war dabei. Im Rahmen des gemeinsam betriebenen Integrationsprojekts „Boulespiel für Menschen mit und ohne Behinderung“ präsentierten Mitglieder des Boule Club RHEINGAU das Spiel mit den silberfarbenen Eisenkugeln beim jährlichen Sommerfest im St. Vincenzstift. Auf dem ehemaligen Sportplatz der Anlage in Aulhausen hatten die Leute vom Boule Club einen Stand aufgebaut. Um den Schnuppercharakter der Präsentation zu betonen, wurde kein normales Boulespiel angeboten. Die dafür erforderliche etwas längere Verweildauer schien mit den vielen Angeboten beim Sommerfest nicht so gut vereinbar. Deshalb hatte man aus dem Trainingsprogramm der Boulespieler zwei Stationen als Geschicklichkeitsspiel aufgebaut.

Der Renner beim Geschicklichkeitsspiel: Es war aber nicht einfach, die Kugel in die zuvor ausgesuchte Box zu rollen. An der ersten Station ging es darum, aus ca. 6 m Entfernung drei Kugeln in zuvor bestimmte Boxen zu rollen. Steffen, ein Mitglied von Barts Wohngruppe, hatte wunderschöne Bilder zur Bezeichnung der Boxen gemalt. So musste man nicht in die Box mit der Nummer 5  werfen sondern in die Box mit dem Pferd. Aber auch Giraffe, Sonne und Pinguin waren beliebte Ziele. Das Spiel brauchte keine große Erklärung und war schnell gespielt. Groß und Klein, Menschen mit Behinderung und ohne hatten Spaß daran, wenn die Kugeln in einer Box liegen blieben. So entwickelte sich dieses kleine Spiel zum Renner im Angebot. Zur Belohnung durfte man sich aus einem bereit stehenden Eimer ein Tütchen mit Gummibärchen oder anderen Süßigkeiten aussuchen.

Inge und Reiner assistieren bei den Wurfversuchen der Teilnehmer am Geschicklichkeitsspiel mit den Boulekugeln. Etwas anspruchsvoller war die zweite Station. Ein flach liegender alter Autoreifen diente als Ziel für eine Wurfübung. Aus einer Entfernung von zuerst 3 m und dann 6 m sollten die drei Kugeln so geworfen werden, dass sie in dem Loch in der Reifenmitte liegen blieben.  Manch kecker Werfer, der vor dem Wurf aus 3 m Entfernung noch lauthals verkündet hatte „Das ist ja einfach!“ machte dann doch ein langes Gesicht, wenn die geworfenen Kugeln vom Reifenrand überall hinsprangen, nur nicht in das Loch in der Reifenmitte. Insbesondere Reiner zeigte den mitspielenden Werfern immer wieder, welche Grundtechnik beim Wurf zu beachten ist, wenn man überhaupt eine Chance haben will, die Kugel im anvisierten Loch zu versenken. Inge und Günter, die in Assmanshausen auf halbem Weg nach Aulhausen wohnen, halfen insbesondere Kindern und körperlich behinderten Menschen durch gezielte Unterstützung bei den Wurfübungen. Auch wenn all dies den Außenstehenden wenig an das eigentliche Boulespiel erinnerte, so hatten sich Bart und Walter doch genau überlegt, was man in diesem Rahmen sinnvoll durchführen kann. Und dass diese Übungen durchaus sinnvoll auch für geübte Boulespieler in das Taining eingebaut werden können, hat man in den vergangenen Wochen beim Training der Ligaspieler des BCR erlebt.

Bewohner des St. Vincenzstift und die Besucher des Sommerfestes hatten jedenfalls viel Spaß mit diesem einfach zu nutzenden Geschicklichkeitsspiel. Und ein erstes Gefühl für die Kugeln, die doch viel schwerer sind, als manche auf den ersten Blick erwarten, wurde dabei auch vermittelt.