Gelungene Jahresabschlussfeier des Boule Club Rheingau
Pünktlich um 18.30 Uhr waren 32 Mitglieder des Vereins zur Jahresabschlussfeier im Gutsausschank Kühn in Oestrich erschienen und konnten an weihnachtlich geschmückten Tischen Platz nehmen. In diesem Jahr gab es anstelle eines Schokoladenweihnachtsmannes für Jeden einen auf Watte gebetteten Weihnachts- oder Schneemann, gefüllt mit Shampoo, welches an den Tischen schon einen entsprechenden Duft verstreute. Bart hatte für Jeden eine Plakette mit einem Bouler zum Aufkleben als kleines Geschenk mitgebracht. In der hinterste Ecke des Raumes hatte Agnes zur Überraschung aller eine kleine Tombola aufgebaut, die die ersten neugierigen Blicke auf sich zog.
Doch zunächst begrüßte Edi im Namen des Festausschusses alle Mitglieder herzlich, insbesondere unseren 1. Vorsitzenden, Walter, der plötzlich im November schwer erkrankte und nach absolvierter REHA zur Freude aller Mitglieder kommen konnte. Edi wünschte weiterhin gute Fortschritte bei der Genesung, verbunden mit dem Wunsch, dass Walter zu Beginn der Boulesaison wieder fit sein möge. Genesungswünsche gingen auch an Johann und Günter, die auch noch einige Zeit benötigen, um wieder die Eisenkugeln zu werfen.
Nach dem Verkauf der Lose für die Tombola und einem positiven Kurzbericht von Bart über unser Vorhaben „Boulehalle“, wurde erst einmal schön gegessen und getrunken.
Danach ließ Niko-Klaus nicht mehr lange auf sich warten. Doch zuerst musste das Weihnachtslied „Süßer die Glocken nie klingen“ von allen – mit Begleitung auf der Gitarre durch Michael – gesungen werden (eine Gesangsverbesserung zum Vorjahr war deutlich zu hören).
Nachdem Niko-Klaus tagelang seine Verkleidung gesucht und nicht gefunden hatte, reiste er in diesem Jahr, nur mit lustiger Nikolausmütze bekleidet, mit dem Schiff auf dem Rhein an. „Bonjour, Bonsoir in diesem Haus“, rief er uns zu, der Niko-Klaus. Er berichtete über Erfolge in der Liga in diesem Jahr und über von den Mitgliedern besuchte Turniere an vielen Orten bis hin zu Travemünde und sogar in Frankreich. „Und vielleicht – im besonders günstigen Falle, haben wir ja schon bald eine Trainingshalle, denn bei der Übungsintensität, wird auch im nächsten Jahr sicherlich mancher Erfolg erzielt“, stellte Niko-Klaus fest. Er bedankte sich auch bei Walter, für seine Vorstandsarbeit auf jeglicher Ebene und überreichte ein kleines Präsent im Namen aller Vereinsmitglieder.
Dann schlüpfte er in die Rolle eines Gastredners , Herrn Professor Dr. Nikolaus von Hochporté von der Universität Petanque und referierte gekonnt über
„Volkssport Boule – Volkskrankheit Boule“ .
Mit spitzer Zunge und professionell trug er die Volkskrankheiten im Boulesport vor. Hier zeigte er uns auf, wie es zu „Zehenbrüchen“ (durch herabfallende Kugeln) kommt, wie man schwerste „Kopfverletzungen“ durch das unsachgemäße Üben von Hochportès bekommen kann und wie sich z.B. ein „Wackelknie oder Stauchknie“ durch unkontrolliertes Aufstampfen nach einem schlechten Wurf bemerkbar machen. Auch der sogenannte „Boule-Arsch“ zähle zu den Boulesport-Krankheiten. Er entstünde durch langes Sitzen und Warten auf die Auslosungen für eine nächste Runde oder durch Warten beim Ligaspiel und die blutleeren, schmerzenden „Boulebeine“ resultieren aus zu lange andauernden Spielen. Die „Schweinegrippe“ sei eine Infektionskrankheit der Boulespieler und entstünde durch unzureichende Desinfektion der Zielkugeln (Sau). Für allgemeine Erheiterung sorgte auch die bei Frauen des Öfteren anzutreffende sogenannte „Bouleblase“ (mangels Toiletten am Bouleplatz), hingegen bei Männern der „Wind-Tripper“ , bedingt durch zu langes Abschütteln in stürmischen Lüften am Rhein, zur Boule-Inkontinenz führen könne. Sowohl bei Frauen, als auch bei Männern habe man schon die „Boulemie“ erlebt – nicht mit einer Essstörung zu verwechseln, sondern eher als alzheimerische Boulemie zu verstehen, das heisst : Spielen wollen, aber Kugeln vergessen. Eine Gefahr des Boulespielens sei auch die des „Erfrierens“ im Winter, da oftmals so lange gespielt werde, bis der Spieler stocksteif im Abwurfkreis festgefroren sei. Im Sommer hingegen sei die „Suchtgefahr“ nicht zu unterschätzen, sei es nun, dass man den Getränken am Weinprobierstand zu ausgiebig zuspricht oder die Spielsucht im fortgeschrittenen Stadium – spielen bis die Zielkugel mit dem Feuerzeug am Abend beleuchtet werden müsse. Hinzu käme noch die „Kaufsucht“ – hier ein neues Schwein, da mal neue Kugeln und andere boulistische Souverniers, die bei Turnieren angeboten würden. Vergessen werden sollte auch nicht das „Fanny-Syndrom“, es sei bei Spielern äußerst verbreitet und eher als eine psychische Krankheit zu bezeichnen. Die „Boule-Gicht“ trete überwiegend erst nach dem 2. Spieljahr in den Fingern auf, ebenso wie die „Eisenallergie“. Schlussendlich von Herrn Professor Dr. Nikolaus von Hochporté die traurige Feststellung, dass es bei den Männern sogar „Kugelhoden“ gäbe, die durch Kugelbruch entstünden. Laut Niko-Klaus sei dies eine Folge von anschwellenden Glocken durch vermindertes Sexleben aus Zeitgründen.
Niko-Klaus, wir haben uns köstlich amüsiert über soviel Einfaltsreichtum und sagen DANKE für diesen gelungen Vortrag. Wir sind gespannt, was uns im nächsten Jahr erwartet.
Bei der Auslosung der Tombolapreise gab es dann einige Lacher und anschließend auch die eine oder andere „Tauschaktion“, aber da keine Nieten unter den Losen waren, hatte jeder etwas gewonnen.
Inge brachte uns noch einmal richtig zum Lachen. Sie las noch eine wunderschöne lustige Geschichte vor, bei der es um ein vertauschtes Weihnachtsgeschenk ging, und Michael gab das altbewährte Gedicht vom Lametta zum Besten.
Es war einfach ein gelungener sehr schöner Abend, wir haben gut gegessen und getrunken und wir können stolz sein auf Mitglieder, die diesen Club mit Leben füllen und sich engagieren.
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