BCR-Jahresausflug zur BUGA

Der Blick aus einer der Seilbahngondeln auf den Rhein während der Fahrt vom Park am Deutschen Eck zur Festung Ehrenbreitstein. Beim Boule Club RHEINGAU folgt im Moment ein Ereignis dem Anderen: Nach der Meisterschaft und dem Aufstieg der 1. Mannschaft – natürlich mit angemessener Feier – folgte an diesem Wochenende der nun schon traditionelle Jahresausflug der Clubmitglieder. Bei einem erst seit gut drei Jahren bestehenden Club von „traditionell“ zu sprechen, ist schon recht ambitioniert – aber es gilt festzustellen, dass dies nun schon der 3. Jahresausflug der BCR’ler war, da kann man doch durchaus schon von Tradition sprechen. Diese Jahresausflüge zeigen aber auch – und das in besonderer Weise – dass es beim Boule Club RHEINGAU eben nicht nur um das gelegentliche oder auch intensivere Werfen von Eisenkugeln geht. In bester französischer Tradition dieses Sports und Freizeitvergnügens hat das Miteinander und der Spaß untereinander bei den Mitgliedern einen hohen Stellenwert. Die Montagsbouler zeigen dies jede Woche bei Ihrem Bouletreff an der Fähre in Mittelheim; die eine oder andere kleinere oder größere Feier und letztlich der Jahresausflug als ein Höhepunkt dokumentieren, dass man auch ohne Kugeln und Schweinchen sehr gut und gerne etwas gemeinsam angeht.In diesem Jahr ging der Jahresausflug, bereits im März angekündigt, zur Bundesgartenschau (BUGA) nach Koblenz.

Der Festausschuss mit Agnes, Edi, Klaus und Steffen hatte mit viel Engagement und gegen manche organisatorischen Unzulänglichkeiten den Ausflug nach Koblenz vorbereitet. Koblenz ist aus dem Rheingau sehr günstig mit der Bahn zu erreichen. Mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket – wir haben gelernt, dass man damit auch aus dem Rheingau (Hessen!!!) fahren kann – kamen wir günstig und schnell nach Koblenz. An diesem Samstag hatten wohl viele die Idee, etwas zu unternehmen und so war der Zug anfangs sehr voll. In Rüdesheim stieg eine größere Gruppe aus – die hatten offensichtlich dort etwas geplant. Nach gut einer Stunde Zugfahrt hatten wir Koblenz erreicht und machten uns auf den Weg zum Shuttle-Bus. Agnes und Edi besorgten zwischenzeitlich noch die Eintrittskarten beim Touristikbüro, wo sie nach der Bestellung hinterlegt waren. Der Andrang an der Bushaltestelle war groß und die Wartezeit entsprechend. Aber dann ging es zum Schlossplatz und weiter zu Fuß zur Talstation der Seilbahn – dem Highlight der BUGA in Koblenz. Die Schlange der Wartenden schien unendlich. Die einen befielen erste Befürchtungen, dass man nicht rechtzeitig zum Mittagessen käme, die anderen hatten vor der Seilbahnfahrt ein so mulmiges Gefühl, dass man an Essen nicht denken mochte. Aber die Abfertigung an den Kabinen ging überraschend schnell und nach etwas 20 Minuten saßen wir in einer der 18 Kabinen, die ihre Fahrgäste über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein und dem dortigen Teil des Ausstellungsgeländes brachten. Ein traumhafter Blick auf den Rhein – sofern man einen Blick für den Ausblick hatte – war der erste Höhepunkt dieses Besuches auf der BUGA. Es war voll und das war bei diesem überaus angenehmen und für diese Unternehmung passenden Wetter auch kein Wunder. Inzwischen war Mittagszeit und nach einem Gang zum anderen Ende des oberen Ausstellungsparks war man auf eine Mittagspause eingestellt. Perfekt! Im großen Bewirtungszelt waren drei Tische reserviert, so dass die Boule Club Ausflügler während der Pause zusammen bleiben konnten. Edi stellte das an einem Stock befestigte Club-Logo, das auf dem Weg zur BUGA immer hoch gehalten, gute Dienste bei der Orientierung leistete, nun in einen auf dem Tisch stehenden Blumentopf, so dass jeder wusste, wer heute hier auf der BUGA zu Gast war.

Selbstbedienung war angesagt, das Essen war ordentlich und im Preis einem solchen Ereignis angemessen. Zwischenzeitlich wurde noch ein kleines Quiz gelöst, das vom Festausschuss vorbereitet war. Wer Lust hatte, konnte bis zu der für 15:00 Uhr gebuchten Führung noch auf eigene Faust das Gelände erkunden. Ein weiteres Highlight war die aus Holz erbaute, in übereinander gelegten Dreiecken sich nach vorne und oben windende Aussichtsplattform. Auf dem Weg über die Aufgaben und Vorzüge des Waldes informiert, erreichte man schließlich die oberste Ebene und es eröffnete sich ein fantastischer Blick über Rhein, Mosel und Koblenz bis weit hinüber in die Eifel und den Hunsrück. Auf dem Weg vorbei an den Infopavillons gab es viele interessante Informationen und auch manches zum Probieren. Naturtrüber Apfelsaft von Streuobstwiesenäpfeln verfeinert mit Zwetschkensaft oder Johannisbeersaft, war eines der geschmacklichen Highlights. Danach noch etwas Ausruhen vor der Führung.

Die Mitglieder des Boule Club RHEINGAU während ihres Besuches auf der BUGA 2011 in Koblenz. Pünktlich um 15:00 Uhr begrüßte Frau Schramm die Besucher aus dem Rheingau am Haupteingang des oberen Parkgeländes. Nun war erst mal ein Gruppenfoto fällig und dann führte Frau Schramm zu den wichtigsten Punkten des BUGA-Parks und informierte über das mit der BUGA verfolgte Konzept. Die Vorteile, welche die Stadt Koblenz, zu einem erheblichen Teil bleibend, aus dieser BUGA erzielte, wurden immer wieder hervorgehoben. Es verfestigte sich langsam der Eindruck: Ja, eine solche BUGA kostet viel Geld und ist mit manchen Behinderungen für die Bewohner der Stadt in der Zeit der Vorbereitung verbunden, aber es werden viele, lang nachwirkende Verbesserungen erzielt und es gibt mit Sicherheit sehr viele unsinnigere Arten, so viel Geld auszugeben. Eine dieser weniger sinnvollen Arten war die ursprüngliche Zweckbestimmung der Festung, die immer wieder zur Erklärung der landschaftlichen Gegebenheiten (keine Bäume, Wegeführung, Wallgräben usw.) gegeben wurden. Ein Höhepunkt des Rundgangs war der Besuch der großen Blumenhalle, in der gerade eine große Dahlienschau lief. Wer es noch nicht wusste, konnte hier erfahren, dass diese wunderschönen Blumen ein Import aus Mexico sind. Boulefreunde sehen aber eine solche Halle auch mit anderen Augen: Das wäre eine traumhafte Boulehalle für den Winter. Mindestens 15 Bahnen  mit internationalen Wettkampfabmessungen! Aber uns fehlt das Grundstück im Rheingau für eine solche Halle und deshalb müssen wir uns mit der anderen Frage „Wie heizt man so ein Ding?“ auch nicht weiter befassen. Schade drum.

Nur am Rande konnten wir den Wettbewerb im Gummistiefelweitwurf verfolgen, der im Rahmen des finnischen Freundschaftstages an diesem Tag auf der BUGA stattfand. Dann standen wir schon wieder in der Warteschlange vor der Seilbahn, die uns nun wieder abwärts bringen sollte. Frau Schramm erläuterte, dass diese Seilbahn eine Beförderungskapazität von ca. 10.000 Personen pro Stunde hätte und dass man das mit Shuttle-Bussen niemals hätte erreichen können. Allerdings haben man – und das ist bezeichnend für den Standort Deutschland – eine Unmenge von Genehmigungen einholen müssen (Unesco wegen Welterbe Mittelrheintal, Behörden wegen Überquerung des Rheins, der Bundesstraße und der Bahnstrecke usw.), um diese Seilbahn zu bauen, über deren Zukunft noch nicht entschieden ist. In der Talstation angekommen schloss sich ein Gang durch den Paradiesgarten an und man erfuhr, dass am Deutschen Eck alles was sich heute außerhalb der alten Befestigungsmauer befindet, aufgeschüttet wurde – hier war früher Wasser, weil die Uferlinie der Moselmündung wesentlich weiter hin in Richtung Stadt verlief. Nach einem Spaziergang entlang des Rheins kamen wir zur letzten Etappe der Führung, zum Kurfürstlichen Schloss. Hier sind die durch die BUGA angestoßenen Veränderungen wohl am augenfälligsten: Das Schloss ist nun Besucheren geöffnet, der riesige unansehnliche Parkplatz ist in einer Tiefgarage unter der Erde verschwunden und ein sehr schöner, dem Schloss angemessener Park erstreckt sich auf dem Weg vom Schloss zur Neustadt. Zum Abschluss Dank an Frau Schramm für die interessante Führung und die Gruppe teilte sich nun in jene, die noch etwas erkunden wollten (Schängelmarkt), jene die nun doch etwas fußlahm lieber ausruhen und jene, die unbedingt noch das bekannte Weindorf am Rhein besuchen wollten. Die wegen der Gruppenfahrkarten notwendige Bildung von Gruppen verlief reibungslos und so ging man getrennt seinen Vorlieben nach und machte sich anschließend auf den Heimweg mit der Bahn.

Ein gelungender Tag mit vielen schönen Eindrücken – ganz ohne Boulekugeln, aber doch interessant und Beleg für einen Club, in dem vieles möglich ist – nicht nur Boule spielen. Danke an die Organisatoren und es bleibt mit Heinrich zum Abschluss zu fragen: „Und wann ist die Jahresabschlussfeier?“. Nun, da ist noch etwas Zeit und zuvor wollen wir am 8. Oktober mit unseren Mitgliedern den Abschluss einer erfolgreichen Ligasaison feiern.
Für die Bilder zu diesem Bericht bedanken wir uns bei Dietrich Volk.