Agnes und Johann hatten zum 3. Mal alle Mitglieder des Boule Club RHEINGAU zum Ostermontags-Miniturnier auf den Platz an der Fähre eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein trugen sich letztlich 18 Mitglieder in die Teilnehmerliste ein und entrichteten jeweils ein bunt bemaltes Osterei als „Startgeld“. Einerseits bildeten 18 Teilnehmer ein geradezu ideales Starterfeld, das in drei Triplettebegegnungen in den abgeteilten, etwas schmalen Bahnen spielen konnte, ohne dass für einzelne Teams unschöne Wartezeiten entstanden – andererseits hätte man sich auch gerne mehr Teilnehmer gewünscht, aber die Platzverhältnisse in Mittelheim an der Fähre haben bei drei Tripletteformationen ihre Kapazitätsgrenze erreicht. So wurden Urlaub und familiäre Verpflichtungen zu Ostern zum Helfer der Turnierorganisatoren angesichts des begrenzten Platzes.
Doch nachdem Johann mit Hilfe von Elisa die Teams für die erste Runde zusammen gelost hatte, spielte das alles keine Rolle mehr – die Kugeln flogen und rollten. Wie das so ist bei einer Auslosung: Da wurde auch schon mal die Zusammensetzung des eigenen Teams und die vermeintliche Stärke des gegnerischen Teams bedauert. Aber auch bei einem so kleinen Turnier gilt: Jede Partie muss erst einmal gespielt und auch gewonnen werden. Papierform bedeutet hier überhaupt nichts. Und so gab es gleich haufenweise so interpretierte „Favoritenstürze“. Recht so! Der Spaß lebt auch zu einem guten Teil von den Überraschungen. Das Formieren neuer Teams durch Johann erfolgte dann aufgrund der Zwischenergebnisse – wie, das blieb irgendwie sein Geheimnis. Aber es wurden interessante Formationen gebildet und das war letztlich das einzig Wichtige. Und das Favoritensterben setzte sich fort. So fand sich mancher, als vermeintlicher Bewerber um einen der vorderen Plätze Gehandelter, nach zwei Runden plötzlich ohne Sieg auf einem der hinteren Ränge wieder.
Dieser Tag brachte auch im weiteren Verlauf immer wieder Überraschungen. So bahnte sich eine Siegerehrung an, bei der die Reihenfolge so überhaupt nicht den Erwartungen der vermeintlichen Experten entsprach. Aber zuvor musste erst mal anständig gegessen werden. Die von vielen fleißigen Helfern mit großem Aufwand bereiteten Speisen und Leckereien brachten nun die Tische am Weinstand an ihre Kapazitätsgrenzen. Von den Nebentischen wurden unumwunden neidische Anwandlungen eingestanden – da kann man nur sagen: Schön, dass wir bei uns im Club Mitglied sind! Gut mit Wein vom Weinstand versorgt entwickelte sich in zunehmend lustiger Runde eine sehr schöne Stimmung, die in der von Johann und Agnes zelebrierten Siegerehrung mündete. Unter großem Beifall bekam Elisa neben dem Schoko-Lutscher-Hasen einen Sonderpreis als die jüngste Teilnehmerin. Von frozzelnden Bemerkungen begleitet war das Ausrufen des ca. 15. Platzes unseres „Präsidenten“ (… und so jemand will uns trainieren?). Aber was wäre unser geliebtes Boulespiel ohne die vielen kleinen, letztlich aber nett gemeinten Frozzeleien?
Agnes hatte für die Siegerehrung wieder viele kleine und größere Trost- und Siegerpreise besorgt – einfach bewundernswert und noch einmal herzlichen Dank. Ab dem 4. Platz aufwärts gab es dann schöne Goldhasen – natürlich in wachsender Größe. Das Endklassement dieses Osterturniers entsprach dann dem überraschenden Verlauf:
4. Platz – Christel Stoll
3. Platz – Susanne van der Lücht
2. Platz – Michael Elsemann und
1. Platz – Monika Steinbrecher
Und wo sind die ganzen Cracks? Nein Roberto, sie haben sich nicht zurückgehalten, sondern sie sind ganz schlicht und einfach EINGEBROCHEN – und das ist gut so! Die Faszination dieses Spiels ist auch zu einem erheblichen Teil darauf zurück zu führen, dass einzig die Form des Tages oder gar des Moments entscheidet – und da nützen auch vermeintlich große Spiele und Siege während des Frankreichaufenthalts nichts – es ist ganz einfach: Wer zuerst 13 Punkte erreicht gewinnt und wer häufiger gewinnt, wird am Ende Turniersieger. Herzlichen Glückwunsch Monika!