Niko-klaus: Der Boule Club RHEINGAU,
das wär‘ mein Verein.

Sichtbare Freude beim Vortrag von Niko-Klaus - festgehalten für die Nachwelt von Edi. Ein Höhepunkt beim Jahresabschluss des Boule Club RHEINGAU war der Besuch und Vortrag von Niko-klaus. Den Begrüßungsgesang der Mitglieder beurteilte der mit dem geschulten Ohr eines Chorsängers ausgestattete Niko-klaus als von gutem Willen getragen, aber stark verbesserungsfähig. Die versammelten Engelscharen hätten ihm aufgetragen, so berichtete er, sich beim vorweihnachtlichen Jahresabschluss des Boule Club doch einmal sehen zu lassen. Um nun nicht ganz unbedarft in einer Boule-Expertenrunde zu erscheinen, versuchte Niko-klaus sich auf den Besuch vorzubereiten. Petrus‘ Erklärung: „Beim Boule wirft man mit Stahlkugeln nach einer Sau und wer mit seiner Kugel am nächsten liegen bleibt, bekommt den Punkt“ erschien dem Wissbegierigen dann doch etwas zu einfach. Das Vieh mit einer Kugel zu treffen, dürfte doch höchst einfach sein, war sein erster Gedanke. Und Kuscheln am Schweinchen, das die Franzosen zärtlich mit „biberon“ bezeichnen, erschien ihm durchaus verlockend. Aber wie groß war seine Enttäuschung, als er erfuhr, dass es sich bei der Sau bzw. dem Schweinchen um eine 30 mm kleine Holzkugel handelt. Und was soll an einem solchen Spiel so (ent)spannend sein?

Nun, was blieb ihm anderes übrig, als sich Rat und Wissen von Boule-Experten zu holen. Zuerst etwas schräg angesehen („Ein Anfänger“) wurde er aber doch in ein Team integriert. Erwartungsvoll stapfte er in den Kreis, den einige auch mit „circle“ bezeichneten und wollte loswerfen. „So einfach geht das nicht“ stürmten seine Mitspieler auf ihn ein und zeichneten imaginäre Kreise auf den Boden und sprachen geheimnisvoll von einer „Donnée“ – für ihn war das ein Stück Boden wie aller andere Boden drumherum auch. Nun, er tat ihnen den Gefallen und warf die Kugel an den gezeigten Ort – und obwohl die Kugel genau dort liegen blieb, lobte ihn keiner und er hatte den Eindruck, dass niemand seinen Wurf so richtig gut fand. Nachdem er noch viele für ihn unverständliche Ausdrücke über sich hatte ergehen lassen, wurden seine Mitspieler nach einiger Zeit plötzlich sehr hektisch und verlangten von ihm ein „carreau sur place“. Was immer damit auch gemeint war, es schien, so war es den Reaktionen seiner Mitspieler zu entnehmen, nicht gelungen. Er hatte nun den Eindruck, dass die gegerischen Spieler sich nach seinem Versuch viel mehr freuten als seine Mitspieler. Ein netter Beobachter der Szenerie versuchte den Niko-klaus dann ein wenig zu trösten: „So ist das eben beim Boule, die einen Spiele verlierst Du und die anderen Spiele gewinnt der Gegner“. Na, das waren ja Aussichten.

So viel gespannte Aufmerksamkeit von den zahlreich anwesenden Mitgliedern des Boule Club RHEINGAU. Das ganze Brimborium um so etwas Einfaches wie Kugeln nach einer Sau zu werfen, ging Niko-klaus inzwischen doch ziemlich auf die Nerven. So beschloss er, den Stier bei den Hörnern zu packen und zur Vorbereitung seines Besuches der Jahresabschlussfeier des Boule Club einfach inkognito einen Boule Treff des Boule Club RHEINGAU zu besuchen, um sich ein Bild von den Leuten zu machen. Auf dem Bouleplatz am Rhein, ganz in der Nähe des Mittelheimer Fähranlegers traf er die Kugelwerfer. Schon bei der Begrüßung hatte er den Eindruck, hier ein offenes und lustiges Völkchen zu treffen. Vertreten war dort so ziemlich jedes Alter – gell Walter. Schnell konnte er mitspielen. Gut gelungene Würfe wurden gelobt, weniger gute oder total misslungene wurde als das hingenommen, was sie sind: als kleines, aber völlig unbedeutendes Unglück. Manche Situation wurde auch einfach nur mit allgemeinem Lachen quittiert. Als man nach dem Spiel am Weinstand gemeinsam bei einem Glas Rheingauer und mitgebrachten Leckereien zusammen saß, fühlte er sich schon richtig heimisch. Auch hier war man fröhlich und entspannt. So stieg in Niko-klaus langsam die Erkenntnis: „Der Boule Club RHEINGAU, das wär‘ mein Verein“. 

Sein toll ausgearbeiteter und sehr professionell vorgetragener Bericht seiner Erlebnisse rund um Boule führte bei den anwesenden Mitgliedern des Boule Clubs zu dem, was Niko-klaus schon als ein Markenzeichen kennen gelernt hatte: Zu herzlichem Lachen. Wenn Lachen, wie es schon in alten Medizinbüchern steht, sehr gesund ist, dann wollen wir auch im kommenden Jahr an unserer Gesundheit arbeiten und hoffen auf mehr Medizin von Niko-klaus. Hännschen Rosenthal wäre ob dieses Vortrages sicher zwei Meter hoch gesprungen und hätte gerufen „Klaus, das war SPITZE!“

Agnes, die nicht versäumte vorauszuschicken, dass sie ja „nur“ zugewanderte Norddeutsche sei, berichtete in einem selbst verfassten Gedicht aus dem „Eestricher Lebe“. Auch das zur Freude der anwesenden Mitglieder, nur ist dem Berichterstatter aufgrund besonderer Rheingauer Umstände nicht mehr so viel aus diesem Gedicht in Erinnerung geblieben. Inge hatte zuvor mit einigen Scherzfragen versucht, das bei diesen Temperaturen zu erwartende, aber nicht vorhandene Eis zu brechen. Ein kleines Beispiel: „In einem kleinen Dorf stehen zwei Kirchen. Die katholische Kirche ist mit schwarzen Ziegeln gedeckt, die evangelische mit roten. Warum?“ Die Lösung findet Ihr am Ende dieses Berichts.

Walter war vorgeschoben worden, in seiner Funktion als Vorstand die Mitglieder und Gäste des Abends zu begrüßen. „Es ist eine schöne Sache für einen Vorstand, nicht mehr zu einem solchen Jahresabschluss beitragen zu müssen, als die Begrüßung zu übernehmen“ stellte er zu Beginn fest und bedankte sich für die tolle Vorbereitung bei den Mitgliedern des Festausschusses Susanne und Susanne, Edi und Steffen und natürlich ganz besonders bei Agnes. Es spricht sehr für den angenehmen Stil in diesem Club, dass nicht alles und jedes durch den Vorstand laufen oder abgesegnet sein muss und dass sich immer wieder Mitglieder finden, die den Verein mit Leben füllen, ohne in eine Vereinsmeierei abzugleiten. „Herzlichen Dank“ sagte Walter und sprach damit auch für die anwesenden Mitglieder. Er wies auch darauf hin, dass bei derzeit 42 Mitgliedern und 33 Zusagen für die Jahresabschlussfeier immerhin mit mehr als 3/4 der Mitglieder eine Quote erreicht wurde, die übertragen auf die Mitglieder des FSV Mainz 05 es notwendig gemacht hätte, ein ganzes Stadion zu mieten – und sehr viel lustiger wäre es bei den Meenzern sicher auch nicht zugegangen. 

Bei aller Fröhlichkeit über den gelungenen Abschluss eines schönen Boulejahres vergaßen die Anwesenden nicht, an die von einer schweren Krankheit betroffen Mitglieder Inge und Günter zu denken und ihnen einen Gruß, verbunden mit besten Genesungswünschen zu senden.

Das Lokal „Rheinblick“ in Hattenheim war vom Festausschuss gut ausgesucht und bestens vorbereitet. Essen und Getränke waren gut und reichlich, der Service sehr aufmerksam und der Blick auf die auf dem Rhein vorbeifahrenden hell beleuchteten Fahrgast- und Kreuzfahrtschiffe war ein zusätzliches Highlight. Rundum: Es war einfach ein sehr schöner Abend, für den ich mich bei den Organisatoren und allen anwesenden Mitgliedern und Gästen bedanke und in Anlehnung an den Wunsch von Niko-klaus sage ich: „Ich bin froh, dass ich bei uns im Verein bin.“

Die Auflösung der Frage, ganz einfach: Damit es nicht hineinregnet.

Bilder dieses Abends liegen noch nicht vor. Vielleicht bekommen wir aber noch welche, um sie hier zu zeigen. Bilder von Edi sind inzwischen angekommen und wie zu sehen, bereits eingebaut. Herzlichen Dank an Edi!