Zum Saisonabschluss am Weinstand in Martinsthal hatte Eberhard Hucke für den Boule Club RHEINGAU zur Aufstiegsfeier eingeladen. Über 30 Mitglieder und Gäste waren am Tag der Deutschen Einheit nach Martinsthal gekommen. Das „Team Wildsau“ im Weinstand hatte u. a. Federweißen, Roten Rauscher und Zwiebelkuchen im Angebot und draußen wurde rund um den Weinstand fleißig Boule gespielt. In einer kurzen Pause stellte Walter Weishaupt das Ligateam 2009 des Boule Club RHEINGAU vor: Steffen und Reiner Kitzmann, Ellen und Eberhard Hucke, Bart King, Johann Marsch sowie Inge und Walter Weishaupt. Werner Löffler konnte leider nicht zur Aufstiegsfeier kommen – aber Urlaub ist ein durchaus angenehmer Hinderungsgrund.

Walter ließ noch einmal kurz die Saison Revue passieren: Verabredung zur Gründung des Ligateams und Anmeldung beim HPV für die Saison 2009 – Start Mitte Februar mit einem Eröffnungstraining und Freundschaftsspiel in der Halle in Rockenhausen, danach regelmäßiges Training und ein weiteres Vorbereitungsspiel beim Pétanque Club Bad Kreuznach. Dann der 1. Ligaspieltag und die zwei Begegnungen wurden zur Überraschung aller mit zwei Siegen beendet. Auch am 2. Spieltag konnten beide Begegnungen gewonnen werden und der BC Rheingau war Tabellenführer und Halbzeitmeister. Die Rückrunde am 3. Spieltag begann mit der ersten Niederlage in der Partie gegen das Team aus Langen. Aber die zweite Begegnung wurde gewonnen. Das bedeutete für den letzten Spieltag, dass mindestens eine der beiden ausstehenden Begegnungen gewonnen werden musste. Ohne Inge und Walter (Urlaub) aber dafür mit Werner, der sich bereits zu Anfang der Saison bereit erklärt hatte, an diesem letzten Spieltag einzuspringen, schaffte man bereits in der ersten Begegnung den erforderlichen Sieg. Die letzte Begegnung konnte dann ganz entspannt gespielt werden und wurde ebenfalls noch gewonnen. Damit schaffte das Team des Boule Club RHEINGAU das, was sich Walter zu Beginn der Saison als Ziel gesetzt hatte und wofür er den einen oder anderen Rüffel einstecken musste: Den direkten Durchmarsch mit Gruppensieg und Aufstieg! BRAVO! Ein Team ohne den überragenden Einzelspieler, gewachsen aus der Breite der Rheingauer Hobbyspieler, hat durch dizipliniertes Training und einen hervorragenden Mannschaftsgeist einen tollen Erfolg eingefahren. Herzlichen Glückwunsch und freundlichen Beifall von den bei der Aufstiegsfeier anwesenden Mitgliedern und Gästen. Als kleine Belohnung hatte Inge für die Teammitglieder eine Tafel Schokolade bzw. ein kleines geistiges Getränk besorgt.

Danach wurde wieder in bunter Reihe Boule gespielt. Welche Missverständnisse teilweise noch zu überwinden sind, zeigte ein ganz kleines Ereignis am Rande: Ein Vater der nebenan auf dem Bolzplatz Fußball spielenden Kids machte die Boulespieler darauf aufmerksam, dass die Boulebahn hinter dem Kinderspielplatz sei und dort sei der Boden doch auch viel glatter als hier zwischen Weinstand und Bolzplatz. Nun, da sind zwei Dinge anzumerken: Erstens können über 20 Leute kaum auf einer deutschen Einheitsbahn von 12 x 3 m spielen und zweitens ist ein deutlich rauheres Gelände mit Grasbüscheln, Sandkulen, harten und steinigen Teilflächen sowie mit Gefälle und Knicken sehr viel reizvoller, als eine durchaus mit erheblichem Aufwand hergestellte Boulebahn. Es ist schwer, das ordentliche (deutsche) Rechteck mit Bordsteineinfassung als die Inkarnation einer Boulebahn aus den Köpfen heraus zu bekommen. Es wäre schön, wenn es mehr ursprüngliche Mehrzweckplätze wie jener in Martinsthal oder in Walluf gäbe, auf denen man Boule spielen kann, wie auf den Dorfplätzen in Frankreich.

Eine erfreuliche Nachricht: Am Rande der Aufstiegsfeier konnte der Boule Club RHEINGAU vier neue Mitglieder begrüßen: Bianca, Doris, Florian und Michael – Herzlich Willkommen! Ein wenig positive Statistik am Rande: Das Durchschnittsalter der Mitglieder des Boule Club sank dank dieser Verjüngungskur von 56,8 auf 53,1 Jahre. Das ist Super – lasst uns weiter dran arbeiten. Neben dem Umstand, dass von nun 37 Mitgliedern 35 (!) aktiv Boule spielen, bleibt bemerkenswert, dass wir die Geschlechterbalance weiterhin halten: 19 weibliche und 18 männliche Mitglieder. Mir ist kein Boule Club bekannt, bei dem das so ist – wenn doch, möge sich dieser Club bei uns melden, wir machen dann vielleicht mal ein Freundschaftsspiel mit einem wirklichem Mixte-Team – Drei plus Drei.

Als die Dunkelheit hereinbrach, wurde die letzte Partie des Tages beim Stand von 5 : 5 abgebrochen. So fand dieser schöne Tag mit einem ansonsten unüblichen Unentschieden den zum Tagesverlauf passenden harmonischen Abschluss.