„Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin!“ Dieser aus dem DFB-Pokal bekannte und von den Fans zur Unterstützung ihrer Mannschaft skandierte Gesang kam gestern beim Bouleturnier in Martinsthal an. Organsiert vom CDU-Ortsverein und in der Turnierleitung unterstützt vom Boule Club RHEINGAU, hatten sich 28 Spielerinnen und Spieler eingefunden. Als Siegerpreis hatte der Bundestagsabgordnete des Rheingau-Taunus-Kreises, Klaus-Peter Willsch einen Gutschein für einen 4-tägigen Aufenthalt in Berlin mit Hotelübernachtung und Besuch des Deutschen Bundestages gestiftet. Passend zur Pokalstimmung hatte die Turnierleitung nach den Erfahrungen in den vergangenen Jahren den Modus des Turniers geändert und ein KO-System angewandt, wie bei den Aufenthalten in Südfrankreich kennen und schätzen gelernt.
Die etwas vergrößerte Spielfläche vor dem Weinstand in Martinsthal, erlaubte in diesem Jahr statt der bisher praktizierten Tripletteformation mit 2-er-Teams (Doublette) zu spielen. Dies wurde von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen, da es dem einzelnen Spieler eine intensivere Einwirkung auf das Spielgeschehen erlaubt. Auch der neu eingeführte KO-Modus wurde positiv beurteilt, weil für manche Spielerinnen und Spieler vier oder fünf feste Spielrunden in der Vergangenheit oft zu lang waren. Außerdem ist dieser Modus sehr viel transparenter und spannender als andere Turnierformen: Wer gewinnt, kommt weiter – wer verliert, scheidet leider aus.
So wurde im Verlauf des Nachmittags das Teilnehmerfeld immer kleiner. Um etwa gleiche Chancen zu gewähren, wurden die Teams, soweit das möglich war, durch Zusammenlosen von erfahrenen und wenig erfahrenen Spielerinnen und Spielern gebildet. So hatten auch Anfänger immer einen regel- und spielkundigen „Profi“ an ihrer Seite. Insbesondere die Mitglieder des Boule Club RHEINGAU wurden hier in hervorzuhebender Manier ihrer Unterstützungsfunktion gerecht. Dafür ein großes Lob, denn auf diese Weise finden auch Anfänger recht schnell einen Zugang zu diesem interessanten Spiel. Wie sehr aber für ein erfolgreiches Spiel häufiges Üben erforderlich ist, konnte man schon in den Halbfinalspielen sehen – nur noch zwei Anfänger hielten tapfer mit.
Mit Benedikt Keßler, unterstützt von Christel Stoll schaffte es sogar ein wenig spielender Hobbyspieler ins Finale. Das Finale gegen Ellen Hucke und Heribert Elsemann wurde von vielen inzwischenen ausgeschiedenen Teilnehmern und auch von Gästen des Weinstands interessiert verfolgt. Es entwickelte sich zwischen den Teams ein spannendes Spiel, in dem auch die Besonderheiten des Geländes als taktisches Mittel intensiv genutzt wurden. Anfänger konnten dabei beobachten, wie gelungene Spielzüge eine zuvor klar erscheinende Situation gundlegend änderten. So kam das, was den Reiz dieses Spiels ausmacht, sehr gut rüber. Mit einem fulminanten Schuss für Schluss konnte Christel ihr gutes Spiel in diesem Finale krönen. Herzlichen Glückwunsch an Christel und Benedikt zu einem verdienten Turniersieg und viel Spaß bei der Reise nach Berlin. Ein Glückwunsch auch an die im Finale unterlegenen Ellen und Heribert, die für ihren 2. Platz mit einer Einladung von Peter Seyffardt, MdL in den Landtag nach Wiesbaden belohnt wurden.
Bei herrlichem Wetter und guter Bewirtung durch das Team am Weinstand war es wieder ein sehr schöner Bouletag, bei dem gerne auch noch ein paar mehr Anfänger hätten dabei sein können – vielleicht im nächsten Jahr. Jene, die dabei waren, haben jedenfalls viel Spaß gehabt und haben durch das Spiel der „Profis“ viele neue Einblicke in das Boulespiel gewonnen.