BCR 1 startet mit zwei Siegen in 2. Liga

Der erste Spieltag der Saison 2012 in der Pétanque-Hessenliga war von den Spielerinnen und Spielern des Boule Club RHEINGAU mit großer Ungeduld und Spannung erwartet. Doch bereits am frühen Morgen bekam die positive Erwartungshaltung einen Dämpfer: es hatte in der Nacht lange geregnet und auch jetzt, vor der Abfahrt zu den Spielorten sah es nicht so aus, als würden sich die Prognosen der Wetterpropheten als falsch erweisen – es sollte im Laufe des Tages sogar noch schlimmer kommen. So ereilte uns im 4. Jahr der Ligazugehörigkeit nach vielen, vielen Sonnentagen erstmals etwas, was man mit Fug und Recht als „Sauwetter“ bezeichnen durfte.

Die 1. Mannschaft des Boule Club musste nach Viernheim in den südlichsten Zipfel unseres Bundeslandes, während die 2. Mannschaft grad mal um die Ecke nach Wiesbaden-Schierstein fahren musste. Das Spielgelände in Viernheim war uns gänzlich unbekannt und zeigte sich als ein äußerst rustikales und schwieriges Terrain. Mit viel Einsatz hatten die Schiersteiner Boulespieler ihr Debüt als Ausrichter vorbereitet. Entstanden aus dem dortigen Tennisclub, lag es nahe, dass man auf inzwischen nicht mehr benötigten Tennisplätzen Boulebahnen hergerichtet hatte. Die Plätze sahen sehr glatt aus und waren es auch. Schon die ersten Kugeln rollten dank fehlender Bremswirkung oft über das Bahnende hinaus. Aber trotz des Regens waren die Plätze in einem überraschend guten Zustand – was sich allerdings im Laufe des Tages ändern sollte.

Während man in Wiesbaden mit dem Nachwuchsteam des BC Tromm „junge“ Bekannte aus der vergangenen Saison zur ersten Begegnung begrüßen konnte, bekam es die 1. Mannschaft gleich mit der ehemaligen Erstligamannschaft von Blau-Gelb Groß-Gerau zu tun. Die Spielerinnen und Spieler um Willi Gunst sind für uns teilweise alte Bekannte aus den Turnieren im Rheingau und in Groß-Gerau in den vergangenen Jahren. Hier war verständlicherweise Respekt angesagt, zumal die Groß-Gerauer sich in der vergangenen Saison mit Platz 5 im gesicherten Mittelfeld der Tabelle einsortiert hatten. Also gleich ein Prüfstein.

Die beiden Tripletten der ersten Spielrunde wurden mit 13 : 11 und 13 : 8 von den Rheingauern gewonnen. So ging man mit einem 2 : 0 in die zweite Runde. Wie trügerisch ein solcher Vorsprung sein kann, zeigte sich in der zweiten Runde. 11 : 13 und 9 : 13 und im dritten Doublette legte Inge sehr gute Kugeln, die Willi aber nur als Anlass nahm, seine Schusssicherheit zu zeigen. Bem Stand von 3 : 10 ließ sich Inge durch Johann ersetzen/auswechseln. Ein solcher Wechsel bewirkt manchmal Wunder, so auch hier: Am Ende hieß es 13 : 11 für die Rheingauer und im Gesamtergebnis war der erste Sieg mit 3 : 2 eingefahren.

In der zweiten Begegnung des Tages ging es gegen die 2. Mannschaft von FPC Frankfurt, die sich im vergangenen Jahr noch einen Platz vor den Groß-Gerauern in der Abschlusstabelle platzieren konnten. Aber Bange machen gilt nicht und jedes Spiel will erst mal gespielt sein.  Nach den Tripletten (10: 13 und 13: 7) stand die Begegnung ausgeglichen 1 : 1. Inge und Steffen sowie Bart und Uli konnten ihre Spiele gewinnen und damit war auch die Begegnung gegen die vermeintlichen Favoriten aus Frankfurt mit 3 : 2 für die Rheingauer gewonnen.

Es wurde berichtet, dass die strahlenden Gesichter der Rheingauer nach zwei Auftaktsiegen vermutlich auch den Vergleich mit der an diesem Tag vermissten Sonne gewonnen hätten.

Der Spieltag der 4. Liga in Wiesbaden-Schierstein nötigt zuallererst einmal Respekt für die Schiersteiner Boulefreunde, die – obwohl noch ganz neu im Ligabetrieb – bereits eingesprungen sind und einen Spieltag der 4. Liga ausrichten und das, um es vorweg zu nehmen, hervorragend trotz widriger Wetterbedingungen. Ein kurzfristig erworbenes und aufgestelltes Zelt leistete dabei hervorragende Dienste und bestand bei wolkenbruchartigem Regen seine Bewährungsprobe. Zu den Spielen: in der Begegnung mit BC Tromm 3 konnte das Rheingauer Team beide Tripletten gewinnen. Von den drei Doubletten ging nur ein Spiel verloren. So hieß es nach der ersten Begegnung der Saison 4 : 1 für die Rheingauer. Bereits während dieser Partie kam es zu einer  ersten Regenunterbrechung, nach der die Schiersteiner Ausrichter mit vollem Einsatz dafür sorgten, dass die Spielfelder wieder bespielt werden konnten. Hier ist großes Lob und absolute Bewunderung angebracht. So konnte auch die zweite Spielrunde zügig begonnen werden. Das Rheingauer Team spielte nun gegen TGM SV Jügesheim 2. Die erste Runde verlief ordentlich und nach den beiden Tripletten stand es 1 : 1. Kurz nach Beginn der Douletterunde ging erneut ein Wolkenbruch nieder. Die Jury verbreitete Optimismus und verwies darauf, dass ja nur noch eine Spielrunde zu Ende zu spielen sei. Während sich das Wasser nun langsam auch einen Weg in das Zelt bahnte und so zumindest die Füße vom Regen etwas abbekamen, wurde deutlich, dass die „Standard-Bouleplätze“ nach diesem Regenguss eher für Wassersport als für ein Boulespiel zu nutzen waren. Das erste Abflauen des Regens wurde genutzt, um weiter zu spielen. Auf den Rotascheplätzen war das Regenwasser zwar schnell eingezogen, der Untergrund präsentierte sich jetzt allerdings als Pudding. Wo am Morgen die Kugeln noch unendlich rollten, blieben sie nun schon oft beim Auftreffen im Boden stecken. Dieses „Geläuf“ zeigte nun den Rheingauern ziemlich brutal den zukünftigen Tainingsbedarf auf. Auf 8 – 9 m geworfene Schweinchen wurden kaum noch erreicht. Geworfene Kugeln setzen zu früh auf; an Rollen, gar über mehrere Meter war überhaupt nicht zu denken. Anderen ging es aber auch nicht wirklich viel besser und so konnte man zumindest einen Teil der jetzt ausgetragenen Spiele in die Kategorie „Glücksspiel“ einordnen, wobei man zugestehen muss, dass einige Spielerinnen und Spieler mit diesen grenzwertigen Verhältnissen besser zurecht kamen als andere. So gingen die drei Doubletten verloren und am Ende die Begegnung mit 1 : 4.   In den nächsten Trainingseinheiten werden wir uns darauf konzentrieren, zu realisieren, dass ein weites Werfen der Kugel keine Frage der Kraft ist, sondern eine Frage der Technik, die man intensiv üben muss. Aber es stehen ja noch drei Spieltage aus und die bieten neue Chancen.