Es ist erst ein paar Wochenenden her, dass wir mit unserem Jahresausflug in Koblenz waren. Damals zur BUGA, die inzwischen als die erfolgreichste BUGA aller Zeiten zu Ende gegangen ist. Und nun schon wieder unterwegs nach Koblenz, diesmal nicht mit dem Zug, sondern mit dem Auto und diesmal nicht auf die Festung Ehrenbreitstein sondern auf die Anhöhe davor, auf das Sportgelände des TuS Niederberg. Dort befindet sich das Boulodrôme der Niederberger Wuzzetreiber. Thomas Schumann, rühriger Chef der Niederberger Bouler, hatte zum 10. Wuzzetreiber Mixteturnier eingeladen, das in diesem Jahr vom Juni in den Oktober verlegt werden musste.
Kalt war es an diesem Morgen, nur 2 Grad über Null und das am Rhein, aber es war wenigstens nebelfrei. Aber es sollte wettermäßig ein sehr schöner sonniger Tag werden, den man vollständig allerdings nur oben auf dem Sportplatz in der Sonne genießen konnte. Was an heißen Sommertagen und an windigen Wintertagen zum Schutz taugt, die lange Kette dichter Bäume und Büsche, hielt heute einfach nur die Sonne ab, bis auf einige kleine Sonnenflecken, die dem bereits fallenden Laub geschuldet waren. So ist das halt – man kann nicht alles haben.
Aber Thomas hatte in seiner freundlichen Begrüßung auch die Ortsunkundigen bereits darauf hingewiesen, dass es die Naturheizung oben am Sportplatz gibt und dass dort sogar extra Sitzgelegenheiten aufgestellt wurden – die Niederberger denken eben einfach an alles. Alles war gerichtet als wir mit drei Mixteformationen in Koblenz-Niederberg eintrafen. Nach der herzlichen Begrüßung ging der Blick erst einmal in die Runde, denn wir waren in doch eher ungewohnter Umgebung und hatten eigentlich nur wenig bekannte Gesichter erwartet. Doch weit gefehlt: Jens und Annette, Annemarie und Jürgen, Dung, Dagmar und einige andere unserer Bekannten hatten sich auch auf den Weg nach Koblenz gemacht.
Das Boulegelände ist ein Gedicht. 16 Bahnen waren hergerichtet mit unterschiedlichen Belägen und Schwierigkeitsgraden. Auch hier ist nach mancher Klage zu sagen: Das schöne am Boulespiel ist, dass beide Teams auf dem gleichen Platz spielen – nicht wie beim Fußball, wo der Verlierer immer auf dem schlechten Platz gespielt hat ;-). Bei etwas genauerem Hinsehen konnte man feststellen, dass nicht nur auf einer Seite der Bahnen Flutlicht angebracht war, sondern auch an der Gegenseite, so dass auch Schatten ausgeleuchtet werden. Da kann man als Rheingauer eigentlich nur noch sehnsüchtig schauen, was anderswo möglich ist. Aber dafür können wir uns im Rheingau rühmen, eine der längsten Bänke der Welt zu haben, auf die man Entscheidungen schieben kann – ach ja, und jede Menge Bedenkenträger, die dann auch gut auf diese Bank passen. Sorry, kommt halt so rüber.
Es wurden fünf Runden im Schweizer System gespielt. Bei 32 Teams ging das auch prächtig auf, weil in der letzten Spielrunde die beiden einzig ungeschlagenen Teams aufeinander trafen. So ergab sich doch ein Endspiel, auch wenn ein solches eigentlich nicht vorgesehen war. Der Sieg ging an ein Team aus Niederberg – die haben gut gespielt und die Platzkenntnis war in diesem Fall sicher kein Nachteil. Unsere Rheingauer hatten aber auch Erfolg zu vermelden. Mit drei Siegen konnten sich Christel und Reiner mit einem guten 9. Platz unter den Top Ten platzieren. Inge und Walter sowie Agnes und Johann landeten mit jeweils zwei Siegen im Niemandsland des Mittelfeldes.
Aber Niederberg wäre nicht Niederberg, wenn Thomas am Ende eines schönen Bouletages nicht doch noch eine Überraschung bereit hielte. Man sah es schon am Aufbau: Viele Flaschen Wein, blühende Blumenstöcke und aufwendig dekorierte Siegerpreise – das habe ich noch nirgendwo so toll arrangiert gefunden. Sollte man auch nicht nachmachen – das ist der unverwechselbare Stil von Thomas und den Niederbergern. Bravo und herzlichen Dank für einen so tollen Turniertag und diesen Abschluss. So wurden alle 32 Paare in der Reihenfolge der Platzierung aufgerufen, mit einer Flasche Wein für den Herren und einem Blumenstock für die Dame beschenkt und in einem Teamfoto von Thomas festgehalten. Den Abschluss bildete dann ein Gruppenfoto der Damen mit Blumen – man hat halt in der BUGA-Stadt einen Sinn für Arrangements!
Danke Thomas, danke liebe Niederberger – ich denke, wir kommen wieder.